Offensiv in ein neues Radweg-Zeitalter

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Rendering Satzingerweg Klimahighway. Bild: zoom.vp
Rendering Satzingerweg Klimahighway. Bild: zoom.vp

Vor 14 Monaten wurden 6,6 km neue Radwege im Rahmen einer großen Offensive von Mobilitätsstadträtin Ulli Sima präsentiert. Jetzt ist die erste Phase fertiggestellt und die 2. Phase eingeläutet. Zeit für eine Bilanz: Ein kleiner Schritt für die Menschheit, ein großer Schritt für Floridsdorf.

Im Bezirkszentrum haben Prager Straße und Floridsdorfer Hauptstraße nun 755 Meter baulich getrennte Radwege und 70 neue Bäume. Außerdem wurde der baulich getrennte Radweg in der Angerer Straße bereits fertigestellt. „Wir sind voll im Plan. Wenn das Wetter endlich schöner wird und die Bäume blühen, wird man richtig sehen können, wie toll die Umgestaltung etwa der Floridsdorfer Hauptstraße geworden ist“, sagt Sima im Gespräch mit der DFZ. Außerdem: „Ordentliche, baulich getrennte, Radwege sind wesentlich sicherer als auf einer zweispurigen Autostraße zu radeln!“

Klassische Floridsdorfer Autofahrersprüche Richtung Radfahrer wie „wenn’s radeln wollt’s, schleicht’s euch auf die Donauinsel“ sollen nun der Vergangenheit angehören: „Alle Umfragen, egal in welchem Bezirk, bringen das gleiche Ergebnis: Die Menschen wollen Begrünung und Abkühlung. Parkplätze rangieren da mit 10 Prozent weit hinten.“ Die SPÖ-Stadträtin ist überzeugt, dass mit dem steigenden Angebot in der Radinfrastuktur der Radanteil auch im 21. Bezirk anwachsen wird.

Visualisierung Leopoldauer Straße. Mobilitätsagentur/ZOOM.VP.
Visualisierung Leopoldauer Straße. Mobilitätsagentur/ZOOM.VP.

Planung 2025. Highlight heuer sind die 1.250 m am Beginn der Leopoldauer Straße. Für Bezirksvorsteher Georg Papai das Top-Projekt des vorerst bis 2026 laufenden 6,6 km langen Radwegprogramms: „Die Leopoldauer Straße ist aktuell noch das beste Negativbeispiel: Alle sind unzufrieden, Auto- und Busfahrer, ebenso Radler.“ Während nach dem Kreisverkehr aktuell am baulich getrennten Radweg gearbeitet wird,
laufen für die ,Klima-Highway‘ getaufte Verbindung vom  Satzingerweg zur Leopoldauer Straße die Planungen.

Stadträtin 
Ulli Sima mit 
Bezirksvorsteher Georg Papai. Bild: Foto: Stadt Wien/Fürthner.
Stadträtin Ulli Sima mit  Bezirksvorsteher Georg Papai. Bild: Foto: Stadt Wien/Fürthner.

Wie sehr die Fronten, wenn es um Radwege geht, aufeinander prallen, konnte man unlängst bei einer Veranstaltung der Wirtschaftskammer beobachten. Ein Firmenboss beschwerte sich über den „komplett sinnbefreiten teuren Radweg in der Scheydgasse“ im Industriegebiet Strebersdorf. Fast wie bestellt, sprangen die nächsten zwei auf und freuten sich, dort endlich sicher radeln zu können.

Dementsprechend sind auch die Reaktionen in der Bezirkspolitik: Die FPÖ kritisiert „Parkplatzvernichtung“, den Grünen geht das Radprogramm nicht schnell und weit genug. Papai: „Mir ist es wichtig, keine Radwege mit der Brechstange zu planen und Verkehrsteilnehmer nicht auseinander zu dividieren.“

Fazit: Das 21. Jahrhundert ist in Sachen Radwege nun auch in Floridsdorf angekommen. -Hannes Neumayer