Fix: Das ist die neue Kellergassenlösung

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Stammersdorfer Kellergasse: Polizei kontrolliert die temporäre Sperre. Bild: Privat
Stammersdorfer Kellergasse: Polizei kontrolliert die temporäre Sperre. Bild: Privat
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Seit gestern (18. März) ist die neue Kellergassen-Sperre in Stammersdorf beschlossen. Statt wie derzeit jeden Tag wird es nur noch Samstag, Sonntag und Feiertag eine Durchfahrtssperre Höhe Senderparkplatz zwischen 10 und 22 Uhr geben. Gelten wird diese Lösung ab etwa 1. Mai 2024.

Auch Hagenbrunn war gestern im Rahmen einer Ortsverhandlung eingebunden, bestätigt Bezirksrat Josef Fischer (SPÖ), Leiter der Floridsdorfer Verkehrskommission. Dabei wurde auch beschlossen am Wochenende zumindest bis 10 Uhr eine Durchfahrt zu ermöglichen. Grundsätzlich gilt die Regelung von März bis Oktober. Allerdings muss die Behörde die neue Lösung erst offiziell verordnen, dann werden neue Schilder produziert, die voraussichtlich um den 1. Mai angebracht werden. Erst ab dann gilt die neue Regelung. Bis dahin heißt es aufpassen, denn natürlich können bis dahin auch aufgrund der noch ggültigen Regeln Strafen ausgestellt werden. Vom Tisch ist damit zumindest derzeit eine bauliche Trennung im Bereich Senderparkplatz, die (siehe unserem Bericht vor wenigen Wochen) ebenfalls geprüft wird.

Schild am Beginn der Kellergasse. Bild: Privat
Schild am Beginn der Kellergasse. Bild: Privat

Während sich viele über die Verkehrsberuhigung in Wiens schönster Kellergasse freuten, gab es über den Winter massig Proteste: In Hagenbrunn tobte nicht nur der dortige Bürgermeister, in Stammersdorf war man über den Umweg über die Brünner Straße und Staus an der Kreuzung mit der Stammersdorfer Straße wenig glücklich. Und sogar eine Petition zur Aufhebung der Sperre wurde initiert und im Gemeinderat behandelt.

Im Winter gab es eine Evaluierung. Tenor: „Die Sperre hat gut funktioniert und soll bleiben.“ Die mangelhafte Beschilderung sollte verbessert werden und eine Lösung für die Überwachung der Sperre gefunden werden. Die Polizei hat für eine permanente Kontrolle nicht ausreichend Kapazitäten. Ab 1. März sollte das ,Fahrverbot‘ deshalb auch nur noch am Wochenende (Samstag, Sonntag und Feiertag von 10 – 22 Uhr) gelten. SPÖ-Bezirksrat Josef Fischer (Leiter der Verkehrskommission) hatte das mit Polizei, Landwirtschafts- und Bauernkammer vereinbart. Doch ÖVP, FPÖ und Grüne haben abgelehnt. Eine ,Kellergasse light‘ ist somit vorläufig verschoben, seit 1. März gilt die gleiche
Regelung wie 2023.

Ob die nun beschlossene Regelung langfristig bleibt, ist offen. Die ÖVP akzeptiert die light-Lösung zwar, wünscht sich aber eine weitere laufende Evaluierung. „Wir schätzen den Austausch der Ideen. Doch die aktuelle Lösung ist nicht gut genug. Über 500 Unterschriften aus Stammersdorf sagen klar: Keine Sperre für die Kellergasse! Die aktuelle Durchfahrtssperre sorgt für Chaos bei Anrainern, Landwirten, Besuchern und Polizei“, meint ÖVP-Bezirksrat Raphael Richter.

Die vorgeschlagene neue Lösung findet der VP-Verkehrssprecher „nicht optimal! Freie Fahrt für Pendler und Durchzugsverkehr von Montag bis Freitag, aber an pendlerfreien Wochenendtagen Totalsperre – wie soll das helfen?“ Seine Idee: Eine 15 km/h-Zone von der Kellergasse bis zur Stadtgrenze. Vorteil aus ÖVP-Sicht: Autos würden über die Kellergasse länger brauchen als über die Brünner Straße, Pendler- und Durchzugsverkehrsströme verhindert, weil Navis die Route nicht mehr als schnellste ansehen würden. Richter: „Für diese Lösung benötigt es keine Ausnahmegenehmigungen mehr, keine Baumaßnahmen oder technische Einrichtungen zur Geschwindigkeitsüberwachung und auch die Polizei wäre entlastet.“

Problem: Eine 15 km/h-Zone gibt es in ganz Wien nicht, andere Parteien bezweifeln die Umsetzbarkeit. Übrigens wird nun auch geprüft, ob man die Kellergasse mittels Poller sperren kann. Fortsetzung folgt …

Die ÖVP-Bezirksräte Raphael Richter und Leonhard Wassiq. Bild: Privat.
Die ÖVP-Bezirksräte Raphael Richter und Leonhard Wassiq. Bild: Privat.