Trauer um Hannes Androsch

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Hannes Androsch. Pressefoto Votava.
Hannes Androsch. Pressefoto Votava.

Hannes Androsch, ist heute im Alter von 86 Jahren verstorben. Androsch war gebürtiger Floridsdorfer und erst vor wenigen Wochen Talkgast bei der 120-Jahr-Feier. 

Der Industrielle und ehemalige SPÖ-Spitzenpolitiker Hannes Androsch ist am Mittwoch im Alter von 86 Jahren gestorben. Das teilte die Androsch Privatstiftung der APA mit. „Unsere Gedanken sind bei seinen trauernden Angehörigen“, hieß es von der Stiftung. Androsch war seinerzeit SPÖ-Finanzminister und galt als „Thronfolger“ von SPÖ-Kanzler Bruno Kreisky, bevor er in Ungnade fiel und als Industrieller eine zweite Karriere begann.

Hannes Androsch wurde am 18. April 1938 in Wien geboren. Er war von 1970 bis 1981 Bundesminister für Finanzen und von 1976 bis 1981 Vizekanzler der Republik Österreich. Für seine herausragenden Dienste für die Sozialdemokratie wurde ihm 2003 die Viktor-Adler-Plakette verliehen. Hannes Androsch war 67 Jahre Teil der Wiener Sozialdemokratie.

Tief betroffen zeigt sich auch der Floridsdorfer Bezirksvorsteher und SPÖ Bezirksparteivorsitzender Georg Papai: „Hannes Androsch war ein Politiker mit Weitsicht, der unermüdlich für seine Überzeugungen und für das Wohl der Menschen eingetreten ist. Er war Wegbereiter für viele wichtige Reformen, die das Leben der Österreicherinnen und Österreicher entscheidend verbessert haben und bis zum heutigen Tag nachwirken. Er blieb Floridsdorfs bis zu seinem Tod verbunden – sein Einsatz für sozialen Zusammenhalt sowie für unsere sozialdemokratischen Werte wird uns immer ein Vorbild bleiben.”

Die Sozialdemokratie trauert um Bundesminister a.D. Hannes Androsch, der im Alter von 86 Jahren verstorben ist. „Hannes Androsch hat als Bruno Kreiskys Finanzminister das sozialreformerische und wirtschaftspolitische Großprogramm der Sozialdemokratie der 1970er-Jahre maßgeblich geprägt und dazu beigetragen, Österreich zu einem modernen Industriestaat zu machen“, sagt SPÖ-Bundesparteivorsitzender Andreas Babler. „Mit Hannes Androsch verliert unser Land einen innovativen Industriellen und einen Sozialdemokraten mit Weitblick und Tiefgang. Als junger Finanzminister und Vizekanzler war er ein wesentlicher Motor der Reform-Ära unter Bruno Kreisky. Später machte er sowohl als Banker wie auch als Unternehmer offensive Industriepolitik für Österreich. Er war mir stets Ratgeber und guter Freund. Meine Anteilnahme gilt nun seiner Familie“, betont die Dritte Nationalratspräsidentin Doris Bures. Die SPÖ-Bundesgeschäftsführer*innen Sandra Breiteneder und Klaus Seltenheim erinnern an Androschs Reformen wie den Übergang von der Familien- zur Individualbesteuerung. „Androsch hat Meilensteine gesetzt, die heute noch Gültigkeit haben“, betont Breiteneder. „Dass sich Österreich in den 1970er-Jahren auf der Überholspur befand, ist ganz wesentlich Hannes Androsch zu verdanken“, so Seltenheim. ****

Prägend für Österreich in der Zeit der sozialdemokratischen Alleinregierungen unter Kreisky war die Politik der Vollbeschäftigung, die ganz entscheidend mit der Person des wirtschaftspolitisch hauptzuständigen Finanzministers verbunden war. „Das Wirtschaftsprogramm von 1968 sowie das von Hannes Androsch erstellte und vom Parteirat 1969 beschlossene Finanzierungskonzept dazu bildeten die Grundlage für diesen erfolgreichen Weg Österreichs“, betont Babler. 

