Rittingergasse: Anrainer fordern „effektive Reduktion des Verkehrsaufkommens“

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Protest Rittingergasse. Bild: Privat
Protest Rittingergasse. Bild: Privat

Nicht zufrieden mit den im September umgesetzten Maßnahmen wie Kiss-and-Ride-Zonen und Piktogrammen sind die Anrainer der Rittingergasse: In einem offenen Brief an die Bezirksvorstehung und Bezirksvorsteher Georg Papai fordert die „Bürgerinitiative zur Verkehrsberuhigung der Rittingergasse“ eine „effektive Reduktion des Verkehrsaufkommens sowie eine merkbare Erhöhung der Verkehrssicherheit in der Rittingergasse“.

Rückblick: Für große Aufregung sorgte vor einem Jahr, dass die Schule in der Rittingergasse um neun Containerklassen erweitert wird. Bislang sind effektiv nur zwei Klassen tatsächlich besetzt. Die Anrainer sprechen dennoch seit Monaten von einer unerträglichen Verkehrsbelastung am Morgen und am Nachmittag durch sogenannte Elternataxis.

Es wurden durch die Bürgerinitiative 800 Unterschriften gesammelt und es gab im Dezember eine Behandlung im Petitionsausschuss des Wiener Gemeinderats, in der es von einzelnen Abgeordneten großes Lob für das Enagagement gab. Auch aus der finalen Stellungnahme des Petitionsausschusses lässt sich Verständnis für die Bürger der Rittingergasse herauslesen, es wurde „beschlossen, die Empfehlung an den Bezirksvorsteher für den 21. Wiener Gemeindebezirk Georg Papai auszusprechen, die Verkehrssituation in der Rittingergasse aber auch der näheren Umgebung weiterhin laufend zu beobachten und zu evaluieren und bei künftigen Vorschlägen zur Verbesserung über den Einbringer der Petition mit den AnrainerInnen Kontakt aufzunehmen“.

Stau in der Rittingergasse. Bild: zVg.
Stau in der Rittingergasse. Bild: zVg.

Eben diese Evaluierung wird nun gefordert. Sprecher Wilhelm Wech: „Es ist nun ein halbes Jahr vergangen und der BI ist eine solche Evaluierung nicht bekannt. Stattdessen wird bei jeder Gelegenheit betont, wie toll die umgesetzten Maßnahmen wirken würden. Das ist aber schlicht unrichtig. Der Verkehr in der Rittingergasse hat sogar noch um etwa 20 % zugenommen!“ Kritisiert wird, dass die vergangenen Herbst vorgenommenen Maßnahmen ohne Einbidung der Anrainer umgesetzt wurden.

Jetzt macht die BI selbst nach einer Anrainerversammlung im Jänner folgende Vorschläge und übermittelt dem Bezirksvorsteher ein eigenes Verkehrskonzept: Für den Südteil der Rittingergasse muss an Schultagen zwischen 7:00 – 8:00 und 15:00 – 16:00 ein Fahrverbot ausgenommen Anrainer sowie Zufahrt zu genehmigten Stellplätzen, Kindergarten und Arztpraxen verordnet werden; für den Nordteil der Rittingergasse ein Fahrverbot ausgenommen Anrainer. Parkplätze für Lieferanten statt Kiss-and-Ride-Zonen; Zebrastreifen an der Kreuzungen Gerasdorfer Straße/ Rittingergasse und Karl-Biedermann-Gasse/Rittingergasse sollen die Verkehrssicherheit erhöhen. Die Einfahrt in die Rittingergasse ist sowohl von der Gerasdorfer Straße als auch von der Anton-Schall-Gasse durch vorgezogene Bordsteine unattraktiv zu gestalten; temporäre Parkzonen im Umfeld der Schule (Gerasdorfer Straße, Anton-Schall-Gasse, Koschiergasse, Knöfelgasse und Salomongasse).

Unterstützung für die BI kommt von FPÖ-Bezirksrat und Bezirksvorsteherkandidat Karl Mareda: „Besonders am Nachmittag ist Situation unerträglich: Von der FPÖ gibt es volle Unterstützung für das Konzept!“ Die FPÖ hatte bereits im Jänner einen Antrag zur Evaluierung der Situation in der Rittingergase eingebracht: „Die Evaluierung wurde versprochen und muss jetzt ordentlich gemacht werden.“

Nach einem Lokalaugenschein heute morgen wird die Verkehrskommission des 21. Bezirks neuerlich beraten und einen weiteren Lokalaugenschein an einem Nachmittag vereinbaren. Josef Fischer, SPÖ-Vize-Bezirksvorsteher und Leiter der Verkehrskommission im 21. Bezirk: „Wir sehen uns die Situation laufend an. Auch der Bezirksvorsteher war mit der Verkehrsbehörde und der Polizei persönlich vor Ort. Wir beobachten die Situation und passen die bereits vorgenommen Maßnahmen, wenn notwendig, natürlich auch an. Die Verkehrssicherheit aller Menschen in der Rittingergasse hat die oberste Priorität.“ Die Vorschläge der Bürgerinitiative werden nun an die Verkehrsbehörde MA46 zur Überprüfung weitergeleitet.

Plan zum Verkehrskonzept der BI Rittingergasse. Bild: BI.
Plan zum Verkehrskonzept der BI Rittingergasse. Bild: BI.