Parkplatzabzocke: Warengutscheine statt 239 Euro Strafe!

2002
Besiegeln die Vereinbarung nach der Parkplatzabzocke: Bezirksvorsteher Georg Papai (rechts) und Valentin Krause, Geschäftsführer des Verwalters des Fachzentrums. Bild: DFZ/BV21.
Besiegeln die Vereinbarung nach der Parkplatzabzocke: Bezirksvorsteher Georg Papai (rechts) und Valentin Krause, Geschäftsführer des Verwalters des Fachzentrums. Bild: DFZ/BV21.
Stein

EXKLUSIV:  Parkplatzabzocke: Dutzende Beschwerden gingen in wenigen Tagen sowohl in der Redaktion der Floridsdorfer Zeitung wie auch in der Bezirksvorstehung ein. Tenor: Wir wurden abgezockt, weil wir durch den Parkplatz von der Angyalföldstraße zur Donaufelder Straße gefahren sind. 239,82 Euro sollten Betroffene zahlen. Die DFZ kann die gute Nachricht exklusiv vermelden: Bezirksvorsteher Georg Papai hat im Gespräch mit dem Verwalter erreicht, dass alle die eingezahlt haben, Warengutscheine in gleicher Höhe bekommen.

Jahrelang konnte auf dem kleinen Gewerbegebiet mit Jet-Tankstelle und Hofer auf der einen und Fachzentrum (Billa, Pagro, etc) auf der anderen Seite Jeder tun und lassen was er wollte. Das änderte sich mit Jahreswechsel schlagartig:  Vom neuen Verwalter des Fachmarktzentrums wurde das Durchfahren rigoros geahndet. Dabei haben viele Autofahrer bloß die Beschilderung übersehen.

Ab November wurde kontrolliert, die Anwaltsbriefe wegen unerlaubter Durchfahrt erhielten unzählige Floridsdorfer Ende Jänner, Anfang Februar: 239,82 Euro plus Unterlassungserklärung. Für viele Betroffene ganz klar: „Abzocke!”

Parkplatz von der Donaufelder Straße kommend. Bild: DFZ.
Parkplatz von der Donaufelder Straße kommend. Bild: DFZ.

Gerald B. ist einer der ‘Gestraften’ und lässt seinem Ärger stellvertretend für Dutzende andere Luft: „Mir ist klar, dass es unbewusst meine Schuld war. Aber es ist in meinen Augen eine Frechheit und Abzocke. Es wäre wünschenswert, wenn der Zuständige dieses Grundstück ordentlich kennzeichnet!

Viele Betroffene wandten sich an Bezirksvorsteher Georg Papai, der auch von „Abzocke“ sprach und zusicherte, sich für die Floridsdorfer einsetzen zu wollen.

Das wollte sich Valentin Krause, der Verwalter des Fachmarktzentrums, nicht gefallen lassen. Gegenüber der DFZ erklärte er: „Hier waren Autos ohne Kennzeichen geparkt, LKWs standen über mehrere Spuren und verstellten Parkplätze. Es war verdreckt, Verkehrstafeln und Lichtmasten verbogen. Wir haben das abgestellt!“ So seien auch zusätzliche Mistkübel aufgestellt worden.

Rückendeckung erhielt der Bezirksvorsteher indes von den tatsächlichen Eigentümern der Grundstücke: „Die grundbücherliche Eigentümergemeinschaft der Schicht–Gründe legt ausdrücklichen Wert auf die Feststellung, dass Sie in keinster Weise mit der Causa „Videoüberwachung und den darauffolgenden Maßnahmen gegen Autofahrer“ in irgendwelchem Zusammenhang steht, dies weder veranlasst, bewilligt noch davon Kenntnis hatte.“, so Papai.

Dem öffentlichen Schaukampf folgte ein Gespräch der Kontrahenten. Ergebnis: Ein von Papai zurecht als „fulminant” bezeichneter Verhandlungserfolg.

Um das schnelle Durchfahren des Geländes zu vermeiden, gegen das sich auch der Bezirkschef ausspricht, sollen vom Verwalter des Fachmarktzentrums in Kürze bauliche Maßnahmen – so genannte „Stuttgarter Schwellen“ – errichtet werden.

Parkplatzabzocke: Gutscheine für Alle, die bezahlt haben!

Kunden, die bereits eine Strafzahlung WEGEN DURCHFAHRENS – nicht wegen Falschparkens! – geleistet haben, wird, gegen Angabe des Namens und der Adresse sowie eines Scans des Einzahlungsbeleges der Strafe, der bezahlte Betrag als  Warengutschein ersetzt! 

Besiegeln die Vereinbarung nach der Parkplatzabzocke: Bezirksvorsteher Georg Papai (rechts) und Valentin Krause, Geschäftsführer des Verwalters des Fachzentrums. Bild: BV21.
Besiegeln die
Vereinbarung nach der Parkplatzabzocke:
Bezirksvorsteher Georg Papai (rechts) und
Valentin Krause, Geschäftsführer des Verwalters des
Fachzentrums. Bild: BV21.

„Ich freue mich, hier nicht zuletzt durch gute und sachliche Diskussion mit Herrn Valentin Krause eine am Ende positive und auch in Zukunft tragfähige Lösung für alle Floridsdorfer erreicht zu haben“, kommentiert Bezirksvorsteher Georg Papai seinen Verhandlungserfolg.

Diesbezügliche Anfragen sind zu richten an: kundenzufriedenheit@gmx.net

Für die Zukunft gilt:

– Autos, die Tag und Nacht hier parken, werden jeden Abend abgeschleppt. Das gilt auch für den Parkplatz direkt bei der Schicht-Villa!
– Die Zufahrt zu Geschäften und die anschließende Ausfahrt auf der anderen Seite ist, sobald man irgendwo anhält, in allen Varianten gestattet. Egal von welcher Seite sie kommen, egal ob sie bei der Tankstelle, Hofer, Billa oder Pagro einkaufen oder in der Dschunke essen. Die reine Durchfahrt ist verboten!
– Die Ausschilderung – bisher rechtlich fragwürdig – soll weiter optimiert werden. Damit die Situation auch vor Ort für alle Kunden nachvolziehbar ist. -Hannes Neumayer

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