Rittingergasse: Kiss-and-ride-Zonen sorgen nicht für Harmonie

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Bürgerversammlung Rittingergasse. Bild: Privat.
Bürgerversammlung Rittingergasse. Bild: Privat.

Die Rittingergasse beschäftigte die Bezirkspolitik auch mitten im Sommer: In der Schule wurden erste Container für Mobilklassen aufgestellt. Ab September soll es zwei reguläre 1. Klassen geben. Und bei einer emotionalen Bürgerversammlung präsentierte der Bezirksvorsteher das Verkehrskonzept.

Emotional deshalb, weil Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) die Wortwahl einiger Anrainer („Verkehrshölle Rittingergasse“) so gar nicht gefällt. Umgekehrt fühlen sich manche Anrainer genau deshalb oder auch wegen der Wortwahl der MA46 (man wäre „froh, wenn alle Schulen in Wien so ruhig wären wie die Rittingergasse“) nicht ernst genommen. „Eine Verhöhnung und Pflanzerei“, nennt Anrainer Leopold Wech die Veranstaltung: „Wir haben gesagt bekommen, wir sollen endlich Vorschläge machen, was wir längst detailliert getan haben.“

Jedenfalls sollen bis Ende August folgende Adaptierungen umgesetzt sein: Die Errichtung einer Kiss-and-ride-Zone im Bereich des Schulvorplatzes bei gleichzeitiger Herstellung eines 1 m breiten Gehstreifens; eine Leitlinie im Kurvenbereich zur Rittingergasse zur besseren Führung des Abbiegeverkehrs; eine weitere Kiss-and-ride-Zone ist auf der Seite Rittingergasse Höhe 29a geplant, ebenso ein 30 km/h-Piktogramm. So ist – laut MA46 – „auch ein zukünftig steigender Schulverkehr im Bereich Rittingergasse konfliktfrei möglich“.

Für Wech und andere Anrainer ist das „völlig unzureichend“. Man wünscht sich Wendemöglichkeiten auch in anderen Gassen und z.B. ein temporäres Fahrverbot (ausgenommen Anrainer, etc.) für eine Stunde am Morgen.

SPÖ-Bezirksrat Josef Fischer, Leiter der Floridsdorfer Verkehrskommission: „Wenn es bei einer Floridsdorfer Schule eine ,Verkehrshölle‘ am Morgen gibt, dann in Strebersdorf. Manche Anrainer wünschen sich, frei nach dem Floriani-Prinzip, Verkehr überall, nur nicht in ihrer Gasse. In der Rittingergasse sorgen wir mit unserem Maßnahmenpaket für mehr Sicherheit – vor allem für die Schulkinder und auch die der Anrainer. Und das zählt.“

Für den anwesenden ÖVP-Bezirksrat Alexander Jansa hat sich „spätestens nach der Bürgerversammlung gezeigt, dass die Stadt und die Bezirksvorstehung die Probleme der Bürger in der Rittingergasse nicht ernst nehmen. Statt den Anwohnern zuzuhören wurde ein Verkehrskonzept vorgestellt, welches die aktuelle Situation nicht verbessert.“ Über 800 Unterschriften wurden gesammelt und werden nun dem Petitionsausschuss des Wiener Landtages vorgelegt. Jansa: „Ich hoffe, dass durch die Behandlung im Petitionsausschuss endlich echte Lösungen für diese Gasse erarbeitet werden!“ -Hannes Neumayer