Hannes Androsch war ein wahrer „Homo politicus“, der sich zeit seines Lebens für wichtige politische Themen eingesetzt und bis zuletzt zu aktuellen Themen zu Wort gemeldet hat. Ein besonderes Herzensanliegen waren ihm Bildung und Schule. Der Initiator des Bildungsvolksbegehrens wurde nicht müde, eine grundlegende Schulreform einzufordern. „Seine Überzeugung ‚Nur mit Wissen kann Österreich den Wettbewerb bestehen, nicht mit billigen Arbeitskräften‘ hat zeitlose Aktualität“, so Babler. Hannes Androsch, der am 18. April 1938 in Wien geboren wurde, promovierte an der Hochschule für Welthandel in Wien. Androsch, der sich schon beim Verband der Sozialistischen Mittelschüler und später beim VSStÖ engagiert hatte (1962 Bundesobmann), war von 1967 bis 1981 SPÖ-Abgeordneter zum Nationalrat, von 1970 bis 1981 österreichischer Finanzminister sowie von 1976 bis 1981 Vizekanzler unter Bruno Kreisky.

„Androsch war ein Mann mit großem Weitblick, der auch dort seine Stimme erhoben hat, wo es galt, Missstände aufzuzeigen – immer mit dem Ziel, Dinge zu verbessern. Diese Stimme wird Österreich fehlen“, so Babler. Babler, Bures, Breiteneder und Seltenheim betonen im Namen der Sozialdemokratischen Partei und des Sozialdemokratischen Parlamentsklubs: „Unser Mitgefühl gilt in diesen schweren Stunden der Familie und den Hinterbliebenen von Hannes Androsch.“

WKÖ-Spitze trauert um Hannes Androsch 

„Mit Hannes Androsch verliert Österreich eine große Persönlichkeit der Zweiten Republik – ob als Politiker, bedeutender Industrieller oder unermüdlicher Vorkämpfer für Bildung, Forschung und Innovation. Mit seinem Weitblick, seiner Tatkraft und seiner Leidenschaft hat er nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Gesellschaft positiv geprägt und gestaltet“, so Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und Karlheinz Kopf, Generalsekretär der WKÖ, zum Ableben von Hannes Androsch. „Er wird uns nicht nur als feste Größe in der österreichischen Wirtschaft fehlen, denn sein Wissen, seine Erfahrung und sein Engagement haben ihn über alle Parteigrenzen hinweg zu einem geschätzten Partner gemacht, der Österreichs Interessen stets gesamthaft im Blick hatte. Unser tiefstes Mitgefühl gilt in diesen schweren Stunden seiner Familie und Freunden“, so Mahrer und Kopf abschließend. 

Nationalratspräsidium zum Ableben von Hannes Androsch 

Hannes Androsch war fast 14 Jahre lang Abgeordneter zum Nationalrat, nämlich von 4. Oktober 1967 bis 16. Februar 1981, von 21. April 1970 bis 20. Jänner 1981 war er zusätzlich Finanzminister und von 1. Oktober 1976 bis 20. Jänner 1981 darüber hinaus Vizekanzler. Er verstarb heute.

„Der Tod von Hannes Androsch ist ein großer Verlust für Österreich“, sagte Nationalratspräsident Walter Rosenkranz. Er sei eine beeindruckende Persönlichkeit gewesen, „die unser Land über Jahrzehnte mitgeprägt hat“, betonte der Nationalratspräsident. „Meine aufrichtige Anteilnahme gilt seiner Familie und seinen Angehörigen in dieser schweren Zeit.“

„Mit Hannes Androsch verliert unser Land einen innovativen Industriellen und einen Sozialdemokraten mit Weitblick und Tiefgang“, sagte Dritte Nationalratspräsidentin Doris Bures. „Als junger Finanzminister und Vizekanzler war er ein wesentlicher Motor der Reform-Ära unter Bruno Kreisky.“ Später habe er sowohl als Banker als auch als Unternehmer offensive Industriepolitik für Österreich gemacht. „Er war mir stets Ratgeber und guter Freund. Meine Anteilnahme gilt nun seiner Familie“, erklärte Bures.

