Wiese-Park statt Parkplatz in Stammersdorf: Mega-Empörung bei Winzern

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Stammersdorf: Parkplatz am Ende der Kellergasse. Bild: DFZ.
Stammersdorf: Parkplatz am Ende der Kellergasse. Bild: DFZ.
Stein

Eklat in Stammersdorf: Weil ein Teil des Parkplatzes am Ende der Kellergasse in eine Wiese umgewandelt wird sind Winzer und Heurigenwirte empört: „Eine Frechheit mitten im Grünraum von den wenigen Parkplätzen 15 zu vernichten, um einen einen Park zu machen. Das ist der Skandal des Jahres!“

Fährt man von Stammersdorf nach Hagenbrunn, gibt es am Ende der Kellergasse links die einzige echte Parkmöglichkeit. Ein Teil der Fläche ist nur geschottert, ein Teil asphaltiert. Bereits vor zwei Jahren gingen für den grundsätzlich begrüßenswerten Heurigenexpress 10 Parkplätze verloren. An schönen Tagen sind beide Flächen gesteckt voll, rundherum wird wild geparkt, wo es nur geht. Das Forstamt (MA49) nahm eine Kanalsanierung nun zum Anlass ein Drittel der Schotterfläche in eine Wiese bzw. einen Park umzuwandeln. Und das eher zufällig: Die Baufirma hatte offenbar zu viel Erde über und schenkte diese dem Forstamt. Die hielt es – ohne auch nur ansatzweise mit irgendjemanden im Bezirk Rücksprache zu halten – für eine gute Idee hier eine Wiese zu machen.

In Stammersdorf ist nun seit wenigen Tagen Feuer am Dach. Winzer-Chef Poldi Klager ist – sehr, sehr vorsichtig formuliert – empört: „Das ist der Skandal des Jahres! Mich ruft ganz Stammersdorf aufgeregt an und fragt mich: ‚Was ist da los? Sind die deppert?‘ Es gibt vor Ort kein Schild, was passiert, nichts. Mitten im Grünland einen Park machen – haben die beim Forstamt einen ganz eigenen Virus?“

Nicht gerade begeistert ist auch Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) vom Vorhaben des der MA49: „Gut gemeint, heißt leider nicht gut gemacht. Der Bisamberg ist ein Ausflugsziel, zu dem nicht alle mit den Öffis kommen können. Sondern manche eben auch mit dem Auto.“ Papai hatte Kontakt mit der MA49, die Nachricht ist keine gute. Denn obwohl der abgesperrte Bereich noch längst nicht fertig ist und seit über einer Woche die Arbeiten ruhen, hat das Forstamt laut Papai nicht vor, prinzipiell etwas zu ändern am Projekt. Deshalb soll es nun im Bezirk zu einer ungewöhnlichen Allianz kommen: Papais SPÖ wird gemeinsam mit Hans Jörg Schimaneks WIFF – Wir für Floridsdorf in der Bezirksvertretungssitzung am 17. Juni einen Antrag einbringen, um den Parkplatz möglichst ganz zu erhalten.

Den Heurigenwirten an der Kellergasse nutzt das wenig. Sie haben es derzeit ohnehin schwer genug und fürchten, dass Gäste, die keinen Parkplatz finden, einfach die paar hundert Meter weiter nach Hagenbrunn fahren. Für Klager ist das alles unbefriedigend, er fordert den sofortigen Stop des Projektes: „Ich fragen mich: Was saufen die? Einen Park können sie gerne im Auffangbecken machen, das ist nur wenige Meter weiter, dort gibt es ausreichend Platz und Ruhe!“ Auch eine Lösung für den Parkplatz hat er parat: 20 Zentimeter abgraben und Gräder hinschütten – dann staubt es weniger! Klager: „Und falls dem Forstamt fad ist: Es hat genug Dinge zu erledigen, die sie uns seit 10 Jahren in Stammersdorf versprochen wurden und nichts passiert ist.“

Stammersdorf: Parkplatz am Ende der Kellergasse. Bild: DFZ.
Stammersdorf: Parkplatz am Ende der Kellergasse. Bild: DFZ.
Stammersdorf: Parkplatz am Ende der Kellergasse. Bild: DFZ.
Stammersdorf: Parkplatz am Ende der Kellergasse. Bild: DFZ.
Stammersdorf: Parkplatz am Ende der Kellergasse. Bild: DFZ.Stammersdorf: Parkplatz am Ende der Kellergasse. Bild: DFZ.
Stammersdorf: Parkplatz am Ende der Kellergasse. Bild: DFZ.