200 Jahre Leopoldauer Straße

1548
Leopoldauer Straße beim heutigen Kreisverkehr. Bild: Bezirksmuseum Floridsdorf.
Leopoldauer Straße beim heutigen Kreisverkehr. Bild: Bezirksmuseum Floridsdorf.
Stein

Die Leopoldauer Straße feiert als Verkehrsweg ihr 200-Jahr-Jubiläum, das Bezirksmuseum feiert die 2406 Meter
lange Straße mit einer Ausstellung.

Im Mautner Schlössel begibt man sich auf eine Spurensuche anhand von vier markanten Gedenkstätten: Vom hl. Patricius am Kreisverkehr Angerer Straße geht es über das Weiße Kreuz und den heiligen Nepomuk bis zum heiligen Leopold am Leopoldauer Platz.

Eine durchgängige Straße wie heute verhinderte lange ein von der Schwarzen Lacke abzweigender Donauarm, der das lange
Eipeltau genannte Leopoldau auch von Kagran abtrennte. Vom gefährlichen Wasser zeugt heute noch die Hochwassermarke am Haus Leopoldauer Platz 91. 1821 führte der Weg von Leopoldau zum Spitz beginnend am westlichen Ende des Ortes Leopoldau entlang der Viehtriftsenke – dem ehemaligen Jedlersdorfer Graben, der heutigen Siemensstraße – vorbei am Kugelkreuz bis zum
,Dicken Baum‘. Von dort quer über das Areal der Firma Siemens zum Alten Wienerweg über das Betriebsgelände der ehemaligen
Petroleumfabrik entlang der heutigen Pilzgasse zur Angerer Straße.

Die Trasse der heutigen Leopoldauer Straße wurde im Jahre 1823 angelegt und hat sich seit damals nicht geändert. Im Akt des Leopoldauer Gemeindearchives heißt es: „Die Straße, die gegenwärtig Leopoldau mit Floridsdorf verbindet, ist neu und wurde unter dem Gemeinderichter Sebastian Hofbauer im Jahre 1823 auf eigene Kosten der Gemeinde Leopoldau angelegt. Die Teichgräber Bernhard Weilguny und Johann fingen ihre Arbeit am 1. Oktober des genannten Jahres an und es mussten durch dieselben über 3200 Klafter Straßengräben gemacht
werden.“

Die Straße wurde zunächst Holitscherstraße genannt und wurde erst mit Eingemeindung zu Wien umbenannt. Am 1. September 1844 wurde in Leopoldau die Maut eingeführt. Nach Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke von Floridsdorf nach Deutsch Wagram – der Kaiser-Ferdinands-Nordbahn – im Jahre 1837 änderte sich die Struktur des Bereiches der oberen Leopoldauer Straße. Es entstanden Fabrikanlagen wie die Mineralölfabrik und innerhalb weniger Jahre änderte sich die Agrarlandschaft in ein Industriegebiet. Im Jänner 1881 wurde der südwestliche Teil des Leopoldauer Gemeindegebietes, die selbstständige Gemeinde Neu Leopoldau und Mühlschüttel, die 1886 in Donaufeld umbenannt wurde, abgetrennt. Mehr Infos und eine umfangreiche Begleitbroschüre in der ab 12. November laufenden Ausstellung (Eröffnung 10.30 Uhr). -Hannes Neumayer