Jedlesee: Sintflut im Gemeindebau!

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Mieter im Käfig. Bild: Privat.
Mieter im Käfig. Bild: Privat.
Stein

Jedlesee: Die Mieter im Gemeindebau Jedleseer Straße 79 – 95 sind verzweifelt. Bei der Generalsanierung der Anlage kommt es zu dramatischen Problemen. Höhepunkt: Massive Wasserschäden in Wohnungen. Sintflutartig bahnte sich das Wasser seinen Weg sogar durch Glühbirnenfassungen! Die Anlage wird seit 2016 generalsaniert: Es gibt neue Aufzüge, Balkone und einen Dachbodenausbau. Für viele Mieter herrscht pures Chaos auf der Dauerbaustelle in Jedlesee. Frau Wimmer zur DFZ: „In der ganzen Anlage liegt Dreck herum, Bauschutt wird einfach vom Dach geschmissen. Selbst Samstag wird früh gearbeitet: An Fernsehen oder gar Schlaf ist kaum noch zu denken!“

Gemeinderat  Michael Niegl (FPÖ) mit betroffener Jungfamilie. Bild: Privat.
Gemeinderat
Michael Niegl (FPÖ) mit betroffener Jungfamilie. Bild: Privat.

Der negative Höhepunkt: Das Dach wurde abgetragen und offenbar so schlampig gearbeitet, dass „das Wasser in Sturzbächen von der Decke und den Wänden lief“. Auch Schimmel machte sich bald breit. FPÖ-Gemeinderat Niegl machte sich vor Ort ein Bild und ist entsetzt: „Das Wasser rinnt sogar aus Glühbirnenfassungen. Hier geht es zu wie im tiefsten Albanien – was ist das bitte für eine Baustellenkoordination?“

Gemeindebau Jedlesse: „Wie in Albanien“

Und auch WIFF-Bezirksrat Oskar Turtenwald war bei einem Lokalaugenschein mit dabei: „Ich habe auch schon viel gesehen, aber wie es hier zugeht ist unfassbar. Ein absolut negatives Highlight.“ Frau Wimmer: „Wir Mieter wünschen uns weniger Dreck und Lärm. Uns wurde vor Baubeginn versprochen, dass unsere Wohnqualität nicht darunter leiden wird – doch man hat keine Lebensqualität mehr. Fenster öffnen ist unter Tags kaum möglich, da der Bauschutt von oben runter geschmissen wird.

Und Wiener Wohnen nimmt uns nicht ernst.“ Bei Wiener Wohnen versucht man im Gespräch mit der DFZ gar nicht, sich raus zu reden. Chef Josef Neumayer machte sich selbst ein Bild vor Ort. Klar ist, selbst bei Wiener Wohnen ist man mit der externen Bauleitung der Firma Heimbau vor Ort wenig zufrieden. Sprecherin Renate Billeth: „Leider ist es bei der Abdichtung des Daches zu Problemen gekommen. Wir werden uns jeden einzelnen Vorwurf der Mieter ansehen.“

Alle Wasserschäden der Mieter an Decken, Böden, etc. werden von Wiener Wohnen übernommen. Ebenso überhöhte Energiekosten, durch Trockenlegungsmaßnahmen. Billeth grundsätzlich: „Ein großes Bauprojekt ist auch mit Belastungen verbunden.“ Jetzt werden alle Schäden gesammelt – wenn nötig, soll es auch Ersatzwohnungen geben.

 

Jedlesee: Pannen reißen nicht ab

Dass Wiener Wohnen gemeldeten Schäden nachgeht, bestätigt auch Frau Wimmer. Nur leider reißen die Probleme nicht ab. Zuletzt lief das Wasser in der Küche einer Jungfamilie durch elektrische Kanäle und vor den Häusern sitzen die Mieter nun „wie im Zoo”. Niegl: „Ich fordere effektivere Kontrollen der Baufirmen durch Mitarbeiter von Wiener Wohnen vor Ort um Schäden an den Objekten durch unsachgemäße Arbeiten im Ansatz zu verhindern!” -H.N.