Stadtwildnis für Wohnbau abgeholzt

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Stadtwildnis. Bild: Privat.
Stadtwildnis. Bild: Privat.

Aufregung bei vielen Anrainern in der Rudolf-Virchov-Straße. Bis vor wenigen Tagen hatten Sie gut versteckt ihre ‘Stadtwildnis’. Mit dem Abriss des benachbarten Möbel Ludwig an der Prager Straße ist leider auch ein Teil der Wildnis abgeholzt worden.

Noch prangt das Schild der Gesiba ‘Stadtwildnis’ im übrig geblieben Teil des kleinen versteckt liegenden Wäldchens. „Seinerzeit wurde uns die Aulandschaft als ‘Stadtwildnis’ verkauft – jetzt wurde sie mit dem alten Möbelhaus mit abgerissen. Das traurige Schild – einfach nur ein Hohn. Man hätte es gleich auch abreißen sollen!”, ärgert sich Anrainerin Karin Schliber. Die kleine Anlage war ein Paradies für umliegende Bewohner, aber auch für Tiere: „Sie sehen auf den Fotos wie schön das vorher war. Ausserdem werden auch die Nistplätze der Vögel zerstört!”, berichtet eine weitere Anrainerin.

Die Floridsdorfer Zeitung hat bei der Gesiba nachgefragt, wie es sein kann, dass die Stadtwildnis ohne vorherige Ankündigung gerodet wurde? „Es stimmt, ein Teil der Stadtwildnis wurde zerstört. Es war zwar mit der SÜBA, das ist der Errichter der neuen Wohnanlage statt des Möbelgeschäfts, abgesprochen. Aber es wurden ungewollt weit mehr Bäume Opfer, als geplant”, so eine Gesiba-Sprecherin. Sie verspricht, dass vor Ort – wie mit der Bezirksvorstehung abgesprochen – Ersatzpflanzungen vorgenommen werden. Wann, steht noch nicht fest. Die Anrainer sollen in diesen Tagen mit einem Schreiben über die geplanten Aktivitäten informiert werden.

„Ob es wirklich unbedingt nötig war, für die Bequemlichkeit der Baggerarbeiten eine halbe ‘Stadtwildnis’ zu roden, ist fragwürdig. Sinnvoll wäre es gewesen, die Anrainer vorab zu informieren und nicht erst, wenn Bäume brutal gefällt wurden. Die Bauarbeiten eines großen Wohnprojektes bedeuten ohnedies schon genügend Belastung für die Anrainer”, ärgert sich auch WIFF-Bezirksrat Oskar Turtenwald.