Herr Sild hat nicht die Absicht Affen zu importieren

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Bild: Floridsdorfer Zeitung / Anno.
Bild: Floridsdorfer Zeitung / Anno.
Stein

Am 18. Mai 1912 erschien in der Floridsdorfer Zeitung der folgende Artikel in der Rubrik ‘Humor von der Woche’: In der vergangenen Woche hat der Wind ein wenig Humor gemacht. – Am Gibel des Hauses des Großkaufmannes Konrad Sild ist ein mit durchbrochenen, eisernen Lettern, weit hinsichtbares Schild angebracht, auf welchem ‘Kaffee-Import’ ersichtlich ist. Der lustige Wind hat das K davongetragen. Es hieß nun ‘AFFE-IMPORT’. Die Bevölkerung war hierüber sehr besorgt, da die Möglichkeit nicht ausgeschlossen scheint, auf den großen Schiffen gleichzeitig mit Kaffee auch Affen zu importieren, welche sich hierorts ohnehin in erschreckender Anzahl befinden. Wir sind in der Lage mitzuteilen, dass Herr Sild nicht die Absicht hat Affen zu importieren, obschon dies unserer Meinung nach sehr vorteilhaft wäre da sich aus dem Affenfleisch, bessere und billigere Würstel erzeugen ließen, als dies in Floridsdorf der Fall ist. Ein Paar Pavian Frankfurter oder eine Schimpansen-Knackwurst ohne Mehl und Paprika wäre gewiss nicht ohne.