KH-Nord: Projektleiterin wird abgezogen – Innenrevision überprüft Auftrag zur „energetischen Reinigung“

712
Krankenhaus Nord. Bild: Foto: KAV/Peter Plundrak.
Krankenhaus Nord. Bild: Foto: KAV/Peter Plundrak.
Stein

Der Krankenanstaltenverbund (KAV) hat laut ‚Krone‘ einen Esoteriker beauftragt, um 95.000 Euro einen „Energie-Schutzring“ um das Spital in Floridsdorfzu legen.  Nun hat der KAV eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet und rin Disziplinarverfahren eingeleitet.

Die „Kroine“ berichtete, dass ein „Bewusstseinsforscher“ dem KAV eine Rechnung über 95.000 Euro gestellt hat. Der Auftragnehmer soll das Geld im Jänner erhalten haben. Seine Leistung: „Sämtliche natürliche am Grundstück vorhandene Energieflüsse wiederherstellen und reinigen“, „alle nicht natürlichen Energieflüsse neutralisieren“ oder „Anhebung der Schwingungen auf das höchstmögliche Niveau.

Die Auftragserteilung für die „Optimierung des Krankenhaus Nord“ hat zu ersten Konsequenzen geführt. KAV-Direktor Herwig Wetzlinger teilt mit, dass die Programmleiterin des Krankenhauses Nord diesen Auftrag erteilt hat. Sie wurde mit sofortiger Wirkung von ihrer Leitungsfunktion abgezogen. Die Innenrevision ist bereits beauftragt geworden, um Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit zu untersuchen. „Gleichzeitig wird eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Das ist keine Anzeige, denn es besteht derzeit kein Verdacht auf einen strafrechtlich relevanten Tatbestand“, unterstreicht Wetzlinger. Dies ist eine vorbeugende Maßnahme und dient der Transparenz und Aufklärung. Es wird zudem ein Disziplinarverfahren gegen die Programmleiterin angestrengt. In diesem Verfahren könne die Mitarbeiterin auch ihre Sicht der Dinge einbringen, so der KAV-Direktor.

„Für mich stellt eine derartige Vorgehensweise einen erheblichen Vertrauensverlust dar, denn eine Zweckmäßigkeit solcher Aufträge ist für mich absolut nicht erkennbar“, sagte der KAV-Direktor. Die Ergebnisse der Innenrevision bzw. der Disziplinarkommission werden die weitere Vorgangsweise in diesem Fall bestimmen – dienstrechtliche Konsequenzen, mögliche strafrechtliche Konsequenzen oder auch Schadenersatzforderungen. Grundsätzlich ist eine Auftragserteilung bis zu einer Summe von 100.000 Euro gesetzlich möglich und kein KAV-Spezifikum. Das heißt, die österreichweit für die öffentliche Hand geltenden Vergabevorschriften und die vom Bundeskanzleramt erlassene Schwellenwerteverordnung sind eindeutig eingehalten worden. Im Zusammenhang mit der Direktvergabe unter einem Wert von 100.000 Euro gibt es also keinerlei Verfehlungen. Jedoch ist ein sorgsamer Umgang mit dem vorhandenen Budget von Führungskräften in derartigen Positionen unerlässlich. „Wir werden nun alle Aufträge, die durch die Mitarbeiterin erfolgt sind, überprüfen“, so Wetzlinger. Die Funktion der Programmleitung wird interimistisch der bisherige Stellvertreter übernehmen.

Gudenus zu neuem KH-Nord-Skandal: Untreueverdacht – Frauenberger-Rücktritt unumgänglich

95.000 Euro für Esoterik-Berater neuer Gipfelpunkt der Geldvernichtung rund um KH-Nord

Fassunsgslos über den neuesten Skandal rund um Geldvernichtungen beim Endlos-Bau des KH-Nord zeigt sich der gf. Wiener FPÖ-Landesparteiobmann und gf. Klubobmann im Parlament, NAbg.  Johann Gudenus. Angesichts der verschwendeten hunderten Millionen Euro rund um das KH-Nord mögen die jetzt zutage gekommenen 95.000 Euro lächerlich wirken, entlarvten aber ein Sittenbild, wie KAV und das Ressort der amtsführenden SPÖ-Stadträtin Sandra Frauenberger mit Steuergeld umgehen würden.

