Nittel-Hof: Bleiben Bewohner nach Wasserschaden auf Kosten sitzen?

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Ein Wasserschaden im Nittel-Hof am 24. Juli sorgt für Aufregung: Die schlimmsten Befürchtungen der Bewohner auf Stiege 22 –  ein Leck im Schwimmbad am Dach  wurde zwar nicht bestätigt. Aber dennoch: Ein schadhaftes Ventil in einer Toilette  ließ bei einigen Bewohner beträchtlichen Schaden auch an Einrichtungsgegenständen entstehen. Den sollen die Mieter aber selbst bezahlen. Für FPÖ-Gemeinderat  Michael Niegl „ein handfester Skandal, da der Schadensverursacher eindeutig Wiener Wohnen als Hauseigentümer ist“.

Der Reihe nach: Am vorletzen  Sonntag lief bei vier Mietern plötzlich gegen 14 Uhr Wasser von der Decke herab: Der  Notdienst meinte: „Rufen Sie die  Feuerwehr.“ Am Ende blieb bei einigen Mietern beschädigtes Mobilar und Schäden an Tapeten, etc. (siehe Bilder)

Und vor allem um Schäden an Einrichtungsgegenständen müssen sich die Mieter selber kümmern. Das bestätigt auch Wiener Wohnen: “ Nach einem Wasserschaden hat grundsätzlich der Eigentümer (bzw. im operativen Sinne die von ihm betraute Hausverwaltung) eines Hauses für die Reparatur der Schäden am Gebäude zu sorgen. Kommen Möbel oder Gerätschaften eines Mieters zu Schaden, so ist dies grundsätzlich durch die jeweilige Haushaltsversicherung des Mieters gedeckt, und zwar unabhängig davon, ob der Schaden von ihm selbst oder einem anderen Mieter verursacht wurde.“

FPÖ-Gemeinderat Michael Niegl findet das unverständlich: “ Überdies musste zumindest eine Wohnung von der Feuerwehr aufgebrochen werden, da die Mieter nicht anwesend waren, als der Wassereinbruch bemerkt wurde. Die derartig geschädigten Mieter mussten nun von der Hausverwaltung GESIBA erfahren, dass der Hausherr Wiener Wohnen nur für einen Teil der Schäden aufkommen wird, da offenbar kein Versicherungsschutz für derartige Wasserschäden besteht. Und das bei einer Anlage, welche mehrere Schwimmbecken am Dach betreibt! Einmal mehr werden die Mieter im Stich gelassen. Wiener Wohnen wälzt die finanzielle Belastung eines selbst verursachten Schaden auf die Mieter ab.“

Und ein Mieter ist ebenfalls enttäuscht: „Zum Glück habe ich einen Haushaltsversicherung. Mein Schaden ist über 1.000 Euro. Und auf den circa 100.- Euro Selbstbehalt bleibe ich sitzen.“

Pech hat, wer sich keine  Haushaltsversicherung leistet, er bleibt auf  seinem Schaden sitzen. Zumindest bei Schäden an Tapeten, etc  verspricht Wiener Wohnen im Gespräch mit der Floridsdorfer Zeitung Kulanz: „Sollte jemand wirklich  keine Haushaltsversicherung haben, werden wir das übernehmen.“