Die Lärmbelastung durch die Schießübungen der Polizei am Schießplatz Stammersdorf quält nun seit einigen Jahren das Grätzl. Anrainerinnen und Anrainer berichten: „Täglich ist durchgängig minutenlanges Gewehrdauerfeuer zu hören und das über den ganzen Tag und die ganze Woche. Es fühlt sich an als würde man in einem Kriegsgebiet leben“. Mit zwei parlamentarischen Anfragen will Neo-Nationalrat Bernhard Herzog (SPÖ) klären, ob das in der Intensität wirklich nötig ist.
Gemeinsam haben der Floridsdorfer Nationalratsabgeordnete und eine Bürger-Initiative die parlamentarische Anfrage erarbeitet. Herzog will auch auf der Bundesebene Druck machen: „Die Übungen der Polizei sind wichtig, aber es muss nicht alleinig in Stammersdorf trainiert werden.“ Die Anfrage ist quasi doppelt an Innen- und Verteidigungsministerium gerichtet.
Bis zur Beantwortung durch das Innen- und Verteidigungsministerium können nun bis zu zwei Monate vergehen. Die Fragen drehen sich um die Maßnahmen zum Schutz der Anrainer, Anzahl der Schießtrainings und Planungen zur Aufteilung der Trainings auf andere Schießplätze.
„Seit Jahren bemühe ich mich darum, dass die – grundsätzlich notwendigen – Schießübungen der Wiener Polizei nicht ausschließlich auf dem Schießplatz in Stammersdorf durchgeführt werden. Jetzt gibt es endlich einen Durchbruch: Das Landespolizeikommando Wien und das Militärkommando Wien haben eine Auslagerung des Schießtrainings der Polizei zugesagt. Kurzfristig ist von 30 % die Rede, langfristig soll das Schießen der Polizei vollständig verlegt werden, sodass der Schießplatz Stammersdorf dann gar nicht mehr durch die Polizei genutzt werden soll.“, bereichtet Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ).