SR Donaufeld sensationell Meister in der Regionalliga Ost: Mit Harmonie zum Titel

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Donaufeld jubelt über den Meistertitel. Fotos: SR Donaufeld / Anja Haller - AH Fotografie.
Donaufeld jubelt über den Meistertitel. Fotos: SR Donaufeld / Anja Haller - AH Fotografie.

Die Fußballer vom SR Donaufeld sind in der Saison 2024/25 die Sensation. Die Truppe von Trainer Josef Michorl holte schon in der vorletzten Runde den Meistertitel in der Regionalliga Ost.

Zum Floridsdorfer Duell mit dem FAC in der 2. Liga kommt es dennoch nicht. Denn Donaufeld hat gleich gar keine Lizenz für den Aufstieg in die Bundesliga beantragt. Dennoch ist vor allem der Lauf im Frühjahr historisch: In 15 Spielen holte die Michorl-Truppe zwölf Siege. „Das macht uns als reiner Amateurclub schon sehr stolz. Besser geht’s nicht“, gerät auch Obmann Stefan Singer ins Schwärmen.

Stefan Singer (Mitte) mit Meisterschale und Donaufeld Spielern. Foto: SR Donaufeld / Anja Haller - AH Fotografie.
Stefan Singer (Mitte) mit Meisterschale und Donaufeld Spielern. Foto: SR Donaufeld / Anja Haller – AH Fotografie.

Immerhin gibt es mehrere Ligakonkurrenten, die unbedingt aufsteigen wollten, hochprofessionell sind und jede Menge finanzielle Mittel in ihren Klub buttern. Singer ergänzt: „Und im Frühjahr auch nicht schlecht performt haben.“ Damit wurde quasi auch der größte Vereinserfolg eingestellt: 1990 wurde der Titel in der dritthöchsten Spielklasse geholt und man spielte bis 1992 in der 2. Liga. „In dieser Zeit haben bei Donaufeld echte Größen wie Walter Schachner und Felix Gasselich gespielt. Es war keine Seltenheit, dass bis zu 4.000 Zuschauer auf den Platz geströmt sind“, erinnert sich Fußball-Historiker Markus Oswald.

Für den Verein bedeuten die 63 Zähler in der Tabelle auch eine finanzielle Belastung, „aber die Punkteprämien für die Spieler sind abgedeckt – wir schreiben sogar ein kleines Plus“, so Singer. Er ist auch im Rapid-Präsidium, jedoch machen die Donaufelder derzeit wesentlich mehr Freude. In den letzten Saisonen wurden der Titel in der Landesliga, Platz 3, Platz 2 und jetzt eben der Titel in der Regionalliga Ost geholt. Quasi als Belohnung soll es in der kommenden Saison endlich was mit dem neuen Flutlicht werden. Auf der weiteren Wunschliste: Der Aus- oder Neubau des Kabinentraktes.

An Aufstieg denkt man in der Nordmanngasse aber auch dann nicht: Man müsste finanziell das Vierfache investieren, auf Profibetrieb umstellen, eine Tribüne für Auswärtsfans errichten und ein kleines Medienzentrum. Sponsoren laufen den Vereinen auch nicht nach. Dafür würde man dann statt wie jetzt gegen den FavAC in Favoriten in Vorarlberg gegen Lustenau spielen. Singer: „Da kommen gegen den FavAC mehr Fans. Die 2. Liga ist nicht so attraktiv.“

Erfolgscoach Michorl (mitte) mit der Meisterschale. Foto: SR Donaufeld / Anja Haller - AH Fotografie.
Erfolgscoach Michorl (mitte) mit der Meisterschale. Foto: SR Donaufeld / Anja Haller – AH Fotografie.

Sehr attraktiv für andere Klubs ist jedes Jahr Erfolgstrainer Josef Michorl, zuletzt war er sogar als Co-Trainer von Peter Stöger bei Rapid im Gespräch. Warum er dennoch hoffentlich auch 2025 lieber bei den Donaufeldern bleibt? Singer: „Es gefällt ihm bei uns, er hat freie Hand. Bei uns gibt es keine Konflikte, wir leben Harmonie. Und der Meistertitel ist ein herausragendes Ereignis.“ -H. Neumayer