Protest gegen Verbauung: Baustopp an Strebersdorfer Straße gefordert

1972
Beim Siedlerverein „An der Gerasdorfer und Strebersdorfer Straße“ in Floridsdorf gehen die Wellen hoch. Bild: BV21.
Beim Siedlerverein „An der Gerasdorfer und Strebersdorfer Straße“ in Floridsdorf gehen die Wellen hoch. Bild: BV21.
Stein

Beim Siedlerverein „An der Gerasdorfer und Strebersdorfer Straße“ in Floridsdorf gehen die Wellen hoch: Grund dafür sind Verbauungen von Bauträgern wie etwa in der Strebersdorfer Straße 48, die zwar der gegenwärtigen Widmung und der Bauordnung entsprechen, aber dem Siedlungsgebiet seinen Charakter und den Nachbarn Sicht und Sonne nehmen.

Ein Siedlungsgebiet, das seit 91 Jahren existiert und 1.040 Grundstücke mit einer durchschnittlichen Größe von 500 qm umfasst.

Keine Bewegung im Planungsressort

Der Siedlerverein hat sich daher – gestützt von 768 Unterschriften – an das in Verantwortung von Vizebürgermeisterin Hebein stehende Planungsressort der Stadt Wien gewandt und eine Reduzierung der derzeitigen Bauhöhe durch Änderung des Flächenwidmungs- und Bebauungsplans eingefordert, die künftig derartige baulichen Auswüchse verhindern soll. Damals wurde mit dem Verweis auf eine geplante wienweite Lösung – das Siedlungsgebiet in Großjedlersdorf ist ja kein Einzelfall – eine Umsetzung zugesagt.

Parallel dazu hat die Bezirksvertretung Floridsdorf in ihrer Sitzung am 12. Februar 2020 einen „Mehrparteienantrag betreffend befristete Bausperre für das Gebiet zwischen Marchfeldkanal, Hasswellgasse, Babitschgasse, Strebersdorfer Straße, Ödenburger Straße und Steinamangergasse“ einstimmig beschlossen, um das Gebiet bis zum Inkrafttreten eines neuen Flächenwidmungsplans vor großvolumiger Bebauung zu schützen.

Seitdem ist nichts passiert: Es gibt weder Bestrebungen die in Aussicht gestellte Überarbeitung des Flächenwidmungsplans in absehbarer Zeit umzusetzen, noch die geforderte temporäre Bausperre zu realisieren.

BV Papai unterstützt Forderung des Siedlervereins

Jetzt steigen die Siedler auf die Barrikaden und fordern öffentlich einen Baustopp für ihr Gebiet. Und sie erhalten prominente Unterstützung durch Bezirksvorsteher Georg Papai: „Es gibt einige Siedlungsgebiete im Bezirk, in denen veraltete Flächenwidmungspläne größere und dichtere Bebauungen zulassen, als dies bisher praktiziert wurde. Seit der frei finanzierte Wohnbau entdeckt hat, dass es sich lohnt, in Floridsdorf zu investieren, werden diese Bebauungsbestimmungen mehr und mehr ausgereizt. Als Bezirksvorsteher bin ich mit dieser Entwicklung nicht immer glücklich, denn sie stellt auch eine Herausforderung an die bestehende und auf eine geringere Bevölkerungsdichte ausgelegte Infrastruktur dar. – Daher unterstütze ich die Forderung der SiedlerInnen: Siedlungsgebiet soll Siedlungsgebiet bleiben!“

„Die Grüne Vizebürgermeisterin ist hier untätig, hat die Herausforderungen verschlafen und ist für die unnötige Verbauung von Grünbereichen verantwortlich – hier ist jetzt rasches Handeln nötig!“, so der Floridsdorfer Bezirksvorsteher.