Wilder Streit um neue Radwege

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Im Bereich des Lebensmittelgeschäfts Sultan würde der Gehsteig neben dem Radweg nahezu nur noch halb so breit sein: Statt wie derzeit 4,15 Meter nur noch 2,35 Meter. Bild: DFZ.
Im Bereich des Lebensmittelgeschäfts Sultan würde der Gehsteig neben dem Radweg nahezu nur noch halb so breit sein: Statt wie derzeit 4,15 Meter nur noch 2,35 Meter. Bild: DFZ.
Stein

Von einer Zusammenarbeit kann bei der Rot-Grün-Koalition längst keine Rede sein. Es fliegen die Fetzen. Vor allem um die von Stadträtin Birgit Hebein präsentierten vier temporären Pop-Up-Radwege wird heftig gestritten. Und das auch in Floridsdorf. Der Grüne Gemeinderat und Verkehrssprecher Rüdiger Maresch fordert nun auch den 2-Millionen-Radweg vom Spitz zum Krankenhaus Nord endlich zu bauen.

Der liegt (wie mehrfach berichtet) seit Oktober 2017 fix und fertig in der Schublade, wäre baulich getrennt und würde Gehsteig und Parkplätze kosten. Laut Maresch hätte Bezirksvorsteher Georg Papai das „aus Wahltaktik gestoppt“. In der Krone fordert er Papai auf, „endlich zu handeln“.

Papai findet es „unglücklich, dass die Grünen versuchen Verkehrspolitik mit der Brechstange zu machen. Hebein spielt die Verkehrsteilnehmer gegeneinander aus. Wir brauchen aber eine Verkehrspolitik des Respekts und der Sicherheit. Nach zwei Jahren haben wir plötzlich wieder aggressive Rückmeldungen von Bürgern, das hat Hebein zu verantworten.“

Den Radweg auf der Brünner Straße hätten, so Papai, auch eher die Grünen verhindert: Die wollten, so die SPÖ-Erzählung, keine Bürgereinbindung und haben 2017 auch gemeint, derzeit wäre im Stadtbudget das nötige Geld frühestens 2020 da. Papai wollte aber eine Umsetzung 2021. Gar nichts von einem Radweg auf der Brünner Straße will die FPÖ wissen: „Wer die Örtlichkeit kennt, weiß, dass das nur mit dem Wegfall etlicher Parkplätze einhergehen kann; auch die Gehsteige müssten verschmälert werden“, warnt der Floridsdorfer Gemeinderat Wolfgang Irschik: „Das würde bei Unternehmern wie einem bekannten Eis-Geschäft eine massive Geschäftsstörung bedeuten!“

SPÖ-Retourkutsche Richtung Stadträtin: Hebein soll dafür sorgen, dass es endlich auch in Floridsdorf citybike-Stationen gibt, meinen Klubobmann Bernhard Herzog und Gemeinderätin Marina Hanke. Denn citybike wird im 21. Bezirk mit Tafeln fleißig beworben, aber auf unserer Seite der Donau gibt es nicht eine Station!

Das SPÖ-Enagement für City-Bikes findet wieder die FPÖ lustig. „Die FPÖ war die erste und einzige Partei die mehrmals die Citybikes nach Floridsdorf gefordert hat. Außerdem ist die Sitzung erst morgen. Offenbar ist Hr. Herzog der neue HOUDINI oder seine Glaskugel war doch eher ein zu gut gefülltes Weinglas, dass er das Ergebnis schon vorab kennt“, so Vize-Bezirksvorsteher Karl Mareda (FPÖ).

-Hannes Neumayer