Was passiert mit ‘Zentral-Floridsdorf’?

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Das SEK-Planungsgebiet. Bild: BV21.
Das SEK-Planungsgebiet. Bild: BV21.
Stein

Ein stadtteilbezogenes Entwicklungskonzept (SEK) für den Zentralraum Floridsdorf soll Eckpunkte für die Entwicklung rund um die Brünner Straße festlegen. Bei einer Online-Dialogveranstaltung wurden auch die Wünsche der Bürger eingeholt.

In dem etwa 460 Hektar großen Entwicklungsgebiet leben rund 36.400 Menschen. Es erstreckt sich von dem Betriebsgebiet Shuttleworthstraße bzw. der Siemens City im Norden bis zur Alten Donau im Süden. Im Westen wird das Gebiet von der Koloniestraße und dem südlichen Teil der Prager Straße begrenzt, im Osten durch die Leopoldauer Straße, die Bessemerstraße und die Fultonstraße.

Die Themen reichen von Grün-und Freiraumversorgung, Mobilitätsstrategien, die Infrastrukturversorgung bis zu Bebauungsmöglichkeiten und das Gebiet klimafit und robust gegenüber höheren Temperaturen zu machen. Hauptfrage: Wie soll sich das Gebiet an der Brünner Straße rund um die Klinik Floridsdorf in den kommenden 20 Jahren entwickeln. Maßgeblich sind „Umgestaltungsmöglichkeiten entlang der Brünner Straße, der Bedarf an neuen Grünflächen, die steigenden Anforderungen an die Mobilität etc.“

Ganz praktisch heißt das, rund um das neue Krankenhaus könnten mehr Gesundheitsunternehmen angesiedelt werden, es könnte aber auch zu einer gemischteren Nutzung inklusive Wohnbau kommen. Mittels SEK soll etwa geklärt werden, wieviel Prozent Wohnbau wo möglich ist und wie eine Entwicklung mit bzw. ohne U-Bahn-Ausbau aussehen würde.

Ganz wesentlich für die beteiligten Planer, bessere Durchquerungen im Bezirk. Tenor: „Derzeit gibt es zu viele Barrieren, vor allem Gleisanlagen.“ Konkrete Vorschläge: Den Birnersteig an der Alten Donau verbreitern, ein Radweg auf der Brünner Straße und eine neue zusätzliche Schnellbahnstation.

Und was wünschen sich die Bürger? Mehr Bäume, mehr Fassadenbegrünung, weniger Beton, bessere Radwege und Öffis, Rückbauung von Parkplätzen, Attraktivierung der Einkaufsstraßen. Eine zweite Bürgereinbindung soll noch folgen.
Infos: unserfloridsdorf.wienwirdwow.at


PS: Schade, dass diese für Floridsdorf so wichtige Diskussion online mehr oder weniger als Geheim-Veranstaltung durchgeführt wurde. Außer einer Facebook-Seite mit 20 Fans gab es keine Ankündigung. Logisch, dass von den 100 Online-Teilnehmern locker die Hälfte Projektbeteiligte waren und nur wenige Bürger. Bürgerbeteiligung geht auch in einer Pandemie anders. Sogar das mehrfach geäußerte Anbot der DFZ für umfangreiche Berichterstattung wurde von der veranstaltenden Behörde nicht angenommen. -Hannes Neumayer