Ferientipps der Redaktion für erholsame Tage daheim in unserem Bezirk.
Endlich Ferien. Endlich Urlaub. Für alle, die es nicht in die nahe oder weite Ferne zieht, haben DFZ-Chefredakteur Hannes Neumayer und Fotograf Robert Sturm einen Sommertag in Floridsdorf zusammengestellt. Unsere Tipps können Sie natürlich auf mehrere Tage aufteilen.
Unseren Sommertag gestalten wir sportlich und sind mit den Rädern unterwegs. Unser Treffpunkt ist der Nordsteg: Hier hat man einen schönen Ausblick auf Floridsdorf und kann den Tag planen. Wir entschließen uns zu einem PicknickFrühstück und fahren zur Alten Donau. Das ist übrigens definitiv eine Versorgungslücke bei uns: Ein nettes kleines Lokal für ein Frühstück – abseits des Bahnhofs-Grätzels und abseits nationaler und internationaler Ketten! Anschließend genehmigen wir uns einen Sprung ins Wasser bei der Dragonerwiese. Es ist ein wunderschönes Platzerl mit Ausblick auf unseren Donaufelder Dom. Alternativen sind die Bäder an der Alten Donau oder wer es gerne ruhiger hat: Der nördliche Teil der Donauinsel.
Wer keinen eigenen Garten hat, kann sich hier schöne Grillplatzerl – etwa nahe des Steinitzstegs – reservieren. Während der Grillsaison gibt es acht kostenlose Grillplätze und Grillzonen auf der Insel. Die Benützung ist ohne Reservierung möglich. Entlang der Donauinsel gibt es auch 15 kostenpflichtige Grillplätze. Info: beim Inselinfo-Telefon unter 01/ 4000-96500
Nach einer Rast geht es zu einem der schönsten Orte im 21. Bezirk: dem Wasserpark. Der ist auch für viele Vögel ein Naturparadies, Highlight ist die Reiherinsel. Manko: Der Wasserpark ist nur bis zur Dämmerung empfehlenswert. Am Abend gibt es immer wieder Auseinandersetzungen von Jugendbanden, etc. – vor allem ältere Anrainer trauen sich dann nicht mehr in den Park.
Jetzt knurrt der Magen: Wir entschließen uns zum Schlingermarkt zu fahren. Bei Feinkost gibt es heute großartige gefüllte Paprika und gleich am Eck bei Lievito 48 (Bild) seit vier Wochen echte napolitanische Pizza und Espresso. Alternativen: Birner oder Neuer an der Alten Donau, Strebersdorfer Hof, Tartufo, Wild, Giovanni, Brünner Stadl …
Eine Nachspeise muss auch sein: Im Hochsommer natürlich Eis. Neben den beliebten Salons von Perugini, Benner, Petras oder Nori gibt es seit 2020 im Bezirkszentrum auch Eis-Maestro: neben einem Stand am Jonas-Platz gibt es den Eissalon am
Beginn der Prager Straße. Highlight ist das Pistazieneis, gemacht mit Pistazien aus der weltbekannten sizilianischen Region Bronte. Das Eis ist cremig, alle Fruchtsorten sind vegan. Wir kommen wieder.
Jetzt steht eine kleine Radrunde am Programm. Alle reden über die vielen Bauprojekte in Floridsdorf, wir sehen uns zwei Stadterweiterungsgebiete näher an. Teilfertig sind die Roigk-Gründe an der Koloniestraße: Es gibt schon kleine Parks mit Gewässern. Allerdings werden viele Gebäude erst errichtet, die jahrelange Bauphase wird eine Belastung für die Bewohner. Über den Marchfeldkanal geht es Richtung Neu Leopoldau. Hier fällt positiv auf, dass die Häuser nicht so eng beieinander stehen und viel Grünraum vorhanden ist. Mittlerweile gibt es ein Tattoo- & ein Kosmetikstudio, den kleinen Supermarkt ILKO, ein Eisgeschäft und bald ein zweites kleines Lebensmittelgeschäft, einen Backshop und ein Restaurant. Die historischen Gebäude sind vergeben, in
eines sollen Ateliers kommen. Sollten alle Villen, Wohlfahrtsgebäude und Trafohaus mit Leben erfüllt werden, könnte das ein tolles eigenständiges Grätzel werden.
Höchste Zeit für eine Pause: Bei Martina Haslingers Gasthaus Frohes Schaffen gibt es stadtbekannte Cremeschnitten. Oder einer der lauschigen Gärten in unseren Heurigen: Karl oder Richard Lentner, Binder und Christ in Jedlersdorf, Schilling oder Strauch in Strebersdorf und in Stammersdorf hat man mit Helm, Klagers, Reinbacher oder Sammer die Qual der Wahl. Und die herrlichen Platzerl bei Christl, Zur Duschl & Co in der Kellergasse locken. Wer Top- Weine und großartige Küche liebt, dem sei Helmuth Krenek am Weingut Göbel beim Senderparkplatz empfohlen.
Uns zieht es aber an die Stadtgrenze. Hier hat dem Trend zurück zur Natur folgend seit kurzem die Labestation Marillengartl (Bild) vom Bernreiter (mit dem Weingut Fuchs-Steinklammer) geöffnet. Ecke Luckenholzgasse und „In den Gabrissen“ haben wir am Weg einen einzigartigen Ausblick auf Wien und es gibt im schattigen Gartl Floridsdorfer Spitzenweine, Spritzer, Traubensaft, Marillennektar (von den Marillenbäumen auf dem Grundstück), sowie kleine Speisen wie Aufstrichbrote, Langos und scharfe Debreziner im Teigmantel (FR – SA – SO und Feiertag, jeweils ab 12 Uhr bis ca 19 Uhr).
Besser wird es nicht mehr. Hier beschließen wir unseren Sommertag und rollen bergab gemütlich heim …
Fotos: Robert Sturm
cordbase.com
Text: Hannes Neumayer