Samariterbund trauert um Ehrenpräsident Dr. Hannes Androsch

Der Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs (ASBÖ) trauert um seinen langjährigen Präsidenten und Ehrenpräsidenten, Dkfm. Dr. Hannes Androsch, der im 87. Lebensjahr verstorben ist. Mit seinem Tod verliert nicht nur der Samariterbund, sondern die gesamte Gesellschaft eine herausragende Persönlichkeit, deren Wirken in vielen Bereichen tiefe Spuren hinterlassen hat.

Hannes Androsch war ein Mensch, der stets über den Tellerrand hinausblickte. Nach seiner erfolgreichen politischen Laufbahn widmete er sich mit derselben Leidenschaft dem Unternehmertum, wo er Maßstäbe gesetzt und eine einzigartige Karriere absolviert hat. Gleichzeitig war er Autor, Träger zahlreicher Auszeichnungen und eine Stimme für soziale Gerechtigkeit. Er hat nie seine Wurzeln vergessen und sich immer für die Schwächsten in unserer Gesellschaft eingesetzt. 

Seine Verbindung zum Samariterbund begann bereits 1970, als er sich dem ASB Floridsdorf-Donaustadt anschloss. Von 1982 bis 1999 prägte er als Präsident die Geschicke des Verbandes und führte ihn durch eine Phase des Wachstums und der Erneuerung. Auch danach blieb er dem Samariterbund als Ehrenpräsident bis heute eng verbunden.

Die 1980er- und 1990er-Jahre unter seiner Führung waren geprägt von Innovation und Weitblick. Die rasanten gesellschaftlichen Veränderungen erforderten eine Neuausrichtung des ASBÖ: Die Dienstleistungen im sozialen Bereich wurden ausgebaut, insbesondere für Senior:innen und Menschen mit Behinderungen. Der Sanitätsdienst bei Großveranstaltungen und der Zivilschutz wurden zu neuen Schwerpunkten. Ein sichtbares Zeichen dieser Entwicklung war 1992 die Eröffnung des neuen Bundesgebäudes in der Hollergasse in Wien.

Dank seines Engagements und seiner Vision ist der Arbeiter-Samariter-Bund heute die zweitgrößte Rettungsorganisation Österreichs und in städtischen Ballungsräumen vielerorts führend.

Die Verdienste von Hannes Androsch wurden auch innerhalb des Samariterbundes vielfach gewürdigt:

  • 1984: Jubiläumsabzeichen in Bronze
  • 2000: Ehrenkreuz am blauen Band
  • 2004 und 2008: Ehrenring des Samariterbundes

Doch Hannes Androsch war mehr als ein Titelträger. Er war ein „Beweger“, der sich nie mit dem Status quo zufrieden gab. Seine Leidenschaft und sein unermüdlicher Einsatz machten ihn zu einem Vorbild für Generationen. Er war ein Brückenbauer, der unterschiedliche Akteure zusammenführte, um gemeinsam große Herausforderungen zu bewältigen.

Franz Schnabl, Präsident des Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs, würdigt sein Wirken: „Hannes Androsch hat den Samariterbund geprägt wie kaum ein anderer. Sein Weitblick, seine Durchsetzungskraft und sein unermüdliches Engagement haben den ASBÖ zu dem gemacht, was er heute ist. Sein Einsatz für soziale Gerechtigkeit und für die Schwächsten in unserer Gesellschaft war beispielhaft. Wir verlieren nicht nur einen außergewöhnlichen Ehrenpräsidenten, sondern auch einen guten Freund.“

Reinhard Hundsmüller, Bundesgeschäftsführer des Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs, ergänzt: „Hannes Androsch war ein Mensch, der nicht nur geredet, sondern immer gehandelt hat. Seine Visionen und sein unermüdlicher Einsatz waren eine Inspiration für uns alle. Er hat den Samariterbund nicht nur in schwierigen Zeiten geführt, sondern auch neue Wege eröffnet. Wir werden ihn schmerzlich vermissen, aber sein Erbe wird uns weiterhin leiten.“

Mit tiefem Respekt und großer Dankbarkeit verabschieden wir uns von einem außergewöhnlichen Menschen, dessen Vermächtnis uns weiter begleiten wird. Unser Mitgefühl gilt in diesen schweren Stunden seiner Familie und seinen Angehörigen.

