Alte Donau: Parkplätze werden Wiese – oder kostenpflichtig

1542
Parkplätze an der Grenze Floridsdorf un Donaustadt. Bild: Google Maps.
Parkplätze an der Grenze Floridsdorf un Donaustadt. Bild: Google Maps.
Stein

Änderungen gibt es bei den beiden großen Parkplätzen beim Donaupark – die auch für Floridsdorfer Autofahrer mit Parkpickerl gratis benutzbar waren. Beide Parkplätze werden durch die Wiener Stadtgärten betreut: Der kleinere wird eine Wiese, der größere gerade saniert und „nach Fertigstellung des Parkplatzes wird die Fläche einem Parkplatzbetreiber übergeben“, heißt es es in einer Antwort auf eine Anfrage des Floridsdorfer FPÖ-Gemeinderates Wolfgang Irschik.

Der größere Parkplatz mit circa 10.580 m2 befindet sich an der Ecke Donauturmstraße/Arbeiterstrandbadstraße. „Die Fahrstraßen sind betoniert, die Parkplätze selbst bestehen aus Natursteinpflaster mit Rasenfugen. Durch Übernutzung mit Schwerfahrzeugen wurde die Pflasterung im Laufe der Jahre zunehmend in den Untergrund gedrückt, wodurch in den Randbereichen zwischen Betondecke und Rasenpflasterung Absenkungen entstanden sind. Weiters weist die Betondecke an einigen Stellen Risse und dadurch ebenfalls gefährliche Kanten auf. Durch beschädigte Einfassungen haben sich im Laufe der Zeit Stolperstufen entwickelt. Dadurch ist eine sichere und barrierefreie Begehung nicht mehr gewährleistet und könnte möglicherweise zukünftig zu einem Sicherheitsproblem führen“, heißt es.

Der Parkplatz wird derzeit – laut Schildern bis Jahresende – saniert. Dabei gilt es die bestehende Gestaltung – in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt – zu erhalten und die Bestandsbäume dementsprechend zu schützen und gegebenenfalls nachzupflanzen. „Nach Fertigstellung des Parkplatzes wird die Fläche einem Parkplatzbetreiber übergeben“, heißt wohl übersetzt: Der Parkplatz wird ausnahmslos gegen Gebühr benutzbar sei. Auch für Donaustädter und Floridsdorfer. Das Ergebnis wird wohl ähnlich wie ein Parkplatz südlich des Hallenbades Floridsdorf sein. Bleibt zu hoffen, dass die Benutzung ordentlich gekennzeichnet wird und nicht ahnungslose Freizeitnutzer 400 Euro-Strafen bekommen. „Was haben Wiens Autofahrer zu erwarten? Sie werden bekämpft, dürfen aber alles bezahlen. Das hat schon 2008 mit der Stellplatzvernichtung begonnen, als man dort Bäume pflanzte und es zu einer Überparkung am Bruckhaufen kam. Das wird sich jetzt verstärken“, ärgert sich FPÖ-Gemeinderat Wolfgang Irschik.

FPÖ-Gemeinderat Wolfgang Irschik. Bild: FPÖ.
FPÖ-Gemeinderat Wolfgang Irschik. Bild: FPÖ.

Der zweite Parkplatz befindet sich an der Arbeiterstrandbadstraße, gegenüber vom Strandbad Alte Donau und ist circa 4.730 m2 groß. Bis auf einen Zufahrtsweg aus Asphalt besteht die Fläche aus gewachsenem, unebenen Boden, die Autos parken ungeordnet. Eine asphaltierte Fahrspur führt über den Parkplatz, die restliche Fläche ist nicht befestigt. „Der gesamte Platz ist sehr uneben und nach Regenfällen sind einige Stellen tagelang nicht nutzbar, da sich darin das Wasser sammelt und nur langsam versickert bzw. verdunstet. Die Erhaltung der unbefestigten Schotterfläche hat in den letzten Jahren sehr hohe Kosten verursacht“, heißt es in der Anfragebeantwortung von Stadtrat Jürgen Czernohorszky. Der Parkplatz wird in eine in eine 4.730 m2 große Rasenfläche umgewandelt, die Baumscheiben werden an Ort und Stelle belassen.

Die Karte zeigt die Überlappungszonen. Bild: BV21.
Die Karte zeigt die Überlappungszonen. Bild: BV21.

Überlappungszone ade

Im Februar 2022 waren beide Parkplätze als zusätzliche Überlappungszone für Floridsdorfer und Donaustädter präsentiert worden. Für Floridsdorfer bleibt davon nun eher wenig über … siehe Grafiken 2022. Donaustädter dürfen allerdings weiter im Bruckhaufen parken. Dabei hieß es damals: „Von dieser Maßnahme werden die Bewohner beider Bezirke in gleichem Maß profitieren!“

Weitere Infos zur Umgestaltung des Donauparks: 15.000 m2 entsiegelt und stattdessen begrünt. 

Mit einer Größe von rund 60 Hektar zählt der Donaupark im 22. Wiener Gemeindebezirk zu den größten Parkanlagen der Wiener Stadtgärten. Nun wird der Donaupark klimafit gemacht und die Aufenthaltsqualität verbessert: Im Rahmen eines ausgeklügelten Maßnahmenpakets wird eine Gesamtfläche von 15.000 m2 entsiegelt und stattdessen begrünt. Diese groß angelegte Entsiegelungsoffensive gelingt, indem das Wegenetz vor Ort optimiert, bestehende Beete verbreitert sowie ein Parkplatz rückgebaut und durch eine großzügige Grünfläche ersetzt wird. Ein neues Wasserspiel sorgt außerdem für zusätzliche Abkühlung vor Ort.

Durch die klimafitte Umgestaltung des Donauparks können laufende Erhaltungskosten gesenkt werden. Ebenso können die Erhaltungskosten durch die Ausschreibung und Umsetzung der Umgestaltung des Donauparks als Gesamtprojekts anstatt laufender Sanierung über viele Jahre reduziert werden. Die gesamten derzeit laufenden Sanierungs- und Umbaumaßnahmen im Donaupark basieren auf dem 2008 erstellten Masterplan „Sanierung und Adaptierung Donaupark Wien“. Die Bauarbeiten starteten April 2023 und enden voraussichtlichen im Herbst 2024.

Ursprünglich für das Großevent der internationalen Wiener Gartenschau 1964 als Ausstellungsgelände angelegt, entspricht das aktuelle Wegenetz im Donaupark nicht mehr den heutigen Nutzungsmaßstäben. Im Laufe der Bauarbeiten im Donaupark werden deshalb bestehende Wege nicht nur für eine barrierefreie Nutzung saniert, sondern auch zugleich das gesamte Wegenetz deutlich abgespeckt. So können ehemals versiegelte Flächen rückgewonnen und begrünt werden.

Nahe des Nordost-Eingangs des Donauparks wird es schon bald genügend Raum für ausgiebiges Pritscheln und Planschen geben: Auf über 110 m2 sorgen 9 neue Bodenfontänen sowie 14 Nebeldüsen in einem spielerischen Wechsel für aufregenden Wasserspaß. Das neue Wasserspiel wird mit Frischwasser gespeist, das – über einen Sickerschacht – anschließend die angrenzende Grünfläche bewässert. Ein Temperatursensor aktiviert den Wasserspielbetrieb ab einer Außenlufttemperatur von ca. 25° Celsius. Dabei werden die im Boden integrierten Düsen über einen Bewegungssensor ausgelöst, um den Wasserverbrauch möglichst gering zu halten.