Top-Wasserqualität im Freizeitparadies Alten Donau

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Stadträtin Ulli Sima im Freizeitparadies Alten Donau. Bild: PID/Fürthner.
Stadträtin Ulli Sima im Freizeitparadies Alten Donau. Bild: PID/Fürthner.

Heuer bereits 1.300 Tonnen Wasserpflanzen gemäht und zu Kompost verarbeitet.

Endlich Sommer! Das Badeparadies Alte Donau lädt zum kostenlosen Badevergnügen. Die Wasserqualität ist dank des Mähmanagements der Stadt Wien auch heuer wieder perfekt. Seit März sind die Mähboote der Stadt im Einsatz und mähen die für die Wasserqualität so wichtigen Wasserpflanzen, die sogenannten Makrophyten. Umweltstadträtin Ulli Sima hat heute eine erste Zwischenbilanz der Saison 2020 gezogen: „Dem Badevergnügen in Wiens Naturgewässern steht nichts im Wege. Heuer wurden bereits 1.300 Tonnen Wasserpflanzen in der Alten Donau gemäht und zu Kompost verarbeitet“, so Sima bei einem Lokalaugenschein mit dem stellvertretendem Bezirksvorsteher der Donaustadt, Karl Gasta: „Danke an die Mitabeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Wien, die dank ihres Einsatzes für uns alle so perfekte Wasserqualität garantieren.“ 25 Arbeitsboote, davon 15 wendige Amphibienmähboote, sind im Dauer-Einsatz. Das vor zwei Jahren neu eingeführte Mähmanagement der Stadt Wien hat sich bestens bewährt und wird  heuer fortgeführt. 

Ende Juni 2020: 1.300 Tonnen Mähgut 

Mit Ende Juni haben die Mähboote 1.300 Tonnen Mähgut aus der Alten Donau geholt. Das entspricht in etwa dem Stand von 2019 zu diesem Zeitpunkt. Zwischen 35 und 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind täglich im Mäheinsatz auf Wiens Gewässern unterwegs. „Im Schnitt wurden heuer täglich rund 6,5 Hektar an der Alten Donau abgemäht“, erläutert Gerald Loew, Leiter der Fachabteilung Wiener Gewässer. Auch vier Taucherinnen und Taucher sind seit 20. April wieder dabei und schneiden händisch die Unterwasserpflanzen bei den Stegen und Einstiegen.

„Mähboot-Armada“ im Turbo-Einsatz gegen Wasserpflanzen in der Alten Donau. Bild: WGM/Jobst.
„Mähboot-Armada“ im Turbo-Einsatz gegen Wasserpflanzen in der Alten Donau. Bild: WGM/Jobst.

Die Mähbootflotte der Fachabteilung Wiener Gewässer verfügt über 15 Amphibienmähboote, dazu kommen weitere Sammelboote und Begleitboote. Die Boote sind auch auf der Neuen Donau, am Mühlwasser und in der Kuchelau im Einsatz. In diesen Gewässern werden ausgewählte Bereiche wie Zugänge, Stege, Badeflöße und Uferzonen gemäht. Auch hier kann sich das Ergebnis sehen lassen – aus den anderen Gewässern wurden heuer bereits 400 Tonnen Unterwasserpflanzen entfernt.

Wendige Amphibienmähboote haben sich bestens bewährt

Seit der erfolgreichen Umstellung auf das neue Mähmanagement im Jahr 2018 sind die wendigen Amphibienmähboote der Stadt Wien von März bis Oktober auf der Alten Donau im Einsatz. Sie mähen die Unterwasserpflanzen in einer Tiefe von bis zu 2,5 m. Die Boote können entweder mit Mähwerken oder mit Rechen zum Einsammeln des Mähguts ausgestattet werden. 

Starkes Wasserpflanzen-Wachstum in den letzten Jahren

Die letzten Jahre haben die Stadt Wien hinsichtlich des enormen Wachstums der Unterwasserpflanzen vor große Herausforderungen gestellt. So wurden im Rekordsommer 2018 an manchen Tagen bis zu 100 Tonnen Mähgut aus der Alten Donau geholt. Vergangenes Jahr war die Situation entspannter. 2019 betrug die Gesamtmenge am Saisonende „nur“ 2.700 Tonnen. Zum  Vergleich: 2013 betrug die Entnahmemenge in der gesamten Saison rund 72 Tonnen. 2016 war sie bereits auf 2.100 Tonnen angestiegen und im Jahr 2018 gab es mit 3.350 Tonnen einen Rekord.

Die Eckpfeiler des Mähmanagements der Stadt Wien: 

  • 2018 hat die Stadt Wien das Mähen selbst übernommen, dafür wurden die kleinen, wendigen Amphibienmähboote angeschafft. 
  • Start der Mäharbeiten möglichst früh im Jahr, abhängig von der Witterung,  in der Regel Anfang März
  • In der Hauptsaison sind im Schnitt 35 MitarbeiterInnen auf den Booten im Einsatz.
  • Die zu mähenden Bereiche werden, abhängig von der Höhe des Bewuchses, in wöchentlichen Mähplänen festgelegt und abgearbeitet. 
  • Die Bereiche werden mit Pflanzensperren abgesperrt, die Mäh- und Sammelboote sind dort gleichzeitig im Einsatz. Dank der Sperren kann das Schnittgut gut eingesammelt werden und wird nicht vom Wellengang abgetrieben. Mit den Sperren sind die Mähbereiche auch für die NutzerInnen der Alten Donau gut erkennbar.
  • Das Mähgut wird von den Abladestellen am Ufer abgeholt und zum Kompostwerk Lobau gebracht.
  • Dort wird das Mähgut zu Bio-Kompost verarbeitet und ist als Guter Grund bei den Wiener Mistplätzen erhältlich ist.
  • Auf bewährte Weise führen GewässerbiologInnen begleitend Echolot-Sondierungen in der Alten Donau durch. Dabei werden die Unterwasserpflanzen mittels Schallwellen geortet. Die ersten Messungen erfolgen in der Regel bereits im Jänner und werden in der Hauptsaison wöchentlich fortgeführt. Auf Basis der gesammelten Daten können genaue digitale Mähpläne erstellt werden.
  • Die Mähboote sind mit GPS, Computern und dazugehöriger Spezialsoftware ausgestattet. So können die ausgewiesenen Mähbereiche exakt abgearbeitet werden.
  • Für die Feinarbeiten werden Taucherinnen und Taucher bei den Stegen und Einstiegen eingesetzt, die die Unterwasserpflanzen händisch mähen.
  • Niederwüchsige Characeen-Arten sollen langfristig den Platz der hochwüchsigen Arten einnehmen. Seit 2017 gibt es eine Versuchsfläche an der Unteren Alten Donau bei der Strombucht. Der Bereich ist abgetrennt, damit sich die Pflanzen ungestört und frei von hungrigen Fischen entwickeln können. Die neuen Arten auf dem Gewässergrund werden laufend beobachtet und entwickeln sich sehr gut.
  • In wenig genutzten ufernahen Bereichen gibt es mehrere mähfreie Schonzonen. Diese Schonzonen sind als Ausgleich für die stark gemähten Flächen wichtig, zudem dienen sie den Fischen als Laichplätze und Rückzugsgebiet. Größere Schonzonen befinden sich im Bereich des ArbeiterInnenstrands, entlang des nördlichen und südlichen Ufers des Gänsehäufels, im Kaiserwasser sowie am südöstlichen Ende der Alten Donau.

Informationen zu Wasserqualität und Mähmanagement: 
www.wien.gv.at/umwelt/gewaesser/alte-donau/wasserqualitaet/