„Frauenberger hat ihre Truppe offenbar keineswegs im Griff. Wie viel Steuergeld muss beim KH-Nord noch verbrannt werden, bis Häupl oder Ludwig hier endlich die Notbremse ziehen?“, fragt Gudenus.

Die FPÖ wird alle parlamentarischen und juristischen Möglichkeiten ausschöpfen, dieser Auftragsvergabe auf den Grund zu gehen, prüft eine Sachverhaltsdarstellung wegen Untreue und verspricht, dass dieser Fall auch im Untersuchungsausschuss zum KH-Nord Thema sein wird. „Bei dieser Direktvergabe knapp unter der Grenze von 100.000 Euro, ab der öffentlich ausgeschrieben werden muss, liegt der Verdacht auf Untreue sehr nahe“, so Gudenus abschließend.

NEOS: Rot-Grün verschleudert Geld der Wienerinnen und Wiener

Stefan Gara: „Für rot-grüne Stadtregierung scheint das Geld beim Krankenhaus Nord abgeschafft, während in anderen Bereichen beim Personal gespart wird.“

NEOS Wien Gesundheitssprecher Stefan Gara reagiert auf den aktuellen Krone-Bericht sehr verwundert: „Die rot-grüne Stadtregierung geht mit dem Geld der Wienerinnen und Wienern mit einer Gleichgültigkeit um, dass sie sich genieren sollte. Wo bleibt der Respekt vor Steuergeld? Ist Rot-Grün überhaupt in der Lage eine Stadt in die Zukunft zu führen, wenn sie nicht in der Lage ist ein Krankenhaus zu bauen?“, fragt sich Gara. „Wie hier bei Direktvergaben getrickst wird, ist ungeheuerlich. Da bekommt ein Unternehmensberater per Direktvergabe 95.000 Euro für eine dreimonatige Tätigkeit, deren Sinn durchaus auch in Frage gestellt werden könnte. Die genauen Leistungen und Stundenaufzeichnungen lassen sich nicht nachvollziehen. Ab 100.000 Euro müssen Aufträge öffentlich ausgeschrieben werden – das ist sich ja noch gerade ausgegangen.“ Gleichzeitig wird im KAV beim Personal eingespart, wie die geplante komplette Absiedlung der Haut-Abteilung im Wilhelminenspital zeigt.

„Michael Ludwig muss als nächster Bürgermeister dafür sorgen, dass Misswirtschaft, Intransparenz und Freunderlwirtschaft endlich der Vergangenheit angehören, damit sich so ein Planungs- und Bauskandal wie beim Krankenhaus Nord nicht wiederholen kann. Wir werden uns im U-Ausschuss entschlossen dafür einsetzen, dass alle Missstände restlos aufgedeckt werden“, schließt Gara.

Juraczka: Esoterik auf Steuerzahlerkosten wahrlich jenseitig

Frauenberger endgültig rücktrittsreif – Ludwig muss Klartext sprechen

„Das Krankenhaus Nord sorgt täglich für neue, unliebsame Überraschungen. Wenn man glaubt, jetzt könne es nicht mehr schlimmer werden, wird man regelmäßig eines Besseren belehrt“, zeigte sich heute ÖVP Wien Klubobmann Manfred Juraczka fassungslos zum neuesten Skandal rund um das Krankenhaus Nord, wonach ein „Bewusstseinsforscher“ um 95.000 Euro die Baustelle Krankenhaus Nord energetisch „gereinigt“ haben soll.

„Es ist zu prüfen, ob Esoterik auf Steuerzahlerkosten nicht im höchsten Maße strafrechtlich relevant ist. Unsagbar peinlich für ein Spital, das Ort der Wissenschaft und Spitzen-Forschung sein sollte, ist es allemal. Die einzigen ‚negativen Energien‘, die dieses Krankenhaus Nord belasten, sind rot-grüne Misswirtschaft, Verschwendung, Geldvernichtung und höchstgradige Unprofessionalität“, so Juraczka in Richtung rot-grüne Stadtregierung.

„Der designierte Bürgermeister Michael Ludwig muss auf der Stelle Klartext sprechen und die richtigen Schlüsse ziehen. Stadträtin Frauenberger ist als Gesundheitsstadträtin jedenfalls nicht mehr tragbar“, so Juraczka abschließend.