Silvesterrandale: SPÖ fordert Einsatz des Außenministeriums

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Georg Papai (links) und Bernhard Herzog. Bild: Privat.
Georg Papai (links) und Bernhard Herzog. Bild: Privat.
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In der Silvesternacht kam es in Wien, aber auch in vielen anderen Teilen Österreichs zu schweren Zwischenfällen im Zusammenhang mit Böllern. Obwohl es im Ortsgebiet verboten ist, werden unerlaubte Feuerwerkskörper massiv eingesetzt und ebenso zu Vandalismus genutzt. Es geht dabei weit über harmlose Neujahrsfeiern hinaus. Der Floridsdorfer Bezirksvorsteher Georg Papai und SPÖ 21-Klubvorsitzender Bernhard Herzog fordern „im Kampf gegen den Böller-Wahnsinn den Einsatz des Außenministeriums“.

In Niederösterreich starb ein 18-Jähriger bei der Detonation eines übergroßen Böllers (Kugelbombe). Die Polizei spricht von sichergestellten Böllern mit der doppelten Sprengkraft einer Handgranate. In ganz Österreich gab es zum Teil schwer Verletzte. Es ist eine tragische Bilanz eines breiten gesellschaftlichen Phänomens, das nicht ignoriert werden darf.

Großes mediales Interesse hat dabei der Polizeieinsatz in der Silvesternacht in der Wohnhausanlage Mitterhofergasse in Floridsdorf erregt. Die bisherigen Erkenntnisse der Exekutive legen nahe, dass es sich dabei um eine konzertierte Aktion gewaltbereiter Jugendlicher gegen die Polizei handelte. Daten wurden aufgenommen und über die Hälfte der Jugendlichen haben gar keinen Wohnsitz in Floridsdorf: eine klassische Großgruppensituation, wie sie sich jederzeit andernorts in Österreich wiederholen könnte.

Papai hat nach den Ereignissen in der Mitterhofergasse einen Runden Tisch mit Experten von Polizei, Sozialarbeit, Bildungseinrichtungen, Wiener Wohnen und anderen relevanten Institutionen abgehalten. Ziel: ein breites Maßnahmenpaket.

Schreiben an den Außenminister und Resolution der SPÖ Floridsdorf

Von Gesprächen mit der Exekutive ist bekannt, dass ein Gutteil an illegaler pyrotechnischer Ware privat über die Grenze nach Österreich geschafft wird. Deshalb haben sowohl der Bezirksvorsteher Georg Papai wie auch der Klubvorsitzende der SPÖ Floridsdorf, Bernhard Herzog, an Außenminister Mag. Schallenberg geschrieben und ihn ersucht, seinen diplomatischen Einfluss geltend zu machen, dass auch in unserem Nachbarstaat Tschechien Maßnahmen – letztendlich sind hier freilich Verkaufsverbote und ganz besonders in der sogenannten „Excalibur City“ gemeint – analog zur gesetzlichen Situation in Österreich überlegt und umgesetzt werden. „Was nicht mehr legal verkauft werden darf, kann auch nicht mehr illegal importiert werden. Was nicht mehr importiert wird, kann hierzulande auch keinen Schaden mehr anrichten!“, so SPÖ-Vorsitzender Bernhard Herzog.

Darüber hinaus wird die SPÖ Floridsdorf in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung einen Resolutionsantrag für umfassendere Maßnahmen gegen Böller mit folgendem Wortlaut einbringen: „Die Bezirksvertretung Floridsdorf spricht sich dafür aus, dass auf allen politischen Ebenen umfassende Maßnahmen gegen die illegale Verwendung von Böllern gesetzt werden.“