Skurriler Streit um Schutzweg

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Prager Straße Höhe Guschelbauergasse. Bild: DFZ.
Prager Straße Höhe Guschelbauergasse. Bild: DFZ.
Stein

„Fußgänger brauchen mehr Verkehrssicherheit auf der Prager Straße!“, meinen die Grünen und haben einen zusätzlichen Zebrastreifen Höhe Guschelbauergasse gefordert. Skurril: Den gleichen Antrag hat die FPÖ erst vor etwas mehr als einem Jahr eingebracht. Während die FPÖ nach Beratungen eingesehen hat, dass das nicht sinnvoll ist, halten die Grünen nun alle anderen Parteien für ahnungslos.

Während auf der inneren Prager Straße (bis zur O’Brien-Gasse) die Abstände zwischen den Schutzwegen unter 240 Metern liegen, sind sie im äußeren Bereich (ab der Winkeläckerstraße) mehr als doppelt so groß. Heinz Berger, Klubobmann der Floridsdorfer Grünen: „Die äußere Prager Straße ist eine fast unüberwindbare Barriere. Das ist nicht zumutbar!“

FPÖ-Klubobmann Karl Mareda hält da eher den Antrag der Grünen für nicht zumutbar: „Offenbar haben die Grünen Gedächtnisschwund. Das haben wir im Bezirk erst vor einem Jahr diskutiert und dann mit gutem Grund nicht umgesetzt! Und zwar, weil es hier aufgrund der geringen Wohnbevölkerung keinen Bedarf gibt.“

Berger ist empört: „Wer behauptet, dass dort ohnehin niemand wohnen würde, sollte sich vielleicht zuerst ortskundig machen, bevor man die Bedürfnisse der Bewohner der Wohnhausanlage in der Spöttlgasse oder der Einfamilienhäuser in der Rasmussengasse ignoriert. Ganz abgesehen davon, dass es dort auch einen großen Supermarkt und gegenüber einen Kindergarten, eine Volksschule und ein Gymnasium gibt. Die Ablehnung ist ein echtes Trauerspiel!“ Mareda und Bezirkspolitiker anderer Parteien finden „die Unkenntnis von Berger und den Grünen ein Trauerspiel“. Der Antrag wurde abgelehnt.

Faktencheck der Floridsdorfer Zeitung: Laut Mitarbeiterin des Supermarktes kommen so gut wie nie Kinder der Schule einkaufen. Die Bewohner der Wohnhausanlage in der Spöttlgasse wohnen direkt am Zebrastreifen bei der Autokaderstraße. Sie haben also kaum Bedarf an einem Schutzweg bei der Guschelbauergasse, wie auch die Anrainer der Rasmussengasse kaum täglich Bedarf haben, die Prager Straße Richtung Blumen Regina zu queren. Selbst der Geschäftsinhaber sieht „null Sinn darin, hier einen Schutzweg zu machen“.

Ein Bezirkspolitiker zur DFZ: „Bevor wir hier einen Schutzweg machen, gibt es in Floridsdorf hunderte Stellen, wo es notwendiger und sinnvoller wäre!“ -H.Neumayer