Zwischenbilanz Mähsaison 2021: rund 1.200 Tonnen Wasserpflanzen aus Alter Donau entfernt

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Top-Wasserqualität und hohe Zufriedenheit der Badegäste dank ausgeklügeltem Mähmanagement der Stadt Wien. Bild:PID/Christian Fürthner.
Top-Wasserqualität und hohe Zufriedenheit der Badegäste dank ausgeklügeltem Mähmanagement der Stadt Wien. Bild:PID/Christian Fürthner.

Die Makrophyten-Mahd in der Alten Donau läuft auf Hochtouren: Rund 1.200 Tonnen Mähgut wurde von Mitte März bis Ende Juli entfernt. Die sogenannten Makrophyten sind Unterwasserpflanzen, die ein Garant für die hohe Wasserqualität in Naturgewässern sind. Angesichts des steigenden Wachstums der Unterwasserpflanzen in den letzten Jahren hat die Stadt Wien das Mähmanagement 2018 auf völlig neue Beine gestellt. „Wir sorgen mit einem ausgeklügelten Mähmanagement dafür, dass die Wasserqualität top bleibt und wir für die Badegäste auch weiterhin ungetrübtes Freizeitvergnügen garantieren können“, erläutert die für die Wiener Gewässer zuständige Stadträtin Ulli Sima. Wiens Naturgewässer erfreuen sich bei den Wienerinnen und Wienern größter Beliebtheit, sie stehen zum Nulltarif zur Verfügung. Die Stadt öffnet auch immer wieder neue Uferzugänge, wie kürzlich am Mühlschüttl an der Oberen Alten Donau.

Steigendes Pflanzenwachstum – ausgeklügeltes Mähmanagement

Im vergangenen Jahr 2020 wurden insgesamt rund 2.600 Tonnen Wasserpflanzen aus der Alten Donau geholt, das entspricht in etwa dem Wert von 2019. Höhepunkt des Pflanzenwachstums in der Alten Donau war 2018. Seitdem setzt die Stadt Wien auf ein neues Mähmanagementkonzept. Neue Amphibienmähboote wurden angeschafft, die Mäharbeiten werden mit geschulten Kräften der Fachabteilung Wiener Gewässer selbst durchgeführt. Die Unterwasserpflanzen in der Alten Donau wachsen seit etwa sechs Jahren stark, was sich an den Gesamtmengen des aus dem Wasser geholten Mähguts zeigt: 2012 betrug die Entnahmemenge in der gesamten Mäh-Saison nur rund 72 Tonnen. 2016 war sie bereits auf 2.100 Tonnen angestiegen und im Jahr 2018 gab es mit 3.350 Tonnen einen Rekordwert. In den Jahren 2019 und 2020 fielen die Mengen wieder ab, blieben aber dennoch mit 2.700 bzw. 2.600 Tonnen hoch. Die MA 45 hat dieses Wachstum in Griff und mäht konsequent. Auch in der Neuen Donau wird gemäht, hier wurden heuer bislang rund 400 Tonnen Wasserpflanzen entfernt. Das Mähgut wird ins Kompostwerk Lobau gebracht und zu Bio-Kompost verarbeitet, mit dem klingenden Namen „Guter Grund“ wird er bei den Wiener Mistplätzen verkauft.

Pflanzung niedrigwüchsiger Pflanzen: Top-Wasserqualität und ungestörtes Baden

Im Frühjahr starteten die Arbeiten für eine große Bepflanzungsaktion am Gewässergrund der Alten Donau mit niedrigwüchsigen Unterwasserpflanzen. Zwischen Strombucht und Polizeisteg werden über 6 ha Fläche – das sind rund 9 Fußballfelder – händisch von Taucherinnen und Tauchern bepflanzt. Anders als ihre hochwüchsigen Artgenossen wachsen die sogenannten Characeen nicht bis an die Wasseroberfläche.

Bereits 2017 wurde bei der Strombucht eine Fläche von 2,5 ha bepflanzt. Nach nunmehr vier Jahren zeigt sich ein erfreuliches Ergebnis: Die niedrigwüchsigen Pflanzen haben sich prächtig entwickelt und sich sogar über das abgesperrte Testgebiet hinaus verbreitet. Ziel der Stadt Wien ist es, diese niederwüchsigen Characeenarten zu fördern, damit sie sich großflächig und beständig in der Alten Donau entwickeln können. Der große Vorteil: Diese Pflanzen sind für die ökologische Funktion wichtig, der Aufwand für die Mäharbeiten kann aber deutlich reduziert werden.