Vom Vorzeige-Bau zur Schimmelburg?

2027
Anlage Ödenburger Straße. Bild: Privat
Anlage Ödenburger Straße. Bild: Privat
Stein

Im einstigen Vorzeige-Gemeindebau in der Ödenburger Straße 73 – 85 herrscht „Ausnahmezustand“, sagt WIFF – Wir für Floridsdorf. Grund: Die alte Bausubstanz, desolate Türen und Fenster, sowie vor allem Schimmelbildung und akute Gesundheitsgefährdung. Immer mehr Bewohner fordern den sofortigen Sanierungsstart.

„Ich wohne seit Übergabe der Anlage im Winter 1962 hier, außer den üblichen kleinen Reparaturen ist praktisch nichts geschehen. Unter den völlig undichten Fenstern müssen wir Handtücher zum Auffangen des Kondenswassers auflegen, immer wieder kommt es in den Räumen zu Schimmelbildung. Zweimal hat Wiener Wohnen auf mein Drängen den Schimmelpilz beseitigt, abschließend hat man mir eine Spraydose in die Hand gedrückt und gemeint: ‚Damit können Sie etwaige Schimmelflecken selbst besprühen!‘. Jetzt ist der Schimmel wieder da. Und vor zwölf Jahren wurde die Fernwärme eingeleitet, auf das Ausmalen der Stiegenhäuser danach warten wir auch heute noch“, so die empörte Altmieterin Renate H. (Bild).

„Tatsächlich wurde den Mietern die Generalsanierung der Anlage bereits für 2009 versprochen, so Bezirksrat Hans Jörg Schimanek über die Wiener-Wohnen-Anlage. Heute müssen zahlreiche Bewohner, „oft sogar mit Babys um ihre Gesundheit fürchten! Bei künftigen Sanierungen muss rasch und ordentlich gearbeitet werden.“

Eine Wiener Wohnen-Sprecherin erklärt auf Anfrage: „Die Sanierung des gesamten Gebäudes wird derzeit intensiv vorbereitet. Heuer beginnen die Bauarbeiten vor Ort.“ Bei der thermischen Wohnhaussanierung wird unter anderem die Fassade samt Wärmedämmung erneuert, ebenso werden Wärmeschutzfenster (inklusive Innenjalousien) eingebaut und die Wohnungseingangstüren getauscht. Dazu gab es Informationsabende, „zudem wurden alle Mieter schriftlich über den Ablauf und Umfang der Sanierung informiert“. Baustart ist im Herbst 2021.