Neuer Mistplatz Stammersdorf eröffnet: Modern und barrierefrei – „Schönster Mistplatz Wiens“

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Eröffnung Mistplatz Stammersdorf - Ulli Sima (links) und Georg Papai. Bild: Christian Fürthner/PID.
Eröffnung Mistplatz Stammersdorf - Ulli Sima (links) und Georg Papai. Bild: Christian Fürthner/PID.
Stein

Eine radikale Verbesserung stellt der generalsanierte Mistplatz in Stammersdorf dar. Wichtigste Änderung: Kunden können am futuristisch anmutenden Mistplatz jetzt ohne lästiges Treppensteigen ihren Müll loswerden.

Offiziell wurde der Mistplatz letzten Freitag eröffnet: Neben MA48-Chef Josef Thon und Bezirksvorsteher Georg Papai war auch die zuständige Stadträtin Ulli Sima mit dabei. „Wir haben uns Mistplätze in Deutschland angesehen und sind dann an die Umsetzung gegangen. Wichtig ist, dass Werksverkehr und Kundenverkehr problemlos nebeneinander funktionieren“, erklärt Thon. Insgesamt wurden in Stammersdorf circa  vier Millionen Euro investiert.

Eröffnung Mistplatz Stammersdorf. Bild: Christian Fürthner/PID.
Eröffnung Mistplatz Stammersdorf. Bild: Christian Fürthner/PID.

Nach und nach sollen alle Mistplätze in Wien sukzessive saniert werden, wie Sima berichtete. Stolz ist die Stadträtin, „dass die Umgestaltung sowohl im Zeitplan wie auch im Kosteplan geblieben wird. Das ist ja nicht immer selbstverständlich“.  Für Sima ist klar: „Das ist der schönste Mistplatz Wiens!“

Besonders eindrucksvoll: Der Riesen-Greifram im Eingangsbereich. Wer zum Beispiel den Mistplatz in Donaufeld kennt, wird den neuen in Stammersdorf wirklich zu schätzen wissen. Die Entladung von Grünschnitt aus dem Garten, Bauschutt oder alten Möbeln ist am neuen Mistplatz wesentlich bequemer in einem erhöhten Bereich möglich. Privatpersonen können zweimal täglich und Gewerbebetriebe einmal täglich je Anlieferung in der Regel einen Kubikmeter Müll am Mistplatz abgeben.

Eröffnung Mistplatz Stammersdorf. Bild: Christian Fürthner/PID.
Eröffnung Mistplatz Stammersdorf. Bild: Christian Fürthner/PID.

Deutliche Verbesserungen in der Nutzungsqualität 

In Zukunft müssen durch abgesenkte Mulden die Abfälle bei der Entsorgung nicht mehr hochgehoben werden. Die Entsorgung von Altstoffen, Sperrmüll, Grünschnitt und Problemstoffen wird daher auf dem neuen Platz deutlich erleichtert. Die 48er-Tandler-Box wird zur Abgabe von funktionstüchtigen Altwaren bereitstehen, ebenso eine Fundbox.

Zur Erhöhung des Komforts ist ein neues Beschriftungskonzept zum Einsatz kommen und eine barrierefreie WC-Anlage errichtet werden.

Im Gegensatz zur bisherigen Situation erfolgt der innerbetriebliche Verkehr – d.h. der Abtransport der mit Abfällen gefüllten, abgesenkten Mulden – künftig komplett getrennt vom KundInnenverkehr auf einer tieferliegenden Ebene. Durch diese bauliche Trennung ist die Sicherheit am Platz erhöht und können gegenseitige Störungen vermieden werden.

Nicht zu übersehen ist der umgebaute Mistplatz dank des Müllgreifers in der neu gestalteten Einfahrt. Derartige Greifer werden normalerweise in Müllverbrennungsanlagen verwendet, um hier Restmüll zu vermischen und vom Bunker in den Heizkessel zu transportieren.

Umweltfreundliche Bauweise 

Das Betriebsgebäude wurde in Niedrigenergiebauweise mit einer Luft-Wärme-Pumpe ausgeführt. Am Flugdach produziert eine Photovoltaikanlage umweltfreundlichen Strom für den Mistplatzbetrieb.

„In einem wachsenden Bezirk wie Floridsdorf ist es wichtig, der Bevölkerung komfortable Lösungen anzubieten, ihren Müll fachgerecht entsorgen zu lassen. Der neue Mistplatz in Stammersdorf wird diesem Anspruch über Jahre hinaus gerecht werden“, begrüßt Bezirksvorsteher Georg Papai den Umbau.

Gerümpel fachgerecht entsorgen

Adressen zum Weiterverwenden und Entsorgen auf www.wenigermist.at

Wohin mit der durchgelegenen Matratze, Omas altem Teppich oder dem kaputten Stuhl? Diese Dinge sind Sperrmüll – das heißt, sie dürfen nicht im Restmüll landen und auch nicht an illegale Müllbrigaden übergeben werden! Und nicht vergessen: Gegenstände, die noch funktionieren, können zu Geld gemacht, oder für einen guten Zweck abgegeben werden. Alle Adressen dafür gibt’s auf www.wenigermist.at.

Funktionstüchtige, gebrauchte Gegenstände sind zu schade für den Sperrmüll, sie finden als Gebrauchtwaren oft noch viele Jahre Verwendung. Was aber wirklich nicht weiterverwendet werden kann, hat weder im Restmüll noch bei illegalen Müllsammlungen etwas verloren, sondern muss auf dem Mistplatz abgegeben werden. Und das aus gutem Grund: Die Sammelfahrzeuge, die unseren Restmüll entsorgen, sind nicht für den Transport von Sperrmüll geeignet. Illegale Sammler schädigen die heimische Wirtschaft durch Entzug der Rohstoffe und oft die Umwelt durch Entsorgung in der Landschaft.

