Wiener Hitzekarte zeigt wo Abkühlung am dringendsten notwendig ist

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Hitzekarte zeigt Hitzepole in Floridsdorf. Bild: Stadt Wien.
Hitzekarte zeigt Hitzepole in Floridsdorf. Bild: Stadt Wien.

„Hitzewellen kommen immer öfter und länger. Die enorme Hitze belastet alle Menschen in Wien, aber Kindern und alten Menschen macht sie besonders zu schaffen“, sagt Vizebürgermeisterin und Klimaschutzstadträtin Birgit Hebein: „Aus diesem Grund habe ich eine Hitzekarte erstellen lassen. Sie zeigt, wo es am heißesten ist, wo es am wenigsten Grünraum gibt und wo die meisten Kinder und alten Menschen wohnen.“ Die Hitzekarte weist zehn Hitze-Gebiete aus, also Orte, die besonders stark von der Hitze betroffen sind. Diese Gebiete befinden sich vorwiegend in Favoriten, Ottakring, Landstraße und Margareten.

Die Floridsdorfer Hitzepole liegen in Donaufeld, am Beginn der Brünner Straße und in Jedlesee. Der Urban Heat Vulnerability Index (UHVI) liegt bei 0,76, bzw. 0,65 und 0,67. Die Vergleichszahlen für weite Teile von Strebersdorf, Stammersdorf oder der Schwarzlackenau liegen bei etwa 0,35. Die drei Floridsdorfer Zählbezirke sind damit auch die heißesten auf unserer Seite der Donau. Wienweite Spitzenwerte liegen bei 0,90. Insgesamt ist Floridsdorf ein vergleichsweise kühler Bezirk mit dem Hotspot Donaufeld.

In diesen Gebieten leben 47.000 von der Hitze besonders stark betroffenen Menschen, also Kinder und ältere Menschen. Diese Erkenntnis hilft der Stadt, Maßnahmen auf die Bedürfnisse der betroffenen Bevölkerungsgruppen zuzuschneiden. Birgit Hebein: „Da wir jetzt wissen, wo genau wir handeln müssen, können wir einerseits rasche, kurzfristige Maßnahmen setzen und andererseits bei langfristigen Planungen darauf achten, dass Bäume gepflanzt werden, Bänke zum Ausruhen und Plaudern aufgestellt werden, es Fassadenbegrünungen gibt, Wasserspielplätze eingerichtet werden, der Verkehr beruhigt wird und die Viertel insgesamt kühler werden.“

Unter Hitze leiden vor allem Menschen in Städten. Asphalt und Beton speichern die Wärme, weshalb es auch in der Nacht oft noch heiß bleibt, das Einschlafen schwerer fällt und der Schlaf nicht so erholsam ist. Darunter leiden vor allem jene Menschen, die dort leben, wo es keinen oder wenig öffentlichen Zugang zu Wasser oder Grünraum, wie etwa Parkanlagen, begrünte Innenhöfe oder Badeplätze, gibt.

Das Risiko für die Zunahme von Hitzetagen in Wien ist wegen der Klimakrise heute größer als je zuvor. An Hitzetagen steigt die Temperatur über 30 Grad. Zwischen den Jahren 1961 und 1990 erlebte Wien durchschnittlich 9,6 Hitzetage im Jahr. Von 1981 bis 2010 waren es durchschnittlich schon 15,2 Hitzetage pro Jahr. 2019 waren es bis Juni bereits zwölf Hitzetage. Bis 2050 soll es insgesamt um bis zu acht Grad wärmer werden.

Karte: Stadt Wien.
Karte: Stadt Wien.