ÖBB verringern Fahrten zwischen Floridsdorf und Korneuburg: Bezirksvorsteher verärgert

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Symbolbild. Bild: ÖBB / Harald Eisenberger.
Symbolbild. Bild: ÖBB / Harald Eisenberger.

Die S 3 wird mit 12. Februar zwischen Korneuburg und Floridsdorf nur 84- statt 102-mal täglich fahren, haben die ÖBB vor zehn Tagen angekündigt. Bezirksvorsteher Georg Papai zeigt sich über diese Entwicklung deutlich verärgert und fordert eine rasche Wiederaufnahme des gewohnten 15-Minuten-Taktes. 

„Damit bleibt auf dieser Strecke ein 30-Minuten-Takt aufrecht. Ab Korneuburg können Fahrgäste auch auf den halbstündlichen REX 3 nach Floridsdorf ausweichen“, schreiben die ÖBB. Diese Änderungen gelten ab 12. Februar und jedenfalls bis Ostern.

Die ÖBB können ihre gewohnte Zuverlässigkeit nicht einhalten und werden daher unter anderem den Fahrplan der Schnellbahnlinie S 3 ab 12. Februar 2024, just am ersten Arbeitstag nach den Semesterferien, ausdünnen, wie es beschönigend heißt, ärgert sich Bezirksvorsteher Georg Papai in einer Aussendung. Die S 3 wird zwischen Korneuburg und Floridsdorf nur mehr 84 statt 102 Mal täglich fahren. 18 Züge werden täglich geplant entfallen. Damit soll zumindest ein 30-Minuten-Intervall gewährleistet werden. 

Bezirksvorsteher Georg Papai am Bahnhof Strebersdorf. Bild: BV21.
Bezirksvorsteher Georg Papai am Bahnhof Strebersdorf. Bild: BV21.

In Floridsdorf betroffen sind die Stationen Floridsdorf, Brünner Straße, Jedlersdorf und Strebersdorf. Bezirksvorsteher Georg Papai zeigt sich über diese Entwicklung deutlich verärgert und macht sich für eine rasche Wiederaufnahme des gewohnten 15-Minuten-Taktes stark. „Schließlich haben die ÖBB in ihrer eigenen Presseaussendung Ende 2016 anlässlich der Eröffnung der seinerzeit neu errichteten Haltestelle Brünner Straße die Intervallverdichtung von 30 Minuten auf 15 Minuten bejubelt. Aus gutem Grund, denn die Haltestelle wurde extra zur Anbindung der Klinik Floridsdorf an das hochrangige Schnellbahnnetz errichtet, um den Fahrgästen einen direkten, barrierefreien Zugang zum neuen Krankenhaus zu ermöglichen“, so Papai.

Papai weiter: Es stellt sich die Frage, wie es sein kann, dass die ÖBB diese selbst angestoßene Entwicklung mehr als sieben Jahre so verschlafen konnten, dass sie einen versorgungstechnischen Rückfall in schon vergessen geglaubte Zeiten als innovativen Lösungsansatz zu verkaufen versuchen: „Wären die ÖBB ihrer betrieblichen Sorgfaltspflicht und ihrem Auftrag einer zeitgemäßen Versorgung der Bevölkerung laufend nachgekommen, dann könnten wir heute sogar zukünftige weitere Intervallverdichtungen andenken.“

Diese Vision liegt jetzt in weiter Ferne. Der Bezirkvorsteher nimmt daher auch Verkehrsministerin Leonore Gewessler in die Pflicht: „Es kann nicht sein, dass unsere Bundesregierung ständig den erleichterten Umstieg vom Individualverkehr zum klimaschonenden öffentlichen Verkehr propagiert, ohne für die entsprechenden Rahmenbedingungen Sorge zu tragen! ,Heute. Für morgen. Für uns‘. Es scheint, als fehlte diesem Slogan der ÖBB das Fragezeichen am Ende.“