Und so funktioniert es richtig

Es gibt mehrere Möglichkeiten, Sperrmüll in Wien fachgerecht zu entsorgen:

Auf den Wiener Mistplätzen kann Sperrmüll in Haushaltsmengen (etwa 1 m3) gratis abgegeben werden. Was und wieviel abgegeben werden darf, steht im Mistplatz-ABC www.wien.gv.at/umwelt/ma48/entsorgung/mistplatz/mistplatzabc.html

Wer über kein Auto verfügt, kann den Sperrmüll auch abholen lassen. Auch wenn die ganze Wohnung, der Dachboden oder Keller rasch und bequem geräumt werden sollen, können der Entrümpelungsdienst und die Sperrmüllabfuhr der MA 48 kontaktiert werden. Der bequeme Service beinhaltet die Abholung des Sperrmülls direkt aus der Wohnung sowie die fachgerechte Entsorgung. Infos:
www.wien.gv.at/umwelt/ma48/entsorgung/entruempelung.html

Für größere Mengen kann auch der Mulden-Dienst der MA 48 in Anspruch genommen werden. Die entsprechende Mulde wird angeliefert und aufgestellt und, wenn man fertig entrümpelt hat, wieder abgeholt. Ebenfalls enthalten im kostenpflichtigen Service ist die fachgerechte und umweltfreundliche Entsorgung des Abfalls.

Verwertbares wird aussortiert

Jährlich werden in Wien rund 25.000 Tonnen Sperrmüll gesammelt. Sperrmüll wird auf den Wiener Mistplätzen getrennt gesammelt, oder von der Sperrmüllabfuhr (Entrümpelungen) abgeholt. Jene Abfälle, die über die Sperrmüllabfuhr der MA 48 erfasst werden, enthalten noch Wertstoffe. Diese werden daher im Abfalllogistikzentrum Pfaffenau aussortiert und an Verwertungsbetriebe übergeben. In weiterer Folge wird der Sperrmüll zunächst mittels Schredder zerkleinert und dann gemeinsam mit dem Restmüll in einer der Wiener Müllverbrennungsanlagen verbrannt. Dabei entstehen Strom und Fernwärme.

So nicht!

Sogenannte „Kleinmaschinenbrigaden“ – also illegale Abfallsammler-Truppen – platzieren sich oft direkt vor den Mistplätzen und warten auf Menschen, die ihren Sperrmüll, Elektroaltgeräte oder andere Wertstoffe entsorgen möchten. Die Abgabe von Abfall an solche Sammeltruppen verstößt nicht nur gegen das Gesetz – es schadet auch Mensch und Umwelt!

Durch die illegale Verbringung des Abfalls ins Ausland verliert Österreich wertvolle Rohstoffe. Allein aus Wien werden jährlich etwa 16.000 Tonnen Abfall illegal ins Ausland gebracht. Das entspricht etwa einem Gegenwert von zwei Millionen Euro.

Auch die Umwelt leidet unter der illegalen Praxis: Oft werden von den illegalen Abfallsammlern nur einzelne, wertvolle Teile der gesammelten Abfälle mitgenommen, der Rest wird einfach weggeworfen und landet nicht selten in der Natur. Dadurch entstehen große Schäden und Belastungen für die Umwelt.

Es ist nicht alles Müll, was man selbst nicht mehr braucht

Möbel, Gegenstände, Textilien, die man selbst nicht mehr benötigt, können für andere Menschen noch sehr wertvoll sein! Geräte, die vielleicht alt, aber noch gebrauchstüchtig sind, müssen nicht automatisch auf dem Müll landen.

Schöne Altwaren werden in Wien auf den Mistplätzen gesammelt und beim 48er-Tandler im 5. Bezirk verkauft. Der 48er-Tandler bietet Vintage-Möbel, Geschirr, Kleidung, Bücher, Sportgeräte und echte Schnäppchen. Die Erlöse kommen sozialen Projekten zugute. Privatperson können das Schwarze Brett beim 48-er Tandler nutzen, um Gegenstände zu verschenken oder zu verkaufen. https://48ertandler.wien.gv.at

Auf verschiedenen Internetplattformen kann man ganz einfach verkaufen oder verschenken, was man selbst nicht mehr braucht. Oder man verkauft oder tauscht seine alten Schätze auf den guten, alten Flohmärkten oder Tauschbörsen. Karitative Organisationen sammeln Gebrauchtwaren für einen guten Zweck. Und in Reparatur-Cafés und Upcycling-Workshops gibt’s kreatives Werken unter professioneller Anleitung, damit Gebrauchtwaren ein zweites Leben bekommen.

Information

Die Website www.wenigermist.at informiert über sämtliche Adressen zur Entsorgung von Sperrmüll und zum Verkaufen, Verschenken oder Instandsetzen von Gebrauchtwaren:
www.wenigermist.at/sperrmuell-fachgerecht-entsorgt, www.wenigermist.at/sperrmuell-spenden-tauschen-verkaufen

Eröffnung Mistplatz Stammersdorf - Ulli Sima (links) und Georg Papai. Bild: Christian Fürthner/PID.
Eröffnung Mistplatz Stammersdorf – Ulli Sima (links) und Georg Papai. Bild: Christian Fürthner/PID.