Siemensäcker heißen jetzt ‚Am Park‘: Bis 2021 Lebensraum für 2700 Menschen

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Visualisierungen AM PARK © ZOOM VP.
Visualisierungen AM PARK © ZOOM VP.

Eines der umstrittensten Stadterweiterungsgebiete in Floridsdorf – die Siemensäcker – biegen in die Zielgerade: das neue Wohnquartier AM PARK ist bereits zu einem großen Teil besiedelt. Das Projekt wird bis Ende 2021 unter der Federführung der SOZIALBAU AG in enger Zusammenarbeit mit der ARE Austrian Real Estate GmbH übergeben, erklärten Generaldirektor der SOZIALBAU AG Josef Ostermayer und ARE CEO Hans-Peter Weiss in einer Pressekonferenz.

Das neue Wohnquartier AM PARK wird künftig auf einer Fläche von über 8 Hektar Lebensraum für 2.700 Menschen bieten. Bei den rund 1.260 Wohnungen wird auf einen ausgewogenen Mix von geförderten sowie freifinanzierten Wohnungen geachtet. Insgesamt werden elf Bauplätze von acht unterschiedlichen Bauträgern bespielt.

Anfang September eröffnete die Super-Greißlerin Bettina Horvath ihren „Bassena Treff“. Er fungiert sowohl als Nahversorgerlokal zur Deckung des täglichen Bedarfs als auch als Treffpunkt für das soziale Miteinander AM PARK. Super-Greißlerin Bettina Horvath ist als Siegerin aus der TV-Show „AM PARK sucht den Super-Greißler“ hervorgegangen. Insgesamt stehen 2.700m² Erdgeschoßfläche für gewerbliche Zwecke zur Verfügung. Unweit des Quartiers sind weitere Nahversorger wie Supermärkte, aber auch Einkaufszentren und Märkte zu finden.

Jahrelang gab und gibt es heftige Proteste gegen die Bebauung auf den Siemensäckern, vor allem von Siedlern der angrenzenden Einfamilien- und Kleingartenhäuser. Sie hätten sich eine etwas niedrigere Bebauung gewünscht. Auch eine UVP-Verfahren wurde abgelehnt. Ostermayer: „Es gibt bei größeren Projekten immer die Frage: Braucht es eine Umweltverträglichkeitsprüfung. Die Behörde, in diesem Fall die Stadt Wien, hat entschieden, dass es kein UVP-Verfahren braucht. Das Bundeverwaltungericht hat uns recht gegeben.“ Auch alle weiteren Instanzen haben die Beschwerden der Anrainer abgewiesen.

Kosequenz ist: Das in den Siedlungen im Umfeld von ‚Am Park‘ sich einerseits Probleme mit zum Beispiel Parkplätzen häufen und andererseits etliche Anrainer überlegen, wegzuziehen.

Generaldirektor der SOZIALBAU AG Josef Ostermayer und ARE CEO Hans-Peter Weiss.  Bild/Screenshot: APA/ARE
Generaldirektor der SOZIALBAU AG Josef Ostermayer und ARE CEO Hans-Peter Weiss. Bild/Screenshot: APA/ARE

Ostermayer über das Projekt: „Auf den ehemaligen Siemensäckern in Floridsdorf errichten wir im engen Zusammenspiel mit unseren Projektpartnern ein grünes Wohnquartier AM PARK für über 2.700 Bewohner. Für ein hohes Maß an Lebensqualität soll nicht nur ein 1,5 ha großer Freizeitpark, sondern auch eine Super-Greißlerin als Nahversorgerin und „gute Seele“ des Quartiers sorgen. Sehr wichtig ist uns dabei auch eine ausbalancierte Mischung aus geförderten und freifinanzierten Wohnungen für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen als Basis einer guten sozialen Durchmischung.“

Wenn man eine soziale Durchmischung haben will, also nicht Ghettos, wo die sozial Schwächsten allein und die Reichsten alleine wohnen. Sondern ein Miteinander haben will, dann ist es sinnvoll, das es auch die unterschiedlichen Wohnformen gibt: Von freifinanziert bis gefördert, so Ostermayer in der Pressekonferenz: „Warum man nun zwei Drittel geförderte Wohnungen haben will hat natürlich mit der Frage der Personen zu tun, die den Bevölkerungszuwachs in der Stadt ausmachen. Und da geht man davon aus, dass zwei Drittel der Menschen, die nach Wien zuziehen oder die es an Bevölkerungszuwachs gibt, dieser Einkommensgruppe angehören, die auch für den geförderten Wohnbau in Frage kommt.“

Auf dem Areal des neuen Wohnquartiers befindet sich das rund 2.600m² große Habitat der Zauneidechse. Die ARE, die bei all ihren Projekten großen Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz legt, achtet während und auch nach der Bauphase stets auf das Wohlergehen der geschützten Tierart und erweiterte sogar ihren Lebensraum. 2020 konnten Jungtiere nachgewiesen werden. Die tierischen Bewohner fühlen sich also sichtlich wohl und haben sich bereits vermehrt.

Der zentrale, namengebende Park bietet auf 15.000m² neben Raum für Erholung und Spielplätzen auch Platz für Sportflächen. Mit seinem Angebot an großzügigen Rasenflächen, Spazierwegen und Outdoor-Fitnessgeräten ist die Parkanlage der ideale Ort für Familien, Sportler*innen und Naturfreund*innen. Das neue Stadtquartier ist autofrei konzipiert, wird von einem dicht mit Bäumen bewachsenen Streifen umrandet und von Wiesen- sowie Staudenflächen durchzogen.

Die von der ARE bei diesem Projekt errichteten Wohnungen sind Teil der 2015 gestarteten Wohnbauoffensive, bei der die ARE österreichweit 2 Milliarden Euro in die Errichtung von bis zu 10.000 Wohnungen investiert. „Mit den rund 2.500 Wohnungen, die sich aktuell in Bau befinden, schafft die ARE österreichweit Wohnraum und leistet durch ihre Entwicklungstätigkeit einen wesentlichen Beitrag in der Stadt- und Quartiersentwicklung, der auch dem geförderten Wohnbau zu Gute kommt. AM PARK ist ein Beispiel für dieses erfolgreiche Zusammenwirken von gefördertem und freifinanziertem Wohnbau„, erklärt Hans-Peter Weiss, CEO der ARE. 

Mehr Infos:
Leopoldau: Bürgerinitiative beantragt Baustopp auf Siemensäcker!

Siemensstraße: Neue Ampelanlage