‘Schandfleck’: 50% im Amtshaus ungenutzt

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Bezirksrat Hans Jörg Schimanek vor dem Amtshaus. Bild: Privat.
Bezirksrat Hans Jörg Schimanek vor dem Amtshaus. Bild: Privat.

Unzählige Leerstände gibt es im Bezirkszentrum. Auch das Floridsdorfer Amsthaus Am Spitz macht äußerlich den Eindruck, als wäre fast die Hälfte der Geschäfte leer. „Peinlich erscheinen die Aussagen der SPÖ-Politiker zur ‘nachhaltigen Belebung des Bezirkskerns’, nimmt man das Amtshaus Am Spitz einmal genauer unter die Lupe. Seit vielen Jahren rosten dort die Portale geschlossener Gassenlokale vor sich hin und erinnern vor allem die älteren Beschauer an die sowjetische Besatzungszeit.”, ärgert sich ‘Wir für Floridsdorf’-Bezirksrat Hans Jörg Schimanek (im Bild oben vor einem leeren Lokal). Und meint: „Statt großsprecherischer Ankündigungen sollten Papai und Ludwig einmal dafür sorgen, dass zumindest die Außenfront des Amtshauses mit der Ladenzeile einladend gestaltet wird und die leer stehenden Lokalitäten umgehend an interessierte Wirtschaftstreibende vermietet werden!”

Sieht man sich die Situation im Amtshaus, zuständig ist übrigens die MA34, genauer an, ergibt sich ein differenziertes Bild. Buchhandlung, Zuckerlgeschäft, Reisebüro, Nagelstudio, kleines Cafe und beim Haupteingang die Pizzeria – sechs Geschäftslokale im Amtshaus sind derzeit an Externe vermietet. Fünf weitere gäbe es noch in der Erdgeschosszone.

Hier die Details:

Hauptproblem: Das Amsthaus platzt aus allen Nähten und bietet für die diversen Dienststellen und Behörden zu wenig Platz. Außerdem läuft seit Jahren eine abschnittsweise Sanierung der in die Jahre gekommenen Etagen. So wird zum Beispiel das große Lokal am Eck zur Prager Straße für die Betriebsanlagengenehmigung genutzt. Ob für eine wenig frequentierte Dienststelle, eine dermaßen gute Lage sinnvoll genutzt wird, ist fraglich.

Gleich daneben steht derzeit das etwa 40 m2 große Lokal des zu Weihnachten aufgelösten Bürgerdienstes leer. Warum es auch ein halbes Jahr später noch unbenutzt ist? Weil offen ist, ob es das ‘Büro für Sofortmaßnahmen’ nicht doch als Außenstelle brauchen könnte.

Gleich zwei Lokale mit teils großen Kellerabteilen stehen links und rechts der öffentlichen Toilette leer. Sie werden derzeit als Lager genutzt.

Und dann noch das kleine Lokal rechts der Haupttreppe. Bis vor wenigen Jahren an ein Versicherungsbüro vermietet, dienen die circa 30m2 derzeit als Aufenthalts- und Umkleideraum für Reinigungspersonal (Bild).

"Freies" Geschäftslokal im Amtshaus. Bild: DFZ.
„Freies“ Geschäftslokal im Amtshaus. Bild: DFZ.

Bezirksvorsteher Georg Papai zur Floridsdorfer Zeitung: „Die zuständige MA34 kann noch nicht einschätzen, wieviel Eigenbedarf es gibt. Daher werden diese Flächen momentan zurück gehalten.“ Wie es aussieht, wohl noch länger. Insofern schade, weil die Geschäftsflächen im Amtshaus für viele Interessierte die einzigen leistbaren wären. Und die Stadt Wien als Besitzer könnte sich Mieter aussuchen, die für eine Aufwertung des Bezirkszentrums sorgen.

Schimanek wüßte auch wie sehr rasch und einfach im Inneren des Amtshauses Platz geschaffen werden könnte: „Warum darf die Bestattung Wien ein geräumiges Büro im 1. Stock haben? Entrichtet die Bestattung Wien dafür eine angemessene Miete? Und ganz entscheidend: Ist das nicht durch die Miete zum Billigsttarif Wettbewerbsverzerrung gegenüber den lokalen Bestattern?” –H.N.

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