Moschee wird ausgebaut!

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Bild: DFZ.
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Stein

Die in den siebziger Jahren von Richard Lugner erbaute Moschee am Bruckhaufen platzt aus allen Nähten. Deshalb soll es einen 12 Meter hohen Zubau geben. Nicht zur Freude aller Anrainer.

Seit Jahren muss speziell für das Freitagsgebet ein Zelt vor der Moschee als Gebetsraum für die große Anzahl der Gläubigen dienen. Deshalb plant das Islamische Zentrum Wien (IZW) gleich zwei Zubauten, laut Kronen Zeitung 12 Meter hoch, mit Gebets- und Ausstellungsräumen. Details will man auf Anfragen noch keine verraten, allerdings wurden Anrainer des Bruckhaufens bereits bei Versammlungen informiert.

Auch der Bezirk ist in die Pläne eingebunden, hat allerdings kein Mitspracherecht. Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ): „Alle geplanten Maßnahmen bewegen sich innerhalb der bestehenden Flächenwidmung. Mir war wichtig, dass die Baumaßnahmen nicht still und heimlich, sondern konstruktiv und lösungsorientiert erfolgen.”

FPÖ-Vizebürgermeister Dominik Nepp sieht das grundsätzlich anders: „Es besteht kein Anlass, die bereits bestehende und massiv expandierte Infrastruktur für Muslime in Wien noch weiter auszubauen – die dort befindliche riesige Moschee muss genügen. Das wäre in Zeiten muslimisch dominierter Massenzuwanderung das völlig falsche Signal.“

Proteste der Bevölkerung am Bruckhaufen halten sich laut Papai bislang in Grenzen: „Ich habe vielleicht zehn Mails bekommen. Die meisten machen sich Sorgen wegen der Belastung in der Bauphase. Wir werden deshalb versuchen mit den Baubehörden vorsorgende Maßnahmen anzuordnen.”

Die Lärmsituation könnte sich, so Betreiber und Papai, sogar verbessern, wenn Gäste in einem festen Bauwerk statt in einem Zelt sind. Eine weitere Sorge der Anrainer ist die ohnehin schon angespannte Parkplatzsituation rund um die Moschee. Ob die Beruhigungen des IZW, es würden nicht mehr Menschen als bislang kommen, auch zutrifft, bleibt abzuwarten.

Wann Baustart ist, ist ebenfalls noch offen. Salim Mujkanovic vom Islamischen Zentrum: „Noch gibt es keinen gültigen Baubescheid, aber wir rechnen mit 2018. Erst wenn alle Details geklärt sind, werden wir mit dem Projekt an die Öffentlichkeit gehen. Mit den Anrainern haben wir schon bei zwei Treffen das Gespräch gesucht – dabei gab es außer Befürchtungen über Baustellenbelastung und Verkehr großteils keine Beschwerden.”