Volkshilfe-Einrichtung mit Nazi-Symbolen beschmiert

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Foto: Volkshilfe Wien.
Foto: Volkshilfe Wien.

In der Nacht auf Dienstag (25.05.21) wurde die Volkshilfe-Unterkunft in der Donaufelder Straße für geflüchtete Familie mit Hakenkreuzen und rechtsextremen Parolen beschmiert. „Wir sind fassungslos! Wir lassen uns das nicht gefallen. Wir wollen nicht, dass Familien die zu uns gehören, derartiger Hetze ausgesetzt sind. Wir haben die Symbole sofort entfernt“, heißt esa auf der Volkshilfe-Homepage.

Am selben Abend gemeinsam mit der Bezirksvorstehung des 21.Bezirks, Geschäftsführerin Tanja Wehsely und stv. Vorsitzenden Karl Lacina zu einer Protestaktion: „Nazis haben niemals Platz und kein Recht, Familien zu verunsichern. Nicht im Bezirk, nicht in ganz Wien — nirgendwo. Die Familien, die hier leben, sind unsere Nachbarn und gehören zu uns!“

Die Floridsdorfer SP-Gemeinderätin Ilse Fitzbauer, SP-Integrationssprecherin Safak Akcay und der SP-Bezirksvorsteher von Floridsdorf, Georg Papai, verurteilen die Beschmierungen des Flüchtlingshauses der Volkshilfe in Wien Floridsdorf aufs Schärfste. „Nachdem vor wenigen Wochen das Grab eines Moslems auf einem Floridsdorfer Friedhof in einer Nacht- und Nebelaktion devastiert wurde, ist das schon der zweite Vandalenakt innerhalb kürzester Zeit. Ein inakzeptables Vorgehen. Intoleranz darf nie unwidersprochen bleiben!“, so Fitzbauer in aller Deutlichkeit, die sich gut an die Eröffnung des Haues 2002 erinnert: „Die Akzeptanz ist in den mittlerweile fast zwei Jahrzehnten durch aktive Nachbarschaftsarbeit, mit Unterstützung der Bezirksvorstehung, des Kulturvereins Transdanubien, einer Kooperation mit dem Tageszentrum Hinaysgasse und vieler kleiner Projekte gestiegen. Das gut geführte Haus der Volkshilfe zeichnet sich besonders dadurch aus, dass diese Flüchtlingseinrichtung mittlerweile als „herkömmliches“ Wohnhaus wahrgenommen wird. Dafür gebührt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Volkshilfe unser aller Dank! Schmieraktionen und Hassparolen, welchen Ursprungs auch immer, haben keinen Platz!“ 

Die geglückte Integration des Hauses im Grätzl und die gute Zusammenarbeit mit den Anrainer*innen kann auch Bezirksvorsteher Georg Papai bestätigen: „Den Hass und diese Intoleranz haben sich die Bewohner*innen, der Bezirk und Wien nicht verdient. In einer nächtlichen Sprayattacke das Familien-Flüchtlingsquartier der Volkshilfe Wien in der Donaufelder Straße mit Hakenkreuzen und rechtsextremen Parolen zu beschmieren und damit Familien zu verunsichern ist einfach nur niederträchtig. So etwas darf bei uns keinen Platz haben. Nicht in Floridsdorf, nicht in Wien – nirgendwo!“ 

Integrationssprecherin Safak Akcay betont: „Eine Metropole wie Wien vereint eine Vielfalt an Menschen mit unterschiedlicher Geschichte, mit unterschiedlichen Erfahrungen, Fähigkeiten und Lebensweisen. Bei uns in Wien steht das Gemeinsame im Vordergrund.“ Das bedeutet für Akcay aber auch: „Null Toleranz für jede Form von Rassismus! Mir ist es ein großes Anliegen die Gesellschaft in dieser Stadt nicht in ein „Wir“ und ein „Ihr“ zu trennen, sondern eine Politik zu machen, die alle ins Boot holt. Deshalb sind Einrichtungen wie das Flüchtlingshaus der Volkshilfe in Floridsdorf so wichtig. Umso tragischer, wenn versucht wird, die gute Arbeit zu Nichte zu machen. Dem bieten wir die Stirn. Die Bewohner*innen des Hauses sind Nachbar*innen und gehören zu uns. Treten wir alle gemeinsam aktiv gegen Ungleichheit, Ungerechtigkeit und Diskriminierung auf!“