Strafmandatwelle in Stammersdorf: Parkplätze sollen gerettet werden

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Wo ist Parken in Alt-Stammersdorf in Zukunft erlaubt? Bild: DFZ.
Wo ist Parken in Alt-Stammersdorf in Zukunft erlaubt? Bild: DFZ.
Stein

Mächtig Ärger in Alt-Stammersdorf: Anfang Oktober wurden zwischen Kellergasse und Freiheitsplatz auf der Stammersdorfer Straße ohne Vorwarnung Strafmandate verteilt. Grund: Parken auf einer Grünfläche. Heurigenwirte fürchten, dass 50 Parkplätze vernichtet werden. Von einem „Park-Sheriff-Anschlag“ auf den Heurigenort Stammersdorf spricht WIFF-Bezirksrat Hans Jörg Schimanek. SPÖ-Bezirksrätin Renate Eckkrammer, selbst Stammersdorferin, beschwichtigt: „Man sollte die Kirche im Dorf lassen, die StVO gilt auch in Stammersdorf!“

Hintergrund: Weil eine Person sich bei der Polizei beschwert hatte, dass diese illegales Parken toleriere, wird von Parksheriffs (und Polizei) nun gestraft. Was viele Anrainer und Heurigenwirte auf die Palme bringt: Jahrzehntelang war das Parken erlaubt – auch wenn es streng genommen in einer Grünfläche war und somit nur geduldet, aber illegal. Auch wenn die Grünflächen meist nur gestampfte Erde sind. Seit 1. Oktober, regnet es für viele Gäste und Anrainer Strafmandate. „Mit diesem Anschlag auf die noch verbliebene Heurigenszene des idyllischen Weinortes versetzt man den Hauerbetrieben vermutlich den Todesstoß“, fürchtet Weinbauvereinsobmann Leopold Klager.

Jetzt laufen hinter den Kulissen Bemühungen, dort wo es der Straßenverkehrsordnung nach möglich ist, Parkplätze zu markieren. Mögliche Lösungen: Parken in Grünflächen könnte mit einer Bodenmarkierung erlaubt werden, etc. Dennoch werden wohl einige der in der Vergangenheit genutzten Parkflächen verloren gehen. Diejenigen, die dann schräg oder behindernd parken, könnten zu Recht gestraft werden.

In der Edelsteinsiedlung patroullieren wegen einer Person, die im Stundentakt Beschwerden schickt, die Parksheriffs zweimal pro Tag und strafen. 2018 wurde ein Vorschlag des Bezirks von den Anrainern abgelehnt. Jetzt wird eine neue Lösung mit zusätzlichen Einbahnen geprüft. In den neuen Einbahnen könnte dann auch legal geparkt werden. Definitiv nicht kommen wird eine Lösung, die die Edelsteinsiedlung nur für Anrainer befahrbar macht.

Für beide Fälle gilt: Bis eine Lösung umgesetzt ist, heißt es beim Parken vorsichtig sein. Gibt es Meldungen an die Polizei, muss die auch kontrollieren. -Hannes Neumayer