Der Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs wird Hannes Androsch immer in ehrendem Andenken bewahren.

Zweiter Nationalratspräsident Peter Haubner unterstrich, Hannes Androsch habe sich in allen seinen Funktionen stets als Unternehmer und nie als Unterlasser verstanden. „Er war für mich ein klassischer ‚Homo politicus‘, der Österreichs Wirtschaftspolitik immer im Fokus hatte“, sagte Haubner. „Mein Mitgefühl gilt seiner Familie.“ 

Hannes Androsch hat Österreich politisch geprägt, wie nur wenige andere. Sein Name wird stets verbunden bleiben mit großem Engagement für den Standort, Weitblick und einem tiefen Sinn für gesellschaftliche Verantwortung. Mit großem Respekt verabschieden wir uns von einem außergewöhnlichen Menschen, Politiker und Unternehmer. Er verstand es wirtschaftliche und gesellschaftliche Interessen auf kluge Weise zu verbinden. Als Kämpfer für Bildung und Forschung in Österreich erkannte er früh, dass die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes von der Qualifikation seiner Menschen abhängt. Besonders seine Verdienste um das AIT werden unvergessen bleiben und wirken noch lange nach. Androsch hat die „Erfolgsgeschichte AIT“ maßgeblich geprägt, das Institut strategisch neu ausgerichtet und konsequent internationalisiert. Das AIT hat seine heutige wichtige Rolle im Wechselspiel zwischen angewandter Forschung und Industrie, sowie als Forschungseinrichtung von internationaler Strahlkraft maßgeblich ihm zu verdanken. 

Weiter gilt es seinen Unternehmergeist zu würdigen – so hat er etwa die AT&S wesentlich geprägt und zu einem internationalen Aushängeschild mit steirischen Wurzeln entwickelt. Hannes Androsch war stets ein kritischer Kopf, eine starke Stimme und ein bedeutender Gestalter unserer Zeit. Im Namen der gesamten Industriellenvereinigung möchten wir seiner Familie und seinen Angehörigen in dieser schwierigen Zeit unser tiefes Mitgefühl aussprechen.

FPÖ – Kickl zeigt sich tief betroffen vom Ableben von Hannes Androsch 

Tief betroffen von der Nachricht vom plötzlichen Ableben des Industriellen und früheren Finanzministers sowie Vizekanzlers Hannes Androsch zeigte sich heute FPÖ-Bundesparteiobmann Klubobmann NAbg. Herbert Kickl: „Mit Hannes Androsch verliert Österreich eine Persönlichkeit, die unsere Republik entscheidend geprägt hat. In diesen schweren Stunden sind meine Gedanken bei seiner Familie und allen seinen Hinterbliebenen.“ 

Kickl würdigte Androsch abseits unterschiedlicher politischer Standpunkte als „Persönlichkeit mit großem Haus- und Sachverstand“ und als „politischen Pragmatiker“. „In seinen öffentlichen Wortmeldungen scheute er nicht vor kritischen Bemerkungen zurück, wenn er es für angebracht hielt und selbst auch dann nicht, wenn es seine eigene politische Heimat betraf. Auch das zeichnete den großen Österreicher Hannes Androsch aus. Gleichzeitig ist mir aus persönlichen Gesprächen mit ihm der Eindruck geblieben, dass er trotz unterschiedlicher Zugänge die Fähigkeit besessen hat, zuzuhören und sich auf die Argumente seines Gesprächspartners einzulassen. Auch dafür gebührt ihm Respekt“, so der FPÖ-Bundesparteiobmann.

LH Mikl-Leitner zum Ableben von Hannes Androsch 

„Mit Hannes Androsch hat unser Land einen großen Industriellen, einen großen Politiker und eine große Persönlichkeit verloren. Unsere Anteilnahme gilt in diesen Stunden seiner Familie und seinen Angehörigen“, sagt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner zum Ableben von Hannes Androsch.

