Shell-Gründe: Bezirksvorsteher gegen Wohnbau-Pläne!

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Bild: WIFF.
Bild: WIFF.
Stein

Die Floridsdorfer Zeitung hat  über den Verkauf der Sportanlage der Firma Shell in der Steinheilgasse neben der Leopoldauer Straße an einen Wohnbauträger berichtet. Das derzeitige Grundstück trägt die Widmung Esp, im Langtext: „Erholungsgebiet – Sport- und Spielplätze“. Dennoch will Bauträger ÖSW hier Wohnbau umsetzten. Der Bezirksvorsteher will eine Umwidmung verhindern und die Sportflächen erhalten.

Jetzt meldet sich der  Floridsdorfer Bezirksvorsteher zu Wort: „Die Grünoase in Floridsdorf soll bleiben! Die Shell-Gründe an der Leopoldauer Straße sind seit Langem – nicht nur für die Shell Mitarbeiter selbst – eine gut organisierte Sportanlage.  Es wäre ein Verlust und ich fände es schade, wenn diese Sportflächen nicht mehr als solche genutzt werden können!“, so Bezirksvorsteher Georg Papai.

Erholungsgebiete sind Bereiche, die für Anlagen bestimmt sind, die der Erholung der Bevölkerung dienen. Es dürfen nur jene Bauten errichtet werden, die für die Erhaltung oder Benutzung dieser Anlagen erforderlich sind. Soweit die widmungsrechtlichen Voraussetzungen. Aber der Floridsdorfer Bezirkschef will in dieser Sache noch einen Schritt weiter gehen, denn Sportflächen stehen unter einem besonderen Schutz durch das Sportstättenschutzgesetz. Papai: „Auch wenn das Sportstättenschutzgesetz klar für Betriebssportanlagen nicht gilt, stellt sich für mich die Frage, ob die Sportanlage an der Leopoldauer Straße in der gelebten Praxis noch eine Betriebsanlage ist oder ob das Sportstättenschutzgesetz hier nicht doch schon zur Anwendung kommt“, meint Bezirksvorsteher Georg Papai.

Shell-Gründe. Bild: Google Maps.
Shell-Gründe. Bild: Google Maps.

Es besteht hier die Möglichkeit beim Sportverein Mitglied zu werden und man kann damit die Sportflächen benützen. Also eine klassische Vereinssportanlage, wie sie viele gibt! Papai: „Ich werde daher bei den zuständigen Stellen eine Überprüfung einfordern, ob nicht für die Sportanlage Steinheilgasse das Sportstättenschutzgesetz zur Anwendung kommt!“, so der Floridsdorfer Bezirksvorsteher. Damit wäre eine Umwidmung für eine andere Nutzung als für Sportaktivitäten nochmals schwieriger.

Beim Bauträger ÖSW meint man sich „zum  Wohl der Bevölkerung einzusetzen, …  da das Grundstück sowohl in städtebaulicher Hinsicht großes Potenzial für den Bezirk bietet, wie auch für die Anrainer eine besondere Bedeutung hat.  ‚Zurverfügungstellung von leistbarem Wohnraum für die Bevölkerung‘ ‒ steht nach wie vor im Vordergrund“, so Michael Pech. „Wir sind uns darüber hinaus der besonde-ren Verantwortung bewusst, die dieses Grundstück mit sich bringt, und wollen gemeinsam mit den Menschen, die hier leben, etwas Besonderes schaffen, das in Zukunft allen Anrainern und ganz Floridsdorf zugutekommt.“

Zukunftsfähige Grätzelplanung, leistbares Wohnen inmitten der Stadt, soziale Durchmischung und Teilhabe, Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Bauweise, der Schutz von unversiegelten Grünflächen und altem Baumbestand, Spielflächen im Freien ohne Autoverkehr – das alles seien beim ÖSW nicht nur Schlagworte, sondern konkreter Auftrag, heißt es in einer Pressemittelung.

Das ÖSW beabsichtigt mittelfristig ein gemeinsames Verfahren mit Politik, Stadtplanung und Anrainern zu starten, um ein ambitioniertes Projekt zu entwickeln, das allen Interessen gerecht wird. Denn beim ÖSW hat man durchaus auch Verständnis, dass bei neuen Bauvorhaben anfangs Skepsis bei den Anwohnern aufkommen kann. Aus Erfahrung weiß man aber auch, dass sich im Dialog und der gemeinsamen Entwicklung eines Projekts der enorme Mehrwert für die Bevölkerung zeigt.

Fortsetzung folgt.