Schichtgründe: Wiener Linien verweigern bessere Öffi-Anbindung

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Die Schichtgründe warten schon seit mindestens drei Jahren auf eine Buslinie. Bild: Grüne Floridsdorf.
Die Schichtgründe warten schon seit mindestens drei Jahren auf eine Buslinie. Bild: Grüne Floridsdorf.
Stein

Neu-Leopoldau bekam seinen Bus, die Schichtgründe nicht?, fragen sich die Floridsdorfer Grünen. Denn Neu-Leopoldau erhielt am 17. August 2020 seinen Öffi-Anschluss. Die Schichtgründe warten schon seit mindestens drei Jahren auf eine Buslinie. Die Wiener Linien verweigern eine bessere Anbindung.

Die Freude in der Bevölkerung war groß, als der 30A zusätzlich zum 36B ins ehemalige Gaswerk verlängert wurde, obwohl erst ungefähr 30 Prozent von Neu-Leopoldau fertiggestellt sind. Bei den Schichtgründen hingegen sind schon mindestens 70 Prozent der Wohnbauten fertiggestellt, aber es fährt nach wie vor keine Buslinie ins Neubaugebiet!

Obwohl eine öffentliche Anbindung dringend nötig ist und den Bewohnerinnen ein Bus beim Einzug versprochen wurde, werden die potenziellen Fahrgäste mit faulen Ausreden vertröstet, so Berger. In einer Stellungnahme der Wiener Linien heißt es: „Durch die Nähe zu den Linien 27A, 25 und 26 und des für den Linienbetrieb sehr ungünstigen Straßenraums sind derzeit allerdings keine zusätzlichen Linien geplant.“ Die Station Satzingerweg des 27A wäre laut WienMobil-App nur 500 Meter und fünf Minuten weit weg und die 27A-Station ‚Vet Uni‘ wolle man nicht verlegen. Das ist doch eine mehrfach eigenwillige Ansicht der Wiener Linien: Letztere Station liegt auf der anderen Seite der Vet-Med. Eine Verlegung würde die dortige Siedlung benachteiligen. Einen Verweis auf die Straßenbahnlinien 25 und 26 kann man als wort-wörtlich sportlich bezeichnen: Die nächste Station liegt laut WienMobil-App 1,03 Kilometer und flott berechnete 12 Minuten entfernt.

Klubobmann Heinz Berger (Grüne) fordert mehr Kreativität bei der Suche nach Lösungen für eine bessere öffentliche Verkehrsanbindung der Schichtgründe ein: ”Vor drei Jahren wurde uns mitgeteilt, dass das Fahrgastpotenzial zu gering sei und ein Jahr später, dass der Satzingerweg zu schmal für einen Bus sei. Aber in drei Jahren hat sich das Fahrgastpotenzial verdoppelt! Und wenn der Satzingerweg zu schmal für einen Normalbus ist, dann könnten die Wiener Linien auch über die Hans-Czermak-Gasse zufahren oder einen schlanken, emissionsfreien City-E-Bus verkehren lassen! Wir dürfen kein Neubaugebiet ohne Öffi-Anschluss lassen, nicht nur die Zukünftigen, sondern auch die Heutigen!”

Die Schichtgründe warten schon seit mindestens drei Jahren auf eine Buslinie. Bild: Grüne Floridsdorf. Bild: Grüne Floridsdorf.