
Jeden Tag etwas Neues bei den Kleinparteien im 21. Bezirk. Völlig überraschend will auch WIFF – Wir für Floridsdorf bei der Bezirksvertretungswahl am 27. April mit Spitzenkandidat Ossi Turtenwald neuerlich antreten.
‚WIFF – Wir für Floridsdorf‘ war vor der Wahl 2010 von Hans Jörg Schimanek und Turtenwald gegründet worden. Dreimal bestritt man für eine Kleinpartei höchst erfolgreich Bezirksvertretungswahlen. Zuletzt holte man 2020 5,23 % der Stimmen in Floridsdorf und drei Bezirksräte. Das bedeutete im 21. Bezirk immerhin Rang 5 vor NEOS, Team Strache und Bierparetei. Das ist mehr als bemerkenswert, denn von den nicht im Gemeinderat vertretenen Pareteiein schaffte nur ,Links‘ knapp zwei bessere Ergebnisse in Bezirken.
Doch 2022 kam der Bruch, Schimanek und Turtenwald trennten sich im Unfrieden. Das WIFF galt als aufgelöst. Schimanek blieb bis zu seinem Tod vor Weihnachten als Alt-Bezirksrat umtriebig. Turtenwald gründete das IWB (Initiative Wiener Bürger) und blieb u.a. mit Kristijan Jurkic in der Bezirksvertretung. Ein Antreten des IWB am 27. April galt als unwahrscheinlich. Und vor zehn Tagen verkündete Heinz-Christian Strache, dass er „gemeinsam mit Ossi Turtenwald und seiner Bürgerliste im Bezirk eine Fusionierung vornehmen und gemeinsam bei der Bezirksvertretungswahl“ antreten werde.
Turtenwald, zu dem Zeitpunkt auf Urlaub, bestätigt zwar Gespräche mit Strache. Offenbar hat man nun doch keine Einigung gefunden. Turtenwald will jetzt wieder mit dem WIFF antreten. Möglich sei das, weil die Partei nicht orsdnungsgemäß aufgelöst wurde, so der Bezirksrat: „Die zuständige MA62 hat mir bestätigt, dass ich mit dem WIFF – Wir für Floridsdorf antreten kann. Wir arbeiten bereits an der Kandidatenliste“, so Turtenwald zur DFZ. Vorteil: Weil das WIFF 2020 in die Bezirsvertretung gewählt wurde, muss man keine Unterschriften sammeln. Ob das WIFF ohne Hans Jörg Schimanek zum vierten Mal in die Bezirksvertretung einzieht, bleibt abzuwarten. Nötig sind etwa 1,65 Prozent der gültigen Stimmen.