Handel, Handwerk und Gewerbe: Neue Ausstellung im Bezirksmuseum

588
Blick von der Angerer Straße Richtung Spitz. Bild: Bezirksmseum.
Blick von der Angerer Straße Richtung Spitz. Bild: Bezirksmseum.
Stein

Die neue Ausstellung im Bezirksmuseum beschäftigt sich ab 10. März mit „Handwerk, Handel und Gewerbe in Floridsdorf“.

Inaltlich und zeitlich wird ein extrem breites Spektrum abgedeckt. Von Fachgeschäften, über den Großhandel zu Einkaufszentren, Märkten, Gärtnereien und Molkereien, Schiffsmühlen, Fuhrwerkern und Handwerkern. Und natürlich dürfen in der Geschichte des 21. Bezirks die Themen Bier und Wein nicht fehlen.

Die Fuhrwerke, die Waren aus dem Norden der Monarchie nach Wien brachten, hielten hier an, bevor sie in die Stadt weiterfuhren, um die Pferde zu tränken und auch, um selbst nach der langen Reise bei einer Mahlzeit eine Rast einzulegen.

Kleines Bild: Schaffnerinnen und die Tramway nach Stammersdorf. Bild: Bezirksmuseum.
Kleines Bild: Schaffnerinnen und die Tramway nach Stammersdorf. Bild: Bezirksmuseum.

„Dadurch entstanden nicht nur Wirtshäuser, in denen auch die Pferde versorgt wurden, wie das Wirtshaus am Spitz, es entwickelte sich auch ein dörfliches Leben mit Handwerkern, Händlern und schließlich auch Gewerbetreibenden“, so Kuratorin Dr. Gabriele Dorffner.

Dominieren heute Autos und Autohandlungen das Straßenbild, waren es bis 1900 Pferdegespanne. Der Fuhrwerker, Josef
Kaiser, hatte sein Unternehmen in der Anton-Bosch-Gasse und war auch als Aufspritzer tätig. Die Aufspritzer verteilten Wasser auf den großteils ungepflasterten Straßen, um die Staubbelastung zu mildern (kleines Bild).

Fuhrwerk. Bild: Bezirksmseum.
Fuhrwerk. Bild: Bezirksmseum.

Besucher begegnen in der Ausstellung vielen alten Bekannten wie Holzmann, Pisani, Schicht, Sild, Schwaiger, Birner, Spindler oder Lohberger. Manche sind heute noch fixer Bestandteil der Floridsdorfer Alltagskultur. Manche leben nur noch in den Erzählungen und Geschichten älterer Semester. So erinnern sich manche wohl noch an das Hutgeschäft Gärner auf der Brünner Straße (im Bild oben am rechten Rand; Blick von der Angerer Straße Richtung Spitz), das Geschäft wurde um 1900 eröffnet und bestand ungefähr 100 Jahre lang. Dorffner: „In der Schau soll in Schlaglichtern die Vielfalt an Handwerk, Handel und Gewerbe in unserem Bezirk nachgezeichnet werden.“

Eröffnung der Ausstellung am Tag der Wiener Bezirksmuseen: 10. März, 10:30 Uhr durch Bezirksvorsteher Georg Papai. Die Ausstellung läuft bis 1. Oktober.