Kleingartenanlage Großjedlersdorf: Muss Imker aufgeben?

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„Charly“ Karl Hirschmugl auf seinem Grundstück im Kleingartenverein Großjedlersdorf. Bild: Franz Hödl.
„Charly“ Karl Hirschmugl auf seinem Grundstück im Kleingartenverein Großjedlersdorf. Bild: Franz Hödl.
Stein

Seit fast 25 Jahren betreibt „Charly“ Karl Hirschmugl auf seinem Grundstück im Kleingartenverein Großjedlersdorf an der Siemenstraße eine kleine Imkerei. damit könnte bald Schluss sein: Nach 20 Jahren ist im die Zufahrt zu seinem Grundstück wegen eines neuen Pöllers plötzlich nicht mehr möglich. Der Imker denkt ans Aufgeben oder muss das vielleicht sogar.

Dabei betreibt der 64-Jährige seine Imkerei sehr zur Freude auch vieler Siedlungsbewohner, deren Blumenpracht in den Gärten zum Teil auch „Charlys“ Bienen zu verdanken ist. „Bürokratische Scheuklappen der Vereinsleitung haben den Imker jetzt dazu bewogen, den Verkauf seiner Bienenvölker anzudenken“, berichtet WIFF-Bezirksrat Hans Jörg Schimanek. Verärgerte Siedlungsbewohner haben den Bezirkspolitiker informiert

Imker Hirschmugl schildert: „Ich habe Haus und Garten extra deswegen erworben, weil das Grundstück über eine eigene Auffahrt verfügt, sodass ich etwa zum Transport der Bienenstöcke usw. bis zu meinem Garteneingang zufahren und mein Auto dort abstellen kann, ohne jemanden zu stören. Doch was mir die vorigen Vereinsobmänner seit über zwanzig Jahren genehmigt hatten, hat laut dem neuen Obmann keine Gültigkeit mehr und er hat mir genau vor meine Auffahrt einen Poller aufgestellt. Ich habe zwar auf dem großen Siedlungsparkplatz einen bezahlten Abstellplatz, dieser ist aber etwas weiter weg und es ist mir daher unmöglich, Bienenstöcke und andere schwere Gegenstände für die Imkerei quer durch die Siedlung zu schleppen. Leider hat man zuletzt auch mein Angebot, für meine Auffahrt ebenfalls Miete zu bezahlen, abgelehnt – jetzt bleibt mir nichts anderes übrig, als auf Käufersuche für meine Bienenvölker zu gehen“, so der völlig frustrierte Hobby-Imker.

Vereinsobmann Ernest Kern kontert in der Krone: „Er kann dort nicht sein Auto abstellen, Parkplätze sind bei uns heiß begehrt!“ Beendet Hirschmugl die Imkerei, droht im eventuell eine höhere Pacht.

Schimanek: „So weit darf es nicht kommen! Dem Herrn Obmann muss doch die Blütenpracht in ’seiner’ Siedlung ebenfalls am Herzen liegen, daher kann ein Verschwinden von ‚Charly‘ Hirschmugls Bienenvölkern aus der Gartensiedlung doch keinesfalls in seinem Interesse sein.“ Schimanek will, sollte es zu keiner Einigung koimmen, eine Bürgerbefragung in der Siedlung anregen.

„Charly“ Karl Hirschmugl und der Pöller.. Bild: Franz Hödl.

Fotos: Franz Hödl.