„Erst im Frühjahr sind Androsch und ich zusammengekommen, um die neuen Klimakammern des Austrian Institute of Technology (AIT) in Tulln zu eröffnen. Ein hoch innovatives Projekt, das die Resilienz unserer Agrarwirtschaft gegenüber dem Klimawandel gestärkt hat“, so Mikl-Leitner: „Hier zeigte sich wieder einmal der Vordenker Hannes Androsch“. Die Landeshauptfrau weiters: „Er war ein Mann, dem die Zukunft seiner Heimat ein Herzensanliegen war. Er hat sich bis zuletzt mit den großen Zukunftsthemen unseres Landes beschäftigt – immer leidenschaftlich und kritisch, immer reflektiert und mit viel Weitblick. Hannes Androsch war ein ganz Großer. Er wird dieser Republik fehlen.“

„Sein Wort wurde gehört, seine Meinung geschätzt“, erinnert sich die Landeshauptfrau auch an „viele spannende und aufschlussreiche Gespräche“ mit Hannes Androsch: „Auch wenn wir nicht immer derselben Ansicht waren, war jede Begegnung mit ihm eine große Bereicherung. Sein Blick richtete sich immer in die Zukunft und auf das gemeinsame Vorankommen. Seine Lebensleistung wird unvergessen bleiben“, so Mikl-Leitner.

„Er hat die Geschicke und die Geschichte dieser Republik mitgestaltet und mitgeschrieben“, so die Landeshauptfrau über Androsch, der zu Niederösterreich eine sehr enge Verbindung hatte, unter anderem durch seinen Vorsitz im Aufsichtsrat des Austrian Instituts of Technology in Seibersdorf. Zuletzt hatte Androsch auch einen Beitrag zu einer Publikation im Zuge des Gedenkjahres 2025 zugesagt.

Als Finanzminister und Vizekanzler unter Bruno Kreisky sei Androsch „eine prägende Figur der österreichischen Politik“ gewesen, „mit einem unglaublichen Gestaltungswillen und einer großen Umsetzungsstärke“, so Mikl-Leitner. Als Politiker und vor allem auch später als Industrieller sei er ein „ständiger Innovationstreiber und Modernisierer“ gewesen und habe „den österreichischen Wirtschaftsstandort auf eine völlig neue Ebene gehoben“.

SPÖ Wien trauert um Hannes Androsch 

Die Wiener Sozialdemokratie ist tief betroffen vom Tod von Hannes Androsch, der heute im Alter von 86 Jahren verstorben ist. „Das Ableben von Hannes Androsch ist ein großer Verlust. Er war ein unermüdlicher Kämpfer für soziale Gerechtigkeit”, betont SPÖ Wien Parteivorsitzender, Bürgermeister Dr. Michael Ludwig. ****

„Unsere Wege kreuzten sich in unserem gemeinsamen Heimatbezirk Floridsdorf bereits früh. Ich durfte ihn als engagierten und bedeutenden Sozialdemokraten kennenlernen, der sich bis zuletzt nicht nur für Politik interessiert, sondern auch aktiv Vorschläge eingebracht hat. Im September haben wir uns bei einer Veranstaltung anlässlich des 120-jährigen Bezirksjubiläums von Floridsdorf getroffen. Die Werte der Sozialdemokratie – Solidarität und sozialen Zusammenhalt – hat er bis zuletzt gelebt und an jüngere Generationen weitergegeben. Sein weitreichendes und tiefgründiges Verständnis für gesellschaftliche Zusammenhänge machte ihn zu einer treibenden Kraft und einem Vorbild für viele in unserer Bewegung. Der Tod von Hannes Androsch hinterlässt in der SPÖ Wien eine große Lücke. Unser tiefes Mitgefühl gilt in diesen schwierigen Stunden seiner Familie und seinen Angehörigen”, so der Bürgermeister.

