Donaufelder Kirche: ,Schöpungsluster‘ kracht auf Kirchenboden

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Kaputter Luster am Kirchenboden. Bild: Pfarre Donaufeld/M. Ruckenbauer.
Kaputter Luster am Kirchenboden. Bild: Pfarre Donaufeld/M. Ruckenbauer.
Stein

Glück im Unglück in der Pfarrkirche St. Leopold in Donaufeld: Bereits vor zehn Tagen krachte der große ,Schöpfungsluster‘ aus mehreren Metern auf den Kirchenboden. Niemand ist zu Schaden, weil es in der Nacht passiert ist.

Nicht auszumalen, wenn der Luster während einer Messe heruntergekracht wäre. So ist ein Sachschaden in noch unbekannter Höhe entstanden. Ein Teilbereich in der Kirche ist derzeit gesperrt. Eine erste Begutachtung des Lusters fand bereits statt. In der Pfarre Donaufeld hofft man, dass der historische Luster zu retten ist. Er ist im Kern fast 110 Jahre alt, die feierliche Weihe der Kirche fand am 8. Juni 1914 statt.

An der Grundsteinlegung der Kirche am 6. Juni 1905 nahmen eine Reihe bedeutender Persönlichkeiten teil, an der Spitze Kaiser Franz Joseph I. mit dem damaligen Wiener Bürgermeister Karl Lueger (siehe Bild ganz unten). Am Beginn der Planungen um 1900 war auch im Gespräch, dass die Kirche Bischofssitz wird – deshalb die ungewöhnlich großen Ausmaße. Floridsdorf war ja damals auch als niederösterreichische Landeshauptstadt im Gespräch. Weithin ist der dritthöchste Kirchturm von Wien – ein Floridsdorfer Wahrzeichen – sichtbar.

Innenansicht Richtung Altar der Donaufelder Kirche. Bild: C.Stadler/Bwag; CC-BY-SA-4.0.
Innenansicht Richtung Altar der Donaufelder Kirche. Bild: C.Stadler/Bwag; CC-BY-SA-4.0.

„Die im Auftrag des Stiftes Klosterneuburg nach den Plänen von Architekt Franz Ritter von Neumann – einem Schüler der Architekten der Ringstraße Eduard van der Nüll, August Siccardsburg und Friedrich von Schmidt – in den Jahren 1905 bis 1914 errichtete Pfarrkirche war ursprünglich als Kirche für einen Bischofssitz auf der linken Seite der Donau geplant gewesen.“, heißt es in einem historischen Rückblick von Dipl.-Ing. Reinhold Schandl. „Schmiedeeiserne Gitter, Luster und der Fußboden ergänzen das von namhaften Jugendstilkünstlern geschaffene Gesamtkunstwerk.“

Heinrich Schuhmann (sen.) (Fotograf), Grundsteinlegung der Donaufelder Kirche (St. Leopoldskirche) in Floridsdorf am 6. Juni 1905: Kaiser Franz Joseph vor dem Festzelt, 1905, Wien Museum Inv.-Nr. 29845/5, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/18194/)Wien Museum, Inventarnummer HMW 29845/5.
Heinrich Schuhmann (sen.) (Fotograf), Grundsteinlegung der Donaufelder Kirche (St. Leopoldskirche) in Floridsdorf am 6. Juni 1905: Kaiser Franz Joseph vor dem Festzelt, 1905, Wien Museum Inv.-Nr. 29845/5, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/18194/)Wien Museum, Inventarnummer HMW 29845/5.