Der Exklusivbericht der Floridsdorfer Zeitung sorgte für Aufregung: Der Steinitzsteg – die gelbe Brücke neben der Nordbrücke – wird mindestens fünf Jahre lang für Fußgänger und Radfahrer komplett gesperrt. Es werden wieder Autos rollen. Das macht die ab 2027 geplante Sanierung der Nordbrücke notwendig. Radfahrer sind verärgert. Wir beantworten alle Fragen.
- Worum geht es genau? Die Nordbrücke muss generalsaniert werden. Für den gesamten Zeitraum braucht man den Steinitzsteg als Ausweichroute für den motorisierten Individualverkehr. Für Radfahrer, Fußgeher, etc. ist die gelbe Brücke deshalb gesperrt.
- Wann soll gebaut werden? Geplanter Baubeginn ist März 2027, Ende 2031 soll die Generalsanierung fertig sein.
- Wie viele Fahrzeuge sind auf der Nordbrücke unterwegs? Täglich 103.000.
- Reicht nicht eine Spur je Richtung auf der Nordbrücke? Die Asfinag sagt: „Die Sanierung der Nordbrücke ist nur unter Aufrechterhaltung von zwei Fahrspuren je Richtungsfahrbahn möglich. Untersuchungen zeigen, dass bei einer einspurigen Sanierung in beide Fahrtrichtungen ein kilometerlanger Stau den Verkehr in Wien zum Erliegen bringen würde.“
- Warum dauert die Sanierung fünf Jahre? Die Asfinag spricht von einer tiefgreifenden Instandsetzung: Im ersten Jahr werden die Knotenbereiche (Auf- und Abfahrten) saniert und der Nordsteg vorbereitet. Von 2028 an wird die Fahrtrichtung Brigittenau für zwei Jahre generalinstandgesetzt, danach folgt die Fahrtrichtung Floridsdorf. Fahrbahnbelag & Brückenabdichtung werden erneuert, die Fahrbahnübergangskonstruktionen getauscht, Beleuchtung & Elektrik auf den neuesten Stand der Technik gebracht, Betonflächen saniert, Stahlträger verstärkt und die Brückenentwässerung erneuert.
- 2017 hat sich die Floridsdorfer SPÖ stadteinwärts eine dritte Spur auf der Nordbrücke gewünscht – kommt das jetzt? Nein. „An den baulichen Anlageverhältnissen wird sich nach Abschluss des Projektes nichts ändern. D.h. es wird keine zusätzlichen
Fahrspuren geben“, so die Asfinag. - Welche Ausweichrouten für Radler gibt es? Das steht noch nicht fest. Die näheste Route führt über die Floridsdorfer Brücke.
- Ist der Umweg für Radler wirklich so tragisch? Das hängt davon ab, von wo sie kommen und wo sie hin müssen. Mit mindestens zehn Minuten müssen Radler rechnen und das nicht so frei vom motorisierten Verkehr wie über den Steinitzsteg.
- Was passiert nach der Sanierung der Nordbrücke mit dem Steinitzsteg? Nach der Instandsetzung der Nordbrücke wird der Steinitzsteg wieder als Fuß- und Radwegbrücke genutzt.
- Ist der Steg 2031 noch sicher – immerhin ist er dann fast 40 Jahre alt? Bei der Planung des Steinitzsteges wurde die Belastung für eine Straßenbrücke berücksichtigt. Somit können alle für den Straßenverkehr zugelassenen Fahrzeuge (PKW und LKW), diesen auch benützen, sagt die für Brückenbau zuständige MA29. -Hannes Neumayer