Donaufeld ins ‘Wiener Immergrün’

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Protest gegen die Verbauung des Donaufelds. Nachdem der erste Teil bereits gewidmet ist und 2021 bereits der Baubeginn bevor steht, regt sich nun neuer Widerstand. Ziel: Nicht die ganzen 60 Hektar für neuen Wohnbau zur Verfügung stellen. Bild: DFZ.
Protest gegen die Verbauung des Donaufelds. Nachdem der erste Teil bereits gewidmet ist und 2021 bereits der Baubeginn bevor steht, regt sich nun neuer Widerstand. Ziel: Nicht die ganzen 60 Hektar für neuen Wohnbau zur Verfügung stellen. Bild: DFZ.
Stein

Neues Personenkomitee fordert sofortigen Stopp der Verbauung des Donaufelds. Eine Kehrtwende und die Unter-Schutz-Stellung des Donaufelds in Floridsdorf mit seinem Gemüseanbau für Wien und mit seiner Artenvielfalt: Das fordert das überparteiliche ‘Personenkomitee Donaufeld ins Wiener Immergrün’.

Bekanntlich beginnt in Donaufeld in wenigen Wochen die längst gewidmete erste Bauphase: Circa 1400 Wohnungen werden im östlichen Teil an der Dückegasse gebaut. Insgesamt ist das Stadterweiterungsgebiet allerdings 60 Hektar groß und reicht fast bis zur Fultonstraße. Gut 50 Hektar wurden zwar bereits zu Bauzwecken gekauft – aber noch nicht gewidmet.

„Beharrlich verfolgt die Stadt damit eine alte Idee aus dem vorigen Jahrhundert, als ob sich die Zeit nicht weitergedreht hätte, als wären Klimakrise, der Verlust wertvoller Böden und unserer Artenvielfalt nie geschehen“, meinen die Initiatoren des neuen Komitees (Robert Alder, Harald Illsinger, Anna Karall, Klaus Pahlich, Martina Prehofer, Margit Spacek, Michaela Truppe und Gabriele Tupy).

Kernforderung ist ein sofortiger Stopp der Verbauung des Donaufeldes und alternative Standortkonzepte für den Wohnbau: „Bewahren wir die letzten Reste des Donaufeldes im ‘Wiener Immergrün’ für Generationen!“ Als Ersatzflächen schlägt man zum Beispiel „Wohnen auf dem Supermarkt“ vor: „Das boomt derzeit in Europa. Wir haben nachgerechnet – und sind auf eine bemerkenswerte mögliche Fläche von rund 130 Hektar alleine in Floridsdorf gekommen!“

Immergrün bezieht sich übrigens auf das neue Leitbild Grünräume, mit dem Flächen in Wien noch besser geschützt werden sollen. „Vorausschauende Stadt- und Wohnbauplanung muss in die Zukunft blicken und sich selbst und ihre Planungen auch immer wieder in Frage stellen: Passt unsere ursprüngliche Idee aus den 1990-er Jahren noch? Oder braucht es eine Korrektur? Sogar eine Kehrtwende? Es ist hoch an der Zeit, die Richtung zu ändern“, mahnen die Initiatoren.

Infos und eine aktuelle Petition finden Interessierte auf www.freiesdonaufeld.at. Außerdem hat man eine Ansichtskartenaktion an Michael Ludwig gestartet, um dem Bürgermeister „Immergrüne Grüße aus dem Donaufeld“ zu schicken. -H. Neumayer