Streifzüge durch Floridsdorfs ‚Fußball-Straßen‘

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Gerald Pichowetz. Bild: Gloria Theater.
Gerald Pichowetz. Bild: Gloria Theater.
Stein

Meine lieben „Fluaridsduafa“! Ihr habt hoffentlich den Jahreswechsel, der diesmal auch ein Jahrzehntewechsel war, gut verbracht und seid wie ich mit guten Vorsätzen ins Schaltjahr 2020 gestartet. Ich wünsche Euch jedenfalls alles erdenklich Gute und vor allem Gesundheit!

Apropos „Gesundheit“: Ich pflege ja sehr gerne Spaziergänge in unserem wunderschönen Heimatbezirk zu machen. Einer dieser führte mich unlängst in die Gegend zwischen dem Friedhof Groß-Jedlersdorf und dem Marchfeldkanal. Und da begegnete ich einigen unserer in der österreichischen Bundeshymne besungenen „großen Söhne“, nämlich unseren Fußballhelden. War der „Wembley-Toni“ Anton Fritsch, an den der „Toni-Fritsch-Weg“ erinnert, ein in Petronell gebürtiger „Rapidler“ ohne weithin bekannten Bezug zu Floridsdorf, so trifft man in weiterer Folge aber auf g’standene Floridsdorfer Ballartisten aus den Mannschaften der Admira oder des FAC. Anton Janda trug zwischen 1928 und 1934 zehn Mal das Dress des Nationalteams und war Teamkamerad von Tormann Peter Platzer, der 1934 auch im WM-Halbfinale stand.

Eine unverzichtbare Stütze des Wunderteams war der erfolgreiche Stürmer Fritz Gschweidl, der seine Karriere 1919 in Strebersdorf begonnen hatte. Ernst „Ossi“ Ocwirks verbuchte seinen größten Erfolg mit dem dritten Platz bei der WM 1954 in der Schweiz, und er wurde als bester Mittelfeldspieler auch zwei Mal Kapitän der Weltauswahl. Gut eineinhalb Jahrzehnte früher hatten Willy Hahnemann und Franz Hanreiter ihre großen Erfolge zur großen Zeit des „Schmieranski-Teams“.

Nicht zufällig kreuzen einander die „Anton-Schall-Gasse“ und die „Voglgasse“, erinnern sie doch an das unwiderstehliche Admira- und Wunderteam-Duo Toni Schall und Adi Vogl. Der Abwehrspieler Robert Pavlicek kam nach dem Ende der Wunderteam-Ära ins Nationalteam, für das er sechs Mal ins Trikot schlüpfte. Etwas abseits dieses „Fußballer-Grätzels“ finden wir noch Erich Habitzl, den „kleinen Habitzl“ oder auch „Bruada“ genannten Parade-Admiraner verewigt. Beim FAC hingegen hatte Robert Dienst seine große und erfolgreiche Karriere begonnen.

Floridsdorf war offensichtlich immer ein guter Boden für Ballesterer! Euer Gerald Pichowetz