48 Miniatur-Portraits von Wiener Legenden präsentiert Michael Horowitz in seinem neuen Buch ,Wiener Originale – Prägende Persönlichkeiten einer Stadt‘.
Die Palette der Originale ist breit und natürlich subjektiv. Man trifft Bekannte wie Hedy Lamarr, die Hawelkas, Anna Sacher und Matthias Sindelar. „Eine Stadt, die Menschen nach ihrem Tod als Genies feiert, vorher aber eher verständnislos und respektlos behandelt“, so Horowitz. Und auch das trifft auf viele Legenden Wiens zu.
Mit Waluliso, Baron Karl oder Florian Berndl sind es auch oft als skurril abgestempelte Menschen, die man wohl nachträglich auch als visionär bezeichnen kann, oder wie es Horowitz nennt: „Immer wieder haben Menschen, die diese Stadt geliebt und an ihr gelitten haben, den ungemütlichen Grundstoff des Wiener Charakters erkannt und aufgezeigt.“
Besonders spannend ist ,Wiener Originale‘ bei den je vierseitigen Kurzgeschichten über jene Wiener, die einem nicht ganz so vertraut sind: Die Geschichte des zufällig zum Weltstar gewordenen Zitherspielers Anton Karas; Volkssängerin Maly Nagl, die recht kurze Erfolgsgeschichte der Fiakermilli Emilie Turecek oder der ,Goldfüllfederkönig‘.
Wiener Originale, Michael Horowitz, ueberreuter, 204 Seiten, € 34,-.