Von Floridsdorf zu Olympia 2020 nach Tokio

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Bild: Mulley
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In Rio gewann Thomas Zajac mit Tanja Frank Olympia-Bronze. In Floridsdorf formiert sich gleichzeitig interne österreichische Segelkonkurrenz: Barbara Nemec und Daniel Mulley haben ein erklärtes Ziel: Die Olympia-Teilnahme 2020 in Tokio.

Ihr Weg ist ein weiter und wird garantiert kein einfacher. Doch der 27-jährige Steuermann Daniel Mulley und die 24-jährige Trimmerin Barbara Nemec haben zumindest das nötige Selbstvertrauen: „Genau wie Roman Hagara und Hans Peter Steinacher werden wir für Österreich bei Olympischen Spielen um Medaillen kämpfen. In den letzten Jahren konnten wir uns kontinuierlich verbesseren – die Olympischen Spiele sind nun ein greifbares Ziel!“
Die Beiden segeln für den Segelverein ASKÖ Floridsdorf (SAF), das Stammrevier ist auf der Neuen Donau in Strebersdorf. Trainiert wird aber meist am Neusiedlersee. Die beiden Wiener, die auch privat ein Team sind, wollen in den kommenden Jahren alles dem Segelsport unterordnen. 2016 wurden sie österreichische Meister im Wildcat, ihren Olympia-Traum wollen sie sich aber im Nacra17 erfüllen. Sollten Zajac/Frank als Nacra-Team aufhören, ist die Konkurrenz zumindest aktuell überschaubar: Bei der letzten Meisterschaft haben nur drei Teams teilgenommen. Erstes Ziel für Nemec & Mulley: „Der Sprung in einen nationalen Kader. Dann wird vieles einfacher – vor allem finanziell.“

Bild: Mulley
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Denn bislang müssen sämtliche Kosten selbst getragen werden. Und es gibt definitiv kostengünstigere Sportarten. Das aktuelle Boot wurde gebraucht um 16.000 Euro erworben, ein Trainer für einen Tag muss mit circa 350.- Euro veranschlagt werden. Der Plan: In den nächsten Monaten mit Topplatzierungen im vorderen Bereich im Europacup oder Weltcup die Kaderzugehörigkeit bzw. die Aufnahme ins Nationalteam zu schaffen. „Dann gibt es Unterstützung bei Trainer, Ausrüstung oder Auto – ein Quantensprung.“ 2018 sol die Quali für Tokio 2020 geschafft werden, 2019 die Olympia-Vorbereitung und 2020 die Teilnahme.
Dass sie es drauf haben, davon sind die beiden Wiener überzeugt: „Wir haben sicher noch extrem viel zu lernen, das bemerken wir vor allem bei internationalen Regatten. Was uns motiviert ist, dass wir bei solchen Regatten auch schon Olympia-Teilnehmer schlagen konnten.“ Auch abseits des Trainings wird jede Sekunde dem Segelsport gewidmet: Neben der Sponsorensuche betreiben die Beiden auch noch ihren Segelblog auf www.born2sail.at, wo sie nicht nur über die eigenen Aktivitäten berichten.

 
Und warum das alles? Mulley und Nemec: „Katsegeln ist unsere Leidenschaft, Passion und unser Leben. Wenn Du mit 50 km/h über das Wasser fliegst, dir kaum eine Sekunde zum Atmen bleibt – nirgendwo ist die Freiheit so erlebbar wie am Wasser. Du musst bereit sein, deinem Partner dein Leben anzuvertrauen. Es ist schön, jemanden zu haben, mit dem man so eine starke Verbindung hat.“