Strebersdorf: Anrainer und Bezirksvorsteher protestieren gegen Billa-Schließung.

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Protest gegen Billa-Schließung in Strebersdorf. Bild: DFZ.
Protest gegen Billa-Schließung in Strebersdorf. Bild: DFZ.
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Strebersdorf: Anrainer und Bezirksvorsteher haben gestern Nachmittag gegen die Schließung des Billas in der Strebersdorfer Meriangasse protestiert. Die Filiale soll am 29 April 2023 geschlossen werden. „Wir Bewohner von Strebersdorf wollen das nicht, da bei uns viele ältere Menschen ohne Auto sind und der Nahversorger für uns wichtig ist“, so der Tenor.

Unterstützung vor Ort kommt von Bezirksvorsteher Georg Papai, Bezirksräten und Ex-Bezirksrat Hans Jörg Schimanek. Die Anrainer sammeln nun Unterschriften für den Erhalt der Filiale (die Listen liegen etwa in der Konditorei Petras). Und es gibt Bemühungen, dass ein anderer Supermarkt den Standort übernimmt. Ungewöhnlich ist, dass es in ganz Strebersdorf nur zwei Billa-Filialen gibt. Erst im C21 an der Stadtgrenze gibt es neben einem weiteren Billa auch einen Penny.

„Gerade in einem großen Bezirk mit teilweise noch dörflichen Strukturen ist die Nahversorgung enorm wichtig“, sagt Bezirksvorsteher Georg Papai. „Von besorgten Floridsdorfern wurde ich informiert, dass die BILLA-Filiale in der Meriangasse ersatzlos aufgelassen werden soll“, berichtet er. „Als Bezirksvorsteher teile ich die Ängste der Menschen um ihre zukünftige Nahversorgung. Die ersatzlose Auflassung eines Standortes scheint mir die letzte aller Möglichkeiten in einer Kette von Überlegungen im Sinne der Konsumentinnen und Konsumenten zu sein. Ich denke da zum Beispiel an automatische Kassenanlagen oder Shops mit schlankem Angebot der wichtigsten Güter des täglichen Bedarfs.“

Die bisherigen Kunden des Supermarkts haben mobilgemacht und fordern gemeinsam mit den örtlich zuständigen Bezirksrät*innen Barbara Cermak und Robert Stiedl den Verbleib dieses wichtigen Nachversorgers in Strebersdorf. „Ich habe ein Schreiben an den REWE-Vorstand gerichtet und ersucht, die Schließung noch einmal zu überprüfen. Die Floridsdorferinnen und Floridsdorfer können sich jedenfalls meiner Unterstützung sicher sein“, so Papai.

Ebenfalls bei der Protestaktion mit dabei war Alt-Bezirksrat Hans Jörg Schimanek. „Tatsächlich“ – so Schimanek – „zeugt die Begründung, es stehe ja Ecke Prager Straße / Rußbergstraße ohnehin eine weitere ‚Billa’-Filiale zur Verfügung, von wenig bis keiner Kenntnis der tatsächlichen Sachlage. Für ältere Menschen ist der Fußweg aus den Siedlungen bis zur Prager Straße nicht oder nur schwer zu bewältigen. Zwar kann man von der Endstation bis zum ‚Billa‘-Prager Straße die Straßenbahn benützen, was aber neben zusätzlicher Beschwerlichkeiten auch eine Verteuerung des jeweiligen Einkaufs bedeuten würde“.