Zeit seines Lebens war Androsch ein Unterstützer progressiver Sozial-, Arbeitsmarkt- und Steuerpolitik – in seiner Amtszeit als Finanzminister und Vizekanzler in der Regierung Bruno Kreisky setzte er sich maßgeblich für die Schaffung von Arbeitsplätzen, für ein gerechtes Steuersystem sowie für Verbesserungen im Bildungs- und Gesundheitsbereich ein. Bis zuletzt blieben Wissenschaft und Bildung, ein qualitätsvolles, gerechtes Bildungssystems, das allen Menschen offensteht, zentrale Herzensthemen von Hannes Androsch. Darüber hinaus beschäftigte sich Androsch intensiv mit den großen gesellschaftspolitischen Themen und globalen Herausforderungen unserer Zeit – von Digitalisierung über die Zukunft der Arbeit bis hin zu internationalen Konflikten und Friedenspolitik. Zentraler Bestandteil seines politischen Wirkens war auch das Hochhalten einer aktiven Erinnerungskultur. Knapp 40 Jahre war Hannes Androsch, der das Ende des 2. Weltkriegs miterlebte, Mitglied der Freiheitskämpfer*innen. 

SWV WIEN trauert um Hannes Androsch: „Ein Visionär und langjähriges Mitglied ist von uns gegangen“ 

Der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband Wien (SWV WIEN) trauert um Hannes Androsch, der am 11. Dezember 2024 im Alter von 86 Jahren verstorben ist. Seit dem 10. Oktober 1957 war Hannes Androsch Mitglied des SWV WIEN – eine beeindruckende, über 67 Jahre andauernde Zugehörigkeit, die ihn zum dienstältesten Mitglied des Verbands machte.

„Hannes Androsch hat nicht nur unsere Wirtschaft geprägt, sondern auch unser gesellschaftliches Miteinander entscheidend beeinflusst. Seine visionären Ideen, seine Leidenschaft für Gerechtigkeit und sein unermüdlicher Einsatz für Fortschritt bleiben unvergessen. Wir verlieren einen großen Sozialdemokraten und einen wahren Freund des SWV WIEN“, so SWV WIEN Präsident Marko Fischer.

In seiner jahrzehntelangen politischen und wirtschaftlichen Laufbahn setzte Hannes Androsch Maßstäbe: als Finanzminister und Vizekanzler der Republik, als Förderer von Wissenschaft und Bildung sowie als Verfechter eines modernen, sozialen Wirtschaftssystems. Sein Name steht für Fortschritt, Innovation und sozialen Ausgleich – Werte, die ihn und seine Arbeit zeitlos machen. 

„Hannes Androsch war ein Vorbild für Generationen,“ ergänzt SWV WIEN Geschäftsführerin Elisabeth Hakel. „Für mich persönlich war er ein unvergleichliches Beispiel für Integrität und Weitsicht. Es war eine tiefe Ehre, dass er mich 2008 bei meiner erfolgreichen Kandidatur zum Nationalrat mit Rat und Unterstützung begleitet hat. Sein Verlust trifft mich tief, doch ich bin dankbar für die Inspiration, die er mir und so vielen anderen gegeben hat.“

Mit seinem Leben und Wirken hinterlässt Hannes Androsch ein unauslöschliches Erbe – nicht nur im SWV WIEN, sondern weit über die Grenzen Wiens und Österreichs hinaus. Seine visionäre Kraft, gepaart mit einem tiefen sozialen Bewusstsein, wird uns weiterhin inspirieren und anspornen, für eine gerechte und zukunftsorientierte Wirtschaft einzutreten.

Wir sprechen seiner Familie und allen Angehörigen unser tief empfundenes Beileid aus.

WKÖ-Spitze trauert um Hannes Androsch 

„Mit Hannes Androsch verliert Österreich eine große Persönlichkeit der Zweiten Republik – ob als Politiker, bedeutender Industrieller oder unermüdlicher Vorkämpfer für Bildung, Forschung und Innovation. Mit seinem Weitblick, seiner Tatkraft und seiner Leidenschaft hat er nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Gesellschaft positiv geprägt und gestaltet“, so Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und Karlheinz Kopf, Generalsekretär der WKÖ, zum Ableben von Hannes Androsch. „Er wird uns nicht nur als feste Größe in der österreichischen Wirtschaft fehlen, denn sein Wissen, seine Erfahrung und sein Engagement haben ihn über alle Parteigrenzen hinweg zu einem geschätzten Partner gemacht, der Österreichs Interessen stets gesamthaft im Blick hatte. Unser tiefstes Mitgefühl gilt in diesen schweren Stunden seiner Familie und Freunden“, so Mahrer und Kopf abschließend.