„Floridsdorf wird immer attraktiver – viele junge Familien wollen ihren Lebensmittelpunkt nach Floridsdorf verlegen“

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Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ. Bild: Robert Sturm - cordbase.com
Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ. Bild: Robert Sturm - cordbase.com
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Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) im großen Interview vor der Wahl am 11. Oktober.

Der Bahnhof Floridsdorf bleibt sicherheitspolitisch Dauerbrenner: Wie soll das Sicherheitsgefühl vor allem für Frauen und Familien verbessert werden?

Der Bahnhof Floridsdorf hat alle Herausforderungen die ein Bahnhofsvorplatz einer Millionenstadt mit sich bringt. Damit sich jede/r sicher fühlt, haben wir bereits viele Maßnahmen wie den Einsatz von SozialarbeiterInnen vor Ort und starke Polizeipräsenz gesetzt. Außerdem fordere ich weiterhin von der Stadt Wien, dass ein Alkoholverbot am Franz-Jonas-Platz erlassen wird.

Soll das Bezirkszentrum rund um den Spitz verkehrsberuhigt werden? Wenn ja, wie?

In den letzten fünf Jahren sind bereits erste Schritte zu einer Verkehrsberuhigung unternommen worden wie zum Beispiel der Umbau des Kreuzungsplateaus Floridsdorfer Brücke/Jedleseer Straße/Floridsorfer Hauptstraße mit dem Ergebnis, dass nur mehr eine Fahrspur in das Bezirkszentrum führt. Weitere Verbesserungen sind wünschenswert, doch nur unter Einbeziehung der AnrainerInnen und der lokalen Wirtschaft. Auch in Zukunft sollen AutofahrerInnen zum Einkaufen in das Bezirkszentrum fahren können.

Öffentlicher Verkehr: Soll es eine U6-Verlängerung geben?

Eine Verlängerung der U6 bis zum Rendezvousberg ist natürlich weiterhin das Ziel, doch durch die Entscheidung der Stadt, die U5 zu bauen, wird sich die Umsetzung leider verzögern. Es muss aber überlegt werden, welche Querverbindungen in die Donaustadt fehlen und auf welcher Strecke diese sinnvoll eingeführt werden können. 

Alle Interviews mit Kandidaten der sechs in der Bezirksvertretung vertretenen Parteien:
Judith Lederer (NEOS): „Niveaufreie Kreuzung durch eine Absenkung der Angyaföldstraße unter die Donaufelder Straße“

Hans Jörg Schimanek (WIFF): „Floridsdorf darf nicht mehr wachsen und soll eine der „Grünen Lungen“ Wiens werden!“

Erol Holawatsch (ÖVP):„ Das Parkpickerl ist für Floridsdorf nicht die richtige Lösung“

Heinz Berger (Grüne): „Beschleunigung und Verdichtung der Straßenbahn sinnvoller als U6-Verlängerung“

Wolfgang Irschik (FPÖ): „Floridsdorf verträgt sicher keine 200.000 Einwohner“

Georg Papai (SPÖ: „Floridsdorf wird immer attraktiver – viele junge Familien wollen ihren Lebensmittelpunkt nach Floridsdorf verlegen“

Öffentlicher Verkehr 2: Ihre drei Wünsche?

Es braucht eine Verbesserung im Straßenbahnast entlang der Pragerstraße, der 32A ist einer unserer Problem-Autobusse, der neu konzipiert werden muss und es muss eine Intervallverdichtung entlang der Leopoldauer Straße geben.

Fahrrad: Soll es Maßnahmen zur Verbesserung für Radler geben? Wenn ja, welche?

Ja, das Radnetz soll weiter ausgebaut werden, so wird es zum Beispiel einen Lückenschluss auf der Brünner Straße zwischen „Am Spitz“ und der Katsushikastraße geben. Das Verkehrsressort konnte sich 2018 leider nicht dazu durchringen einen Radweg auf der Brünnerstraße zu errichten, das wird wohl in der nächsten Legislaturperiode passieren. Es müssen aber die Interessen aller berücksichtig werden und es darf nicht zu einer sinnlosen Vernichtung von Parkplätzen kommen.

MIV: Brünner Straße oder die Kreuzung Angyalföldstraße und Donaufelder Straße sind Hotspots: Was wären Lösungen? Wie stehen Sie zur B232?

Hier hat die Geschäftsgruppe Verkehr eindeutig nicht ihre Hausaufgaben gemacht. Bereits seit drei Jahren fordere ich eine Umplanung des Kreuzungsbereichs Angyalföldstraße und Donaufelder Straße. Meine Vorgabe ist, dass bei gleich bleibender Grünphase mehr Autos über die Kreuzung fahren können, aber es handelt sich hier um Bundesstraßen und ich habe auf die Umgestaltung keinen direkten Einfluss. Bezüglich der B232 habe ich die Geschäftsgruppe Verkehr gebeten eine neue Verkehrsstudie erstellen zu lassen, welche Auswirkungen die B232 auf den Floridsdorfer Verkehr haben würde. Ganz speziell wollte ich untersuchen lassen, welche Anzahl an Personen durch den Bau belastet beziehungsweise entlastet werden würde. 

Immer mehr Floridsdorfer klagen über Parkplatzprobleme: Wie sieht ihre bevorzugte Lösung zur Parkraumüberwachung aus?

In den letzten Monaten habe ich viele Rückmeldungen bekommen, dass sich die Parkplatzsituation in Floridsdorf zuspitzt. Aus diesem Grund hat Bürgermeister Dr. Michael Ludwig die Verkehrsstadträtin gebeten, ein wienweites Parkraumkonzept zu entwickeln. Ein entsprechendes Gesetz wird noch 2020 beschlossen und ich gehe davon aus, dass 2021 mit den Bezirken gemeinsam die Details des neuen Plans ausgearbeitet werden. Ich möchte vor allem eine Lösung, die dazu führt, dass die FloridsdorferInnen in ihrem Bezirk wieder Parkplätze finden und dass verhindert wird, dass die PendlerInnen so viel Parkraum in  unserem Bezirk in Anspruch nehmen. 

Heuer werden 4000 neue Wohnungen im 21. Bezirk bezogen. Viele Floridsdorfer beklagen die massive Neuverbauung: Verträgt der Bezirk noch mehr Einwohner, auch 200.000?

Floridsdorf wird immer attraktiver und daher wollen viele junge Familien ihren Lebensmittelpunkt nach Floridsdorf verlegen. Mir ist es wichtig, dass viele neu gebaute Wohnhäuser durch die Stadt gefördert werden, damit Wohnen für alle leistbar bleibt. Dass die Mieten in Wien im Schnitt um 20% günstiger sind als in anderen Millionenstädten, ist kein Zufall, sondern eine bewusste politische Entscheidung der Stadt Wien, die sozialen Wohnbau fördert. Es ist nicht das erklärte Ziel des Bezirks oder der SPÖ Fraktion, dass die EinwohnerInnenzahl Floridsdorfs auf 200.000 steigt, aber sollte es dazu kommen, muss man sich der Herausforderung stellen.

Der Einwohnerzuwachs in Wien schwächt sich ab: Sind Sie dafür die 2. und 3. Etappe der Bebauung des noch unverbauten Donaufelds auszusetzen? Warum (nicht)?

Sollte der Bedarf so stark zurückgehen, dass keine geförderten Wohnungen mehr benötigt werden, so könnte man theoretischerweise die 2. und 3. Etappe der Bebauung aussetzen. Insgesamt muss aber beachtet werden, dass das Donaufeld gut angebunden ist und es macht Sinn, in jenen Gebieten Wohnraum zu schaffen, in denen bereits eine Verkehrs-und Bildungs-Infrastruktur vorhanden ist.

Welche Maßnahmen oder Projekte schlagen Sie zur Verbesserung der Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen vor?

Mein Ziel ist es, Floridsdorf zum familienfreundlichsten Bezirk zu machen. Familienfreundlich wird ein Bezirk nicht durch eine einzelne Maßnahme, sondern Familien und besonders Kinder und Jugendliche müssen bei jeder kommunalpolitischen Entscheidung mitgedacht werden. Deshalb gibt es mit mir als Bezirksvorsteher auch jedes Jahr einen neuen Park, damit die Kinder viel Platz zum Spielen und Toben haben. Bildung ist mir ein besonderes Anliegen: Fast die Hälfte des Bezirksbudgets wird jedes Jahr in die Verbesserung von Schulen und Kindergärten gesteckt. 

Seit dem Jahr 2000 gibt es mehr als 40.000 neue Floridsdorfer: Wo braucht es neben dem Verkehr verstärkte Infrastrukturmaßnahmen (Schule, Gesundheit, Geschäfte, …)?

In Donaufeld braucht es auf jeden Fall ein neues Schulgebäude und auch ein neues Jugendzentrum wäre wichtig, damit die Jugendlichen in ihrem Grätzel einen Ort für sich haben. Insgesamt braucht es in Floridsdorf vor allem mehr KassenärztInnen – das fordere ich nun schon seit längerem von der Österreichischen Gesundheitskasse, damit die FloridsdorferInnen medizinisch optimal versorgt werden. 

Inhaltliche Wahlansage, wofür stehen Sie/Ihre Partei?

Wie in der Broschüre „Mein Rezept für Floridsdorf“ nachzulesen, kann es sich wirklich sehen lassen, was mein Team und ich in den letzten 5 Jahren umgesetzt haben. Diesen guten Weg werden wir mit folgenden Schwerpunkten fortsetzen:

  • Sicherung und Ausbau von Grünbereichen
  • Hoher Mitteleinsatz für Kindergärten und Schulen
  • Förderung von Arbeitsplätzen mit Schwerpunkt Technologie und Forschung
  • Leistbarer Wohnraum verknüpft mit einer leistungsstarken Infrastruktur
  • Familienfreundliche Impulse als Leitmotiv bei allen Planungen und Investitionen


Ihr Wahlziel (BV/GR)?

Ich möchte weiterhin Bezirksvorsteher bleiben und für die FloridsdorferInnen arbeiten und die SPÖ Floridsdorf soll weiterhin stark im Wiener Gemeinderat vertreten sein.

Ich liebe Floridsdorf weil, …

Ich bin in Floridsorf aufgewachsen und seitdem begeisterter Bewohner unseres schönen Bezirks. – Kein Wunder, dass mir Floridsdorf am Herzen liegt: Man ist nah am Wasser, schnell am Berg und trotzdem rasch in der Stadt! Und eines kann ich den FloridsdorferInnen versprechen: Bei unserem SPÖ Team und mir, ist Floridsdorf